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Yamaha NP-V80 “Piaggero” Test

Praxis

Die mitgelieferten 500 Sounds bestehen bei genauerer Betrachtung aus 127 Original-Klängen, 12 Drumsets und 361 XG-Sounds (Yamahas erweiterter GM-Standard). Letztere entsprechen qualitativ dem, was man von GM-Sounds gewohnt ist. Deshalb möchte ich mich hier auf die Beschreibung der anderen Voices beschränken, die sich glücklicherweise von den XG-Sounds abheben.

Drei Flügel-Sounds stehen zur Auswahl, die sich sicherlich nicht mit den großen ihrer Zunft messen können. Man könnte sie als passabel bezeichnen, obgleich bei stark angeschlagenen Tasten ein paar sehr unschöne Soundartefakte auftreten.

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Grand Piano 1 Grand Piano 2

Die E-Pianos und Orgeln klingen ebenfalls durchschnittlich. Immerhin: Man hat auch schon mal Schlechtere gehört – und den Preis darf man ja auch nicht außer Acht lassen. Bei den Streichern ist die Soundqualität recht unterschiedlich. Größere Ensembles klingen wesentlich besser als etwa ein Streichquartett. Die Solo-Streicher hingegen gehen gar nicht.

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Rhodes Orgel Streicher 1 Streicher 2 Cello

Viel besser sieht es da bei den Bläsern aus. Sowohl Blech- als auch Holzbläser überraschen mit realistischem und dynamischem Sound.

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Sax

Sämtliche Synthie-, Bass- und Chor-Sounds sind absolute Stangenware. Keine Überraschungen – aber immerhin auch nichts Negatives. Die Sounds der Begleitautomatik bedienen nahezu vollständig das Kaufhaus-Musikklischee – um damit zu Hause „rumzuspielen“, reicht es allerdings aus. Und seine Fingerübungen mit einem Drumbeat statt einem Metronom zu unterlegen, kann ja auch mal ganz nett sein.

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Pop Style Guitar Samba Style Oleo

An Effekten stehen global neun Reverb-, zwei Chorus- und zwei Flanger-Typen zur Auswahl. Per Send-Funktion lässt sich dann den einzelnen Sounds die gewünschte Menge an Effektanteil zufügen. Allerdings ist das Speichersystem sehr verwirrend. So kann man die Einstellungen an den Sounds nicht direkt als neuen Sound speichern. Alle Einstellungen lassen sich nur im so genannten „Registration Memory“ abspeichern. Hier legt man Templates, die das gesamte Keyboard betreffen, fest – beispielsweise auch, wie sich bestimmte Spielhilfen verhalten sollen. Stellt man allerdings für einen gewissen Sound einen Hallanteil ein, speichert diesen im „Registration Memory“, wechselt den Sound und kehrt anschließend zum Ursprungssound zurück, ist die Effekteinstellung dahin. Ruft man dann erneut die richtige „Registration Memory“ auf, sind die Einstellungen wieder da. Das ist ziemlich umständlich.

Es gibt ein paar Spielhilfen, über deren Sinn man sich streiten kann. So passen sich beispielsweise mit Hilfe des „Performance Assistent“ gespielte Noten automatisch den Harmonien des ausgewählten Songs an – das funktioniert bei jedem MIDI-File, das Akkordinformationen enthält. Falsche Töne (oder sagen wir: chromatische Verwandte) werden eliminiert, automatisch zu einem diatonischen Akkordton gepitcht, und alles löst sich in einem Wohlklang auf. Kinder werden es lieben, Pädagogen es zumindest fragwürdig finden.

Zuletzt sei noch die praktische Auto-Power-Off Funktion erwähnt. Sie schaltet das Gerät nach einer gewissen ungenutzten Zeit automatisch ab. Stromsparen im Kinderzimmer leicht gemacht – wunderbar!

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