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ZT Amplifiers – „The Lunchbox“ Test

The Lunchbox nennt sich der kleine Gitarrenverstärker des amerikanischen Herstellers ZT Amplifiers, und viel größer als eine solche ist er tatsächlich nicht. Im Zuge der Miniaturisierung werden seit einiger Zeit auch Gitarrenamps immer kleiner und die diversen Hersteller übertreffen sich mit Superlativen hinsichtlich Leistung und Klang – wenigstens auf dem Papier. Die reale Kunst ist es nämlich, trotz minimaler Abmessungen eine möglichst hohe Leistung in Verbindung mit einer voluminösen Wiedergabe zu erreichen. Und das stößt in Anbetracht der physikalischen Gesetze schnell an die Grenzen des Machbaren.

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Das Zauberwort heißt auch bei unserem Testkandidaten “digital”, wobei man es hier genauer gesagt mit einer analog/digitalen Hybridlösung zu tun hat. Auch ZT Amplifiers wirbt im Beipackzettel selbstbewusst mit einem Paradigmenwechsel im Gitarrenverstärkerbau, einem livetauglichen Schalldruck und dem Einsatz als Gitarrenamp im Tonstudio.

Details

Konzept und Aufbau

Die Lunchbox ist ein winziger Gitarrencombo, der nicht nur als Übungsamp verwendet werden kann. Zusammen mit einer Zusatzbox soll er auch gemäßigte Proben und Clubgigs meistern. Das kleine Gehäuse erinnert an einen Toaster, an den man versehentlich einen Hartplastik-Tragegriff angebracht hat. Obwohl die Frontbespannung im Rautenmuster eine leichte Ähnlichkeit zu VOX aufweist, gibt es keine Verbindung zwischen dem traditionsbehafteten Engländer und der in Berkeley ansässigen Ampschmiede. Hinter der Frontabdeckung, die sich übrigens leicht entfernen lässt, wartet ein 6,5 Zoll Speaker, der eine beachtliche Lautstärke entwickelt.

Fotostrecke: 5 Bilder Ob zum Brunch oder Lunch, der kleine 20 Watt ZT “Toaster” macht Appetit auf mehr.

Die wenigen Bedienelemente befinden sich im oberen, hinteren Teil des Gehäuses. Neben der Eingangsbuchse ist das ein Gain-Regler, mit dem sich dank einer Diodenschaltung eine weiche und angenehme Verzerrung einstellen lässt, die je nach Tonabnehmer ab etwa der Hälfte des Regelweges allmählich einsetzt. Der Volume-Regler ist für die Ausgangslautstärke zuständig. Ähnlich wie bei einem Verzerrer kommt auch beim Lunchbox-Combo die Klangregelung mit einem einzelnen Poti aus. Nach links wird es immer dumpfer und nach rechts addieren sich Höhen hinzu. Mit der 12-Uhr-Einstellung macht man nichts falsch, denn hier klingt der Amp absolut ausgeglichen. Der vierte Regler trägt die Bezeichnung Ambience und soll laut Beipackzettel den Sound des Verstärkers in Richtung eines offenen Gehäuses verändern. Die interne Signalverarbeitung der Lunchbox ist sowohl analog als auch digital. Das Gitarrensignal geht zunächst in die analoge Eingangsstufe inklusive Diodenverzerrung. Danach wird der Sound mittels eines A/D-Wandlers in 24 Bit/44,1 Khz Daten umgewandelt und verarbeitet. Erst bevor es in die Class A/B Endstufe geht, werden die Daten per D/A Wandler wieder zurück in die analoge Welt transferiert.

Fotostrecke: 3 Bilder Das überschaubare Bedienfeld ist über die Gehäuseoberseite erreichbar und leicht versenkt angebracht.

Die Rückseite

Dreht man den Brüllwürfel um, erblickt das Auge eine flächendeckende Metallplatte mit den üblichen Anschlüssen, Reglern und Schaltern. Im oberen Bereich sitzt der Lautsprecherausgang für den Anschluss einer Gitarrenbox mit einer Mindestimpedanz von acht Ohm. Wird die externe Box eingesteckt, geht der interne Speaker nicht automatisch aus. Er lässt sich mittels eines kleinen Kippschalters separat deaktivieren. Unterhalb des Speaker On/Off-Schalters sitzt ein Aux-Input in Form einer Miniklinkenbuchse. Hier lässt sich einen MP3-Player genau so anschließen wie ein altmodisches CD-Abspielgerät, um zu Playbacks zu üben oder Musik zu hören. Aber auch für nächtliche Sessions ist man dank des regelbaren Kopfhörerausganges bestens gewappnet. Hierbei darf man allerdings nicht vergessen, den internen Speaker zu deaktivieren. Bliebe noch die Schukobuchse mit integrierter Sicherung und benachbartem On/Off-Schalter zu erwähnen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Metallplatte der Rückseite ist mit den gängigen Anschlüssen, Reglern und Schaltern bestückt.

Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen und die Rückwand kurzerhand abgeschraubt, um mir das Innenleben einmal näher anzuschauen. Und siehe da, das Gehäuse ist vollgestopft mit Platinen und einem kleinen eckigen Trafo. Hier sind die entscheidenden Bauteile vergossen, sodass man im Falle einer Fehlfunktion wohl die entsprechende Platine tauschen lassen muss.

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