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Xotic SL Drive Test

Praxis

Als erstes werden wir die Verhaltensweise der DIP-Schalter erforschen und bei mittlerer Einstellung der Regler auf der Oberseite den Klangunterschied der vier angepriesenen Settings vergleichen. Es geht los mit dem vom Hersteller beschriebenen Super Lead Mode.

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Dip1 LP
GitarreToneDriveVolume1234
Les Paul121212onoffoffon

Jetzt werden die Höhen und die Mitten etwas reduziert, der DIP-3 ist nach oben geschaltet.

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Dip2 LP
GitarreToneDriveVolume1234
Les Paul121212onoffonon

Als nächstes kommt ein Boost-Sound, das Pedal wird in diesem Setting lauter, weil der 6 dB Boost aktiviert ist – eine gute Ausgangsposition für Gitarristen, die mit leicht höherem Pegel ihren bereits angezerrten Amp noch ein wenig aus der Reserve locken möchten. Durch die Aktivierung des zweiten DIP-Schalters sind auch die Höhen etwas mehr vertreten.

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Dip3 LP
GitarreToneDriveVolume1234
Les Paul121212ononoffoff

Der nun folgende Super Bass Modus klingt etwas muffiger und weicher, die Höhen sind in diesem Fall aber nicht so stark abgesenkt wie bei der zweiten Variante (Super Lead Hi/Mid Cut).

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Dip4 LP
GitarreToneDriveVolume1234
Les Paul121212offoffoffon

Die kleinen Schalter sind etwas schwer umzuschalten, was auch durch die Positionierung parallel zur Seitenwand des Gehäuses bedingt ist. Aber ich will gar nicht groß meckern, denn sie bieten bereits einige Variationsmöglichkeiten, um den Sound den eigenen Vorlieben anzupassen. Bei komplett zurückgenommenem Drive-Poti erzeugt der SL Drive eine ganz leichte Übersteuerung, die man gut nutzen kann, um einem sehr clean klingenden Amp etwas Schmutz zu verabreichen. Die Dimension des Dirty Sounds lässt sich sehr gut über den Anschlag steuern, in dieser Einstellung entweicht dem SL Drive erst bei härterer Betätigung der Saiten eine leichte harmonische Übersteuerung.

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Dirty ST
GitarreToneDriveVolume1234
Stratocaster15714onoffoffon

Begibt man sich mit dem Drive-Regler auf neun Uhr, wird es schmutziger, Crunchsound ist angesagt.

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Blues ST
GitarreToneDriveVolume1234
Stratocaster14913onoffoffon

Hier eine neue Variante im Grundsound. Etwas spritziger in den Höhen klingt die Einstellung, wenn man den zweiten und vierten DIP-Switch aktiviert. Was die Verzerrung anbetrifft, ist bei 12 Uhr bereits ein kräftiger Overdrive am Start, dessen Zerrgrad sich im weiteren Verlauf auch nicht mehr drastisch steigert. Der Klang wird ab 12 Uhr lediglich etwas dichter, komprimiert mehr und hat dadurch noch mehr Sustain. Die Dynamik bleibt aber auf jeden Fall erhalten, die nächsten beiden Beispiele stellen das unter Beweis. Das Riff wurde einmal mit Gain auf 12 und dann auf 17 aufgenommen.

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Drive 12 ST Drive 17 ST
GitarreToneDriveVolume1234
Stratocaster14,512-1712offonoffon

Eine Humbucker-Gitarre hat natürlich etwas mehr Verzerrung im Gepäck, aber im Bassbereich komprimiert das Pedal schon recht ordentlich, was mitunter zu Fuzz-artigen Sounds führt, die wir aber auch vom britischen Röhrenvorbild gut kennen. Allerdings gefällt mir persönlich das Pedal besser in Verbindung mit Singlecoil-Gitarren. Bei Instrumenten mit höherer Ausgangsleistung setzt die Kompression doch recht früh ein und der Sound ist nicht mehr so offen und luftig. Die Konservierung des britischen Vorbildes kann aber als durchaus gelungen bezeichnet werden. Man wird mit dem Pedal zwar nicht die Wucht und das Spielgefühl eines weit aufgedrehten Plexis erreichen, aber das generelle Klanggebilde ist gut getroffen.
Beim nächsten Beispiel habe ich auch gleich noch die Reaktion auf das Volume-Poti an der Gitarre ins Auge gefasst. Zuerst ist der Hals-Pickup mit Volume auf 4 an der Reihe, später wird dann auf den Steg-Pickup bei voller Kraft umgeschaltet. Hier gibt es absolut nichts zu beanstanden, man kann mit dem SL Drive auch bei maximaler Verzerrung noch dynamisch spielen. Auch in der Klangübertragung überzeugt er voll und ganz, alle Saiten sind trotz hoher Verzerrung gut zu hören. Das Pedal erzeugt keinen Matschsound.

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Drive 17 LP
GitarreToneDriveVolume1234
Les Paul151712onoffoffon
Man darf sich nicht von seiner Größe täuschen lassen - der Sound ist wahrlich groß.
Man darf sich nicht von seiner Größe täuschen lassen – der Sound ist wahrlich groß.
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Profilbild von Mike

Mike sagt:

#1 - 08.11.2013 um 00:06 Uhr

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Hallo Thomas,vielen Dank für diesen großartigen Test. Umwerfend finde ich den Sound, den Du beim Soundbeispiel "Drive 12 ST" mit der Stratocaster erzeugt hast. Kannst Du mir da noch ein paar Details zum Setup liefern, um diesen Sound nachzubauen!? Einstellung an der Stratocaster, Einstellung am Amp, Mikrofonierung und Vorverstärker. Wenn das geht, wäre das perfekt!

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Thomas Dill sagt:

#2 - 08.11.2013 um 01:28 Uhr

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Hallo Mike, ich habe folgendes Setup benutzt, das übrigens bei allen Pedaltests gleich ist um einen besseren Vergleich zu ermöglichen: Amp: Sovtek MIG-50 clean eingestellt (Volume 9 Uhr, Master 17 Uhr), Klangregelung in die Mitte (alle Regler auf 12 Uhr). 4x12 Marshall Box mit Greenbacks. Mikrofon: Neumann TLM103. Preamp: Neve 8801, die Klangregelung und Dynamic Sektion sind ausgeschaltet. Dann geht´s über einen Apogee Ensemble Wandler auf die Festplatte. Bei Beispiel Drive12ST war der Stegpickup an der Strat angewählt. Schöne Grüße. Thomas

Profilbild von Mike

Mike sagt:

#3 - 10.11.2013 um 17:14 Uhr

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Hallo Thomas, besten Dank für die schnelle Antwort. Damit ist der Xotic SL Drive gekauft. Mein Setting ist anders, aber geht in die gleiche Richtung. Git: Strat, Amp: Vox AC15HW1X, Mic: Neumann TLM102, Preamp: Amek BC315, Wandler: Metric Halo I/O 2882.
Etwas interessiert mich noch: 1. Welche Lautstärke verwendest Du an der Strat? 2. Welchen Abstand hat das Neumann zur Box und 3. Wie ist die Ausrichtung des Mics zur Box?
Beste Grüße und nochmals einen großen Dank für Deinen Test. Ich kann es kaum erwarten, den SL Drive auszuprobieren!

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Thomas Dill sagt:

#4 - 11.11.2013 um 14:02 Uhr

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Hallo Mike, Volume an der Strat ist voll aufgedreht. Das Mikrofon ist ca. 6 cm von der Bespannung entfernt und befindet sich am Übergang von der Kalotte zur Membran. Viel Spass beim basteln;-)) Schöne Grüße. Thomas

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OLLI sagt:

#5 - 27.04.2014 um 22:00 Uhr

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Ich hab mir das Ding auf Grund von youtube Videos bestellt und kann nur sagen: Ich finds einfach nur fade und flach! Wenig dynamisch, kein Fullrange Sound. Ich würde zu gerne wissen wie man das Ding SL Drive nennen kann, hahaha.... Ich selber besitze 3 alte Plexis und wenn die so klängen, hätte ich sie gewiss nicht mehr. Ich hab den Overdrive auch über diese Amps getestet. Absolut lachhaft für den Preis! Aber was soll es, jeder hat halt einen anderen Geschmack, ich werde bei meinen Blackstar Tretern bleiben.

Profilbild von irfan oeksuez

irfan oeksuez sagt:

#6 - 21.04.2018 um 00:07 Uhr

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Ich stimme Olli zu, wenn er sagt, dass das Pedal auf keinen Fall die 189 Euro wert ist. Es ist gut, aber kein Gigant und klingt auch nicht vor jedem Verstaerker gut. Dazu kommt, dass ab 14 Uhr Schluss ist: keine weitere Verzerrung mehr; die Zerre wird insgesamt auf ca. der Haelfte des Regelwegs eingestellt, es sei denn, bei meinem Pedal ist etwas nich in Ordnung. Ich wundere mich immer wieder, wie gut die preislich sehr günstigen Blackstar-Drives und Distortions klingen. Klingt jetzt blöd, aber echt: Man sollte sich überhaupt nicht mehr an irgendwelchen Marken orientieren. Im Blindtest würde man sich wohl an den Kopf fassen, wenn man anschliessend den Preis für die Paar Bauteile erfaehrt. Und auch die Tests hier - die wirklich sehr anspruchsvoll durchgeführt erscheinen - sind nicht immer ausschlaggebend. Obwohl... das Artec Highway Drive habe ich hier kennengelernt und werde es auf jeden Fall wegen bonedo antesten. Den Minivent habe ich auch hier kennengelernt und bin froh darüber. Aber es muss zu Hause nicht so klingen wie hier. Und die Tests möchte ich weiterhin nicht missen. Danke!

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