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Audio-Technica ATM230 Test

ATM230 heisst das zur NAMM Show 2016 vorgestellte Instrumenten-Mikrofon des japanischen Herstellers Audio-Technica.

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Seine Größe und Form deuten es bereits an, der mitgelieferte Halter räumt dann jegliche Zweifel aus: Dieses Produkt ist für den Betrieb an Schlagzeug-Spannreifen optimiert, und damit für Toms und Snaredrums. Seine Form wird Kennern der Marke gleich bekannt vorkommen, optisch erinnert es stark an frühere Modelle wie das ATM23he und das ATM25. Während ersteres hierzulande nur wenigen bekannt sein dürfte, genießt das alte ATM25 einen Geheimtipp-Status als Tom-, Bassdrum-, und Bassamp-Mikrofon.
An den Verbreitungsgrad von Studio-Standards wie Shure SM57 oder Sennheiser MD 421 kommen die Japaner sicherlich nicht heran, Audio-Technicas Mikrofone sind andererseits allgemein dafür bekannt, für einen erschwinglichen Preis exzellente Qualität zu bieten. Viele bekannte Studioleute greifen daher regelmässig zu den optisch zurückhaltenden, tendenziell der klanglichen Neutralität verpflichteten Japanern. Ob das ATM230 den hohen Erwartungen gerecht wird und sich neben den vielen anderen Schlagzeugmikrofonen behaupten kann, haben wir ausprobiert.

Details

Schlagfest: das Gehäuse des ATM230 ist komplett aus Metall

Wie die meisten modernen Mikrofone kommt auch das ATM230 mit kompletter Ausstattung zum Sound-Freund. Dazu zählt eine gedruckte Produktbeschreibung inklusive Datenblatt genauso wie eine gepolsterte Kunststofftasche für den unbeschadeten Transport. Einen separaten Halter gibt es nicht, dieser ist stattdessen als fester Teil des Mikrofons ausgeführt, eine Gewindeverkleinerung für europäische Mikrostative findet sich ebenfalls in der Pappschachtel. Mit etwas mehr als acht Zentimetern Länge und knapp vier Zentimetern Durchmesser am Mikrofonkopf ist das ATM230 ein kompakter Schallwandler, der sich mit seiner dunklen, matt ausgeführten Lackierung auch optisch zurückhält. Sowohl das Mikrofon als auch der integrierte Halter sind – mit Ausnahme der Flügelschraube zur Neigungsverstellung – komplett aus Metall gefertigt und fühlen sich sehr hochwertig an. Mit knapp 300 Gramm schlägt sich die stocktreffersichere Bauweise allerdings auch im Gewicht nieder. Aus Plastik ist hingegen die Spannreifenbefestigung namens AT8665, welche aus einer Art gebogenem Streifen besteht, an dessen Ende sich eine an drei möglichen Positionen einrastende Spannreifen-Klaue befindet. Der Abstand des Mikrofons zum Fell lässt sich mithilfe einer etwa fünf Zentimeter langen Aussparung variieren, für die meisten nahen Mikrofonierungen sollte das ausreichen. Als praktisches Detail wäre noch die integrierte Kabelführung zu erwähnen. 

Fotostrecke: 6 Bilder Das ATM ist aus Metall – bis auf eine Flügelschraube.

Der Frequenzgang nach oben hin ist begrenzt

Beim Blick auf das Datenblatt des Testkandidaten fällt zunächst der Frequenzgang ins Auge, welcher schon bei 12000 Hertz rapide abfällt. Gleichzeitig gibt Audio-Technica 30 Hertz als untere Grenzfrequenz an. Dazwischen erstreckt sich ein weitgehend ebener Frequenzverlauf, welcher bei knapp über 2000 Hertz leicht ansteigt, um dann bei etwa 4500 Hertz eine deutliche Senke zu beschreiben. Betonungen des Anschlagstons einer Trommel – dieser liegt bei etwa 5000 Hertz – hatte Audio-Technica also offenbar nicht unbedingt im Sinn, auch im Air-Bereich liefert das ATM230 offensichtlich nicht mehr viel Information. Der Auslegung als Schlagzeugmikrofon soll die Hypernieren-Charakeristik entgegen kommen, reduziert sie doch Einstreuungen von der Seite und von hinten. Mit einer Empfindlichkeit von 1,9 mV/Pa liegt das ATM230 im Mittelfeld dynamischer Instrumentenmikrofone. Werte für die konkrete SPL-Verträglichkeit wird nur als „very high“ beschrieben, was bei Tauchspulenmikrofonen auch zutrifft.

Fotostrecke: 3 Bilder Abgeschraubter Korb
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