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Yamaha PSR-A2000 Test

PRAXIS
Sound
Der Klang des PSR-A2000 ist für diese Preisklasse als sehr gut zu bezeichnen. Man findet sehr schnell brauchbare Voices, die sich gut spielen lassen. Die meisten Sounds sind geschmackvoll ausgewählt und es gibt wenig Überflüssiges. Naturinstrumente kommen ebenso gut weg wie moderne Synthsounds. Da kann man „durch die Bänke“ zufrieden sein! Ein paar Beispiele:

Audio Samples
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Acoustic Piano Jazz Chorus Phase EP Strings Butter Strings Pop Brass Golden Trumpet Jazz Git Hard Flamenco Purple Organ Dance Hook

Als „Welt-Keyboard“ verfügt das PSR-A2000 über zahlreiche Voices, die nicht dem üblichen Klangkosmos der westlichen Welt entspringen. Darunter sind zum Beispiel eine Maultrommel und die orientalische Oud:

Audio Samples
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Jew’s Harp Oud

Durch die umfangreiche Effektsektion mit Reverb, Chorus und vier DSPs werden die Voices sehr gut unterstützt und klanglich verfeinert. DSP1 ist immer dem Arranger zugeordnet. Die übrigen Effekteinheiten werden für die Tastatur-Parts genutzt, wobei aber nur ein DSP pro Part verfügbar ist. Das hat zur Folge, dass es bei den Organ-Flutes, also der Zugriegelsimulation, etwas zu „brave“ Ergebnisse gibt. Eine Kombination von Rotary-Effekt und Overdrive ist leider nicht möglich. Und eigentlich braucht man für eine fette Rockorgel beides … 

Audio Samples
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Zugriegelorgel

Die Nähe zum Tyros erkennt man daran, dass viele Sounds des Tyros 4 auch im PSR-A2000 zu finden sind. Auch bei den Styles gibt es viele bekannte Namen. Druckvolle Drums und geschmackvolle Parts charakterisieren den Sound des Arrangers. Die meisten Styles sind gut arrangiert und stilecht umgesetzt. Hier ein paar Beispiele, darunter auch einige aus dem orientalischen Bereich:

Audio Samples
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8 Beat Modern Hard Rock Club Beat Flamenco 2-4 Oyun Havasi Raghs Modern 1

Auch die internen Lautsprecher können überzeugen. Die Basswiedergabe ist gut und der Gesamtklang durchsichtig und ausgewogen. Dreht man den Volumenregler auf Maximum, kommt genug aus den Boxen, um eine kleine Fangemeinde zu beschallen.

Voice&Style Expansion
Dieses Feature ist für ein Keyboard der Mittelklasse neu: Das PSR-A2000 hat einen eingebauten 64MB-FlashROM-Erweiterungsspeicher, in den zusätzliche Audio-Samples, Klangfarben, Drum Kits und Styles dauerhaft geladen werden können. Das bedeutet, dass diese Klänge und Styles nach dem Ausschalten nicht verlorengehen, sondern beim nächsten Einschalten sofort wieder zur Verfügung stehen. Yamaha bietet dafür sogenannte Expansion-Packs zum Kauf an. Ein erstes kann man sich nach dem Erwerb des PSR-A2000 kostenlos downloaden.
Derzeit sind folgende Pakete zum Preis von jeweils 95 Euro erhältlich: Celtic (North Europe), Latin (South Europe), Balkan (East Europe), Oriental (Greece & Turkey) und Europe („Best Of“ Collection). Diese Packs sollen, so Yamaha, „die Musikkultur und musikalischen Stilistiken in ganz Europa reflektieren“. Von der ethnischen Flöte über spanische Flamenco-Percussion bis hin zum Dudelsack wird dabei ein sehr breites Spektrum abgedeckt. 

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Bodhran F 4-4

Beim Laden einer Expansion landen jeweils etwa 40 neue Styles und 40-75 neue Voices im Speicher. Das PSR-A2000, das ja auch werksseitig schon sehr viele orientalische und arabische Styles bietet, wird durch die exotischen Erweiterungs-Packs endgültig zum Weltmusik-Instrument. In Zukunft will Yamaha noch weitere Expansion Packs anbieten.
Es passt jeweils nur ein Pack ins FlashROM des PSR-A2000; will man ein anderes installieren, wird das alte gelöscht. Im Gegensatz zum Tyros gibt es hier leider nicht die Möglichkeit, eigene Samples in das Gerät zu laden. 

Bedienung
Abstriche muss man bei der Tastatur des PSR-A2000 machen. Sie ist zwar schnell bespielbar, besitzt aber nur geringen „Tiefgang“. Der Weg nach unten ist relativ kurz und man kann nicht wirklich tief in die Tasten greifen. Das macht sich beim pianistischen Spiel störend bemerkbar. Die Bedienungstaster sind durch ihre Gummioberfläche griffig, aber teilweise recht klein ausgefallen. Das ist z.B. bei den Part-Select-Tastern ein Problem, weil man im Live-Betrieb häufig „mal eben“ den Part anwählen und den Sound ändern will. Dass man dort gerne danebengreift, liegt zum einen an den kleinen Tastern, aber auch daran, dass sie schwarz wie die Nacht sind. Hier zeigt sich, dass die Unterbringung einer enormen Zahl von Bedienelementen auf der Oberfläche eines Keyboards mit einem kompakten Gehäuse und eingebauten Lautsprechern nicht ganz ohne Kompromisse und Abstriche bei der Übersichtlichkeit möglich ist.
Der Slot für den USB-Stick befindet sich ungünstig mittig auf der Rückseite des Keyboards. Vor allem, wenn man den Notenständer benutzt, kommt man hier kaum heran. Ein USB-Anschluss auf der Bedienoberfläche wäre die bessere Lösung gewesen. 

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