Yamaha TF-Rack Test

Praxis

Fotostrecke: 3 Bilder Klar wollen wir das Update vornehmen!

Der Anwender hat die Qual der Wahl, ob er mit dem TF-Editor, dem iPad oder direkt am Gerät arbeitet. Alles hat Vor- und Nachteile, der persönliche Geschmack entscheidet. Ein Laptop kann sowohl via W-LAN oder LAN-Kabel an das TF-Rack andocken. Letzteres stellt, nach der direkten Bedienung am Gerät, die ausfallsicherste Verbindung dar. Wer sich dagegen nicht mit Maus & Tastatur anfreunden kann und sich zudem im Venue frei bewegen möchte, greift alternativ zum iPad. Doch Obacht: Die Verbindung über einen Router funktioniert in einer bestimmen Reihenfolge. Der erste Versuch des Autor, sich per Editor oder iPad mit dem Mixer zu verbinden, schlägt zunächst fehl. Der TF-Rack wird trotz korrekt konfiguriertem Router nicht erkannt. Wie so oft hilft aus- und einschalten. Nutzt man einen W-LAN Router, muss die Verbindung zwischen Router und Rechner/iPad als erste stehen, erst jetzt folgt das TF-Rack.

Eine Szene machen

Der TF-Rack bietet üppige 200 Mixszenen, die in zwei Bänken (A & B) organisiert sind. Das reicht selbst für speicherintensive Events und ist in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich. Eine Reihe sinnvoller Startpresets erleichtert den Einstieg. Zudem gibt es eine große Auswahl an Kanalvoreinstellungen (Kick Drum, Snare, Vocals usw.), teilweise sogar abgestimmt für bestimmte Mikrofone.
Wer keinen Zugriff auf die Hardware hat, kann eine Mixszene offline am Editor erstellen und den TF-Rack später damit füttern. Da bis zu zehn Musiker über die MonitorMix-App ihren eigenen Monitormix steuern dürfen, ist das Pult außerdem ein prima Monitorlösung, vor allem für “selbstfahrende” Bands. Zum einen ist die Bedienung einfach, zum anderen besitzt der Mixer sechzehn Ausgänge. Genug für acht Stereo-InEar-Mixe. Als Default sind die OmniOuts (Mixbusse) 7 & 8 als Sends für die PA (links/rechts) konfiguriert. Kommen Wedges zum Einsatz, bietet es sich an, diese über die mit XLR-Buchsen bestückten OmniOuts 1 – 6 anzuschließen. Die OmniOuts 9 – 16 sind als symmetrische Klinkenausgänge konfiguriert und stereo ausgelegt. Perfekt um In-Ear-Systeme (die sich idealerweise im gleichen Rack wie unser Kandidat befinden) mit kurzen Patchkabeln zu verbinden.
Die Eingangskanäle bieten gewohnte Kost: Ein vierbandiger, vollparametrischer EQ samt durchstimmbarem Low-Cut arbeitet im Verbund mit einer voll ausgestatteten Dynamiksektion. Jeder Eingang besitzt sowohl ein Noise Gate als auch einen Kompressor.
Abstriche muss man in der Effektsektion in Kauf nehmen. Das TF-Rack besitzt acht Effekteinheiten, von denen zwei fest als globale Send-Effekte angelegt sind. Die übrigen Engines lassen sich wahlweise als Insert- oder Send-Effekt anlegen. Siebzehn Effekt-Algorithmen stehen zur Verfügung und liefern eine ordentliche Grundversorgung, Mitbewerber im gleichen Preissegment bieten jedoch oft eine größere Auswahl. Auf der Frontseite des TF-Racks befindet sich ein globaler FX-Return-Mute-Taster, dessen Funktion ein optionaler Fußschalter übernehmen kann. Ideal für Einzelkämpfer wie Singer/Songwriter oder Alleinunterhalter.
Gut, dass sich die Effekte als Inserts verwenden lassen. Die Ausgangsbusse verfügen nämlich über keine Laufzeitverzögerung, etwa für den Einsatz als Delay-Lines. Um das Signal dennoch verzögern zu können, bietet es sich an, ein Delay in den entsprechenden Mixbus einzufügen. Auch ein Mulitband-Kompressor steht als Insert-Effekt bereit.

Audio Samples
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Chorus Delay Reverb Dual Pitch Gated Reverb Ping Pong Delay Reverb Room

Der TF-Rack ist einer der wenigen Mixer seiner Klasse mit Custom-Layer. Hier lässt sich eine individuelle Kombination aus Eingangskanälen, Aux-Wegen, DCAs und Matrizen erstellen, so dass man alle wichtigen Signale auf einen Blick vereint. Das verbessert die Übersicht und beschleunigt den Workflow. Das gilt auch für die Hardware-Bedienelemente auf der Vorderseite. Direkte Layer-Anwahl, FX-Mute, Kopfhörerausgang und vier Encoder plus sechs Taster, die sich individuell belegen lassen, erleichtern die Navigation.

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