Zoom R8 Test

DETAILS
Der Zoom R8 ist das kleine Geschwisterchen des R16 und des R24 und damit neben seiner Eigenschaft als Multifunktions-Tool vor allem einmal ein mobiler Multitrack-Recorder. Im Gegensatz zu seinen großen Brüdern bietet er entsprechend der Produktbezeichnung acht Mono-Kanäle, die über separate Fader auf dem Gehäuse gemischt und gleichzeitig wiedergegeben werden können. Aufgenommen wird über zwei Eingänge, die in Form von XLR/Klinke-Kombibuchsen vorliegen, oder alternativ über die beiden integrierten Kondensator-Mikrofone. Einer der Inputs lässt sich zudem als hochohmiger Instrumenten-Eingang für Gitarren oder Bässe verwenden. Zum Abhören bieten sich ein Kopfhörer-Ausgang und ein Pärchen von symmetrischen Line-Outs an, wobei beide Varianten über eine eigene Lautstärkeregelung auf der Rückseite verfügen.

Mit Maßen von etwa 26 x 19 x 5cm ist das Kunststoff-Gehäuse deutlich größer als ein handelsüblicher mobiler Digitalrecorder, und natürlich verfügt der R8 wegen seiner vielen Funktionen auch über weitaus mehr Bedienelemente. Diese machen, gemessen an der Preisklasse, in der das Gerät kämpft, einen ordentlichen Eindruck. Die Kanal-Fader laufen für meinen Geschmack zwar etwas zu leicht, und den Buttons für die Transportfunktionen merkt man an, dass man es bei diesem Recorder nicht mit High-End Equipment zu tun hat, wirklich billig oder wackelig ist hier aber nichts. Die Navigation durch das auf dem orangefarbenen LC-Display dargestellte Menü läuft hauptsächlich über vier Cursor-Taster, die um einen Enter-Button herum angeordnet sind, und ein Datenrad. Dass diese einigermaßen stabil sind, ist sehr zu begrüßen, denn aufgrund der etwas unintuitiven und komplizierten Menüstruktur muss man sie in einigen Fällen häufiger bemühen, um bestimmte Einstellungen vorzunehmen. Glücklicherweise ist ein deutsches Handbuch im Lieferumfang enthalten, denn gerade als Einsteiger wird man nicht so schnell ans Ziel gelangen, wenn man auf den Pfaden der puren Intuition wandelt.

Wer sein Lieblingsmikro anschließen möchte, um auf Schallfang in freier Wildbahn zu gehen, und dabei auf Versorgungsspannung angewiesen ist, dem wird mit echter 48 Volt Phantomspeisung geholfen, die sich optional auf 24 Volt reduzieren lässt. Warum? Ganz einfach – selbst bei komplett deaktivierter Phantomspeisung hält der R8 im Batteriebetrieb mit vier AA-Zellen maximal 5,5 Stunden durch, und da sich viele Mikrofone bereits mit 24 Volt zufriedengeben, lässt sich so wertvoller Strom sparen und die Betriebsdauer verlängern. Sobald eine Steckdose in der Nähe ist, empfiehlt es sich aber natürlich trotzdem, den Recorder mit dem beiliegenden Netzadapter oder über eine USB-Verbindung zu einem Rechner zu versorgen und sich so die (nicht im Lieferumfang enthaltenen) Batterien zu sparen.
Als Speichermedium werden SD- bzw. SDHC-Cards mit einem Speicherplatz von bis zu 32 GB verwendet, von denen eine Variante mit 2 GB im Lieferumfang enthalten ist. Die aufgenommenen Audio-Files werden im unkomprimierten WAV-Format auf der Karte abgelegt und zwar wahlweise bei Samplerates von 44,1 oder 48 kHz und einer Wortbreite von 16 oder 24 Bit. Eine Unterstützung des MP3-Formats, die sich natürlich als platzsparend erweisen würde, bietet der R8 im Gegensatz zu vielen mobilen Digitalrecordern leider nicht. Im Falle der geringstmöglichen Auflösung von 16 Bit/44,1 kHz ergibt sich für Mono-Spuren somit eine maximale Aufnahmedauer von etwa 200 Minuten pro Gigabyte. Wenn man davon ausgeht, dass alle Spuren des Recorders durchgehend mit Audio-Daten belegt sind, dann findet sich auf der enthaltenen Karte also Platz für insgesamt 50 Minuten gediegene Achtspur-Musik. Beachten sollte man dabei allerdings, dass auf dem Chip bereits ein Viertel des Speicherplatzes mit Drum-Samples, den dazugehörigen Patterns und mit Loops belegt ist.

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Carlo sagt:

#1 - 24.10.2011 um 15:40 Uhr

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Danke für den Testbericht. Bei aller Kritik: Wenn man bedenkt, dass ich damals für meinen ersten Zoom H4 mehr bezahlt habe als für dieses Gerät, obwohl der H4 wesentlich weniger Funktionen zur Verfügung hat, dann ist der (die? das?) R8 schon ein sehr attraktives Angebot für schnelle Demo-Skizzen.

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roland sagt:

#2 - 09.12.2013 um 17:31 Uhr

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tja mag sein, dass du das Gerät von einem sehr, sehr professionellem Standpunkt aus betrachtest, und dich mit deiner Kritik auch nicht zurückhalten möchtest. Tatsache ist aber auch, dass ich bei meinen kleinen "Wohnzimmer Productions" diese Kritik nicht nachvollziehen kann. Weder daheim noch im Proberaum konnte ich Mängel entdecken, die nicht angesichts der Preisklasse einen Unterschied zu teurerem Equipment rechtfertigen. Alles in allem finde ich das Produkt sehr gelungen und bin damit rundum zufrieden.

    Profilbild von HELMUT LEISZ

    HELMUT LEISZ sagt:

    #2.1 - 16.02.2023 um 17:42 Uhr

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    HALLO ROLAND - du scheinst dich auf dem Zoom R8 sehr gut auszukennen - daher meine Bitte: Kennst du eine Videoanleitung oder Erklärung für dieses Gerät in Deutsch? Auf Englisch finde ich jede Menge Filme auf YOUTUBE - aber nichts auf Deutsch! Mir geht es besonders um mehrspurige Aufnahmen - wo ich nacheinander verschiedene Instrumente aufnehmen kann - und das vorher aufgenommene über Kopfhörer höre und dann dazuspielen kann! Danke für deine Antwort - Helmut

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HELMUT LEISZ sagt:

#3 - 08.01.2024 um 18:16 Uhr

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HALLO TEAM ........ Na ja - Hauptsache - das Gerät wurde gekauft - jetzt warte ich schon fast ein Jahr auf ein Lebenszeichen zu meiner - unten eingefügten Bitte! Wenigstens eine Absage .... BITTE! Mit freundlichen Grüßen - Helmut Leisz HELMUT LEISZ sagt: #2.1 - 16.02.2023 um 17:42 Uhr 0 HALLO ROLAND - du scheinst dich auf dem Zoom R8 sehr gut auszukennen - daher meine Bitte: Kennst du eine Videoanleitung oder Erklärung für dieses Gerät in Deutsch? Auf Englisch finde ich jede Menge Filme auf YOUTUBE - aber nichts auf Deutsch! Mir geht es besonders um mehrspurige Aufnahmen - wo ich nacheinander verschiedene Instrumente aufnehmen kann - und das vorher aufgenommene über Kopfhörer höre und dann dazu spielen kann! Danke für deine Antwort - Helmut

    Profilbild von Aggi Berger

    Aggi Berger sagt:

    #3.1 - 09.01.2024 um 11:10 Uhr

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    Hallo Helmut, hier schreibt der Autor des Tests :) Ich kann dich bei deiner Suche nach deutschen Video-Tutorials zum R8 leider nur an die Google- oder YouTube-Suche verweisen. Auf Englisch scheint es einiges zu geben. Vielleicht lohnt es sich ja doch, da mal reinzuschauen. Viel Erfolg und viel Spaß beim Aufnehmen!

    Antwort auf #3 von HELMUT LEISZ

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