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Yamaha YPT-240 Test

Praxis

Voices

Mit 385 Klangfarben ist das YPT-240 für ein Keyboard dieser Preisklasse üppig ausgestattet. Es ist alles dabei: Pianos und E-Pianos, Orgeln, Gitarren, Bässe, Orchester-Instrumente, Synthesizer und auch ein paar Klänge aus dem Weltmusik-Bereich. Für ein Keyboard für unter 100 Euro kann man bei der Qualität kaum meckern, allerdings muss man sich klar machen, dass man von einem so günstigen Instrument keine Wunder erwarten darf. Die Klangfarben wirken insgesamt etwas veraltet – so ähnlich haben vergleichbare Keyboards schon vor 10 Jahren und mehr geklungen. Durch die fehlende Anschlagdynamik lassen sich die Klänge zudem nur ausdruckslos spielen, was den Gesamtsound noch statischer und wenig lebendig macht. Hier hört ihr einige Beispiele für die Klangfarben des YPT-240:

Audio Samples
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Grand Piano E-Piano 1 Drawbar Organ Nylon Guitar Clean Guitar Overdrive Guitar Strings Brass Section Trumpet

Effekte

Die integrierten Effekte bieten eine Möglichkeit, den Klängen zusätzliches Leben einzuhauchen. Das YPT-240 verfügt über einen Halleffekt mit neun verschiedenen Typen und einen Chorus mit vier Typen. Im Funktionsmenü lassen sich jeweils die Effekttypen und die Intensität einstellen, weitere Einstellmöglichkeiten gibt es jedoch nicht. Auch die Effekte klingen nicht mehr ganz zeitgemäß, bieten aber doch etwas Spielraum für klangliche Variationen.
Im Funktionsmenü findet man auch den Master-Equalizer mit sechs Presets, mit denen man den Klang an die räumlichen Gegebenheiten oder z.B. Kopfhörer anpassen kann. Zusätzlich gibt es den sogenannten Ultra-Wide-Stereo-Effekt, der auf das gesamte Ausgangssignal des Keyboards wirkt. Er soll den Stereoeindruck verbessern und für ein räumlicheres Klangbild sorgen. Nach meinem Empfinden führt er aber eher zu einem gewöhnungsbedürftigen, seltsam kraftlosen Sound und ich habe ihn schnell wieder ausgeschaltet.  

Fotostrecke: 2 Bilder Die Übungsfunktionen helfen beim Erlernen der integrierten Songs.

Styles

Die 100 Begleitrhythmen des YPT-240 decken einen weiten Bereich ab und reichen von Pop, Rock und Dance über Jazz und R&B bis hin zu Latin und Standardtänzen. Jeder Style bietet zwei Variationen mit den dazugehörigen Fill-Ins sowie je ein Intro und ein Ending. Außerdem gibt es jeweils ein One Touch Setting (OTS), mit dem sich eine zum Style passende Klangfarbe wählen lässt.
Die Styles entstammen Yamahas reichhaltigem Fundus und tauchen teilweise auch in deutlich hochwertigeren Keyboards des Herstellers auf. Da beim YPT-240 aber ein viel kleinerer Klangvorrat zur Verfügung steht, klingen sie hier weniger detailreich und ausgefeilt. Dennoch gibt es zu diesem Preis kaum Grund zur Klage. Mit Ausnahme der Rock-Styles, die unter den mauen Gitarrensounds leiden, und den größtenteils veraltet wirkenden Dance-Styles schlägt sich das YPT-240 in seiner Klasse recht gut.

Audio Samples
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60s Guitar Pop Kool Shuffle 60s Rock Off Beat UK Pop Ibiza Big Band Fast Bossa

Songs und Übungsfunktionen

Das YPT-240 enthält 102 Songs. Neben traditionellem Liedgut und einigen klassischen Klavierstücken sind darunter auch über 30 Songs mit Style-Begleitung, die unter dem Oberbegriff „Chord Lesson“ zusammengefasst sind. Auf der Webseite von Yamaha steht ein Songbook zum Download bereit, das die Noten zu den Songs enthält. Da es leider nicht in gedruckter Form beiliegt, kommt man nicht umhin, die beinahe 150 Seiten selbst auszudrucken bzw. ausdrucken zu lassen, wenn man das Songbook in Papierform besitzen möchte.
Das Keyboard stellt eine Übungsfunktion bereit, mit der man die Songs schrittweise erlernen kann. Sie besteht aus den drei Lektionen „Listen and Learn“, „Timing“ und „Waiting“. Zunächst hört man sich den Song nur an und prägt ihn sich akustisch ein. Dann geht es darum, im richtigen Rhythmus auf der Tastatur zu spielen. Im letzten Schritt wartet das Keyboard mit der Begleitung, bis man die richtigen Tasten trifft. Der Übungsfortschritt wird bewertet und im Display angezeigt. Das macht anfangs Spaß, kann aber natürlich keinen Lehrer ersetzen.  

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