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Yamaha CP1 Test

Das CP1 aus seinem Karton zu befreien erweist sich als die erste Herausforderung, denn es ist groß und schwer. Ein Kollege aus dem Studio nebenan muss mit Hand anlegen, denn ich fürchte um die intakte Reihenfolge meiner Bandscheiben. Auf dem Keyboardständer aufgebockt und mit Strom- und Audiokabeln verbunden steht es nun vor mir und macht es einen echt chefmäßigen Eindruck. Volumen-Rad, Taster und Drück&Drehpotis sind alle etwas großzügiger dimensioniert als bei anderen Stagepianos, sie fassen sich gut an und wirken sehr robust. Besagte Potis erinnern mich etwas an Zahnpastatubenverschlüsse. Das sehr große, dunkle Display mit weißer Schrift ist angeschrägt in die Oberfläche eingelassen und sehr gut ablesbar, das Gehäuse aus schwarzem Metall fühlt sich edel an und macht einen unverwüstlichen Eindruck.

YamCP1_01_Seite

Wenn man genau hinschaut, erkennt man auf der Frontverkleidung eine lederähnliche Oberflächenstruktur und die oberhalb der Tasten eingearbeitete Blende aus gebürstetem Aluminium sieht extrem schick aus. Sie erinnert mich etwas an den fancy Yamaha Neo3 Flügel, den ja auch Alicia Keys spielt. Die Seitenteile sind aus schwarz lackiertem Holz (mit einem leichten Rotstich) und das Yamaha-Logo auf der Rückseite ist nicht nur selbstleuchtend, sondern besitzt sogar einen kleinen Beleuchtungsregler! Design, Verarbeitung und haptischer Eindruck sind top! Und wer noch kein Sequenzerprogramm besitzt, darf sich über das mitgelieferte Cubase 5 AI freuen.

YamCP1_06_Display

Mit dem ersten Ton muss ich neidlos anerkennen: Die Tastatur ist ein Traum! Es handelt sich hierbei um eine gewichtete Holzkern-Tastatur mit 88 Tasten ohne Graduierung, sie ist also über ihren ganzen Bereich gleich stark gewichtet. Ihr Name: NW-Stage, wobei NW für Natural Wood steht. Sie spielt sich angenehm mittelschwer und mit einem dumpfen „Klack“, wenn die Taste die Auflage berührt. Aber sie ist leicht genug, damit sich auch der „Pianist außer Übung“ keinen Finger-Muskelkater holt. Die Oberflächen der Tasten sind mit künstlichem Elfenbein beschichtet, was ihnen einen Farbstich ins Gelbe beschert. Alle haben eine matte Oberfläche, die sie weniger rutschig macht – ein Vorteil bei feuchten Fingern. Am linken Rand befindet sich noch ein Pitchrad für alle, die ihre Pianosounds gerne pitchen und vielleicht im gleichen Atemzug auch noch das Fehlen von Aftertouch bemängeln. Das dürften allerdings nicht allzu viele sein … wobei mir einfällt dass man das CP1natürlich auch gerne einmal als Masterkeyboard einsetzen könnte. Und da ist ein Pitchrad natürlich eine gute Sache. Das Handbuch verrät mir, dass es sogar noch über weitere Masterkeyboard-Eigenschaften verfügt, nämlich vier MIDI-Split-Zonen.

YamCP1_02_Tastatur
YamCP1_03_Fusspedal

Mitgeliefert wird ein dreiteiliges Fußpedal, mit dem man Sustain, Sostenuto und Soft-Befehle steuern kann.

Auf der Rückseite finden sich Anschlüsse satt: zunächst eine Kaltgerätebuchse für das Netzkabel und ein Ein-/Ausschalter. Ja wirklich, das Netzteil ist integriert! Außerdem unser beliebtes MIDI-Trio, USB to Computer, Buchsen für das Dreier-Fußpedal sowie Footswitch und zwei Footcontroller – Letztere sind jeweils frei zuweisbar. Als Audioausgänge sind zwei unsymmetrische Klinkenbuchsen (L/R-Mono) und zwei symmetrische XLR-Buchsen (L/R-Mono) nutzbar. Beugt man sich allerdings von vorne über das Gerät, um ein Kabel einzustecken, sollte man schon recht gelenkig sein (was ich natürlich bin :-), denn alle Ein- und Ausgänge sind etwas nach hinten versetzt unter einer Gehäusekante eingelassen. Was andererseits wiederum schick aussieht und auch die Stecker schützt.

Links auf der Vorderseite befindet sich ein Kopfhörerausgang (Stereoklinke), am rechten Ende der Tastatur ein USB to Device Slot. Hier kann man einen USB-Stick mit dem CP1 verbinden, der als externes portables Medium für Patches dienen kann. Das Abspielen von MIDI- oder Audiofiles ist aber darüber nicht möglich.

YamCP1_04_Anschluesse
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