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Wes Audio Dione Test

Praxis

Wes Audio verdient ein weiteres Lob

Ein weiteres Mal muss ich Wes Audio ein Lob aussprechen für die hervorragend gelungene Analog/Digital-Anbindung. Über das ng500-System lassen sich die Hardware-Prozessoren hervorragend in ein Software-Setup einbinden, inklusive der Möglichkeit, die Parameter zu automatisieren, was ganz neue Möglichkeiten zur Verfügung stellt. Auch die Oberflächen des Modules sowie des Plug-ins erklären sich von selbst. Die vielen verschiedenen Bedienelemente wurden gut sortiert und durch verschiedenfarbige LEDs übersichtlich voneinander getrennt: Gainstaging weiß, Schaltfunktionen grün.  

GUI des Dione-Plug-Ins
GUI des Dione-Plug-Ins

LED-Wermutstropfen

Dennoch gibt es bei den LEDs einen kleinen Wermutstropfen: Wes Audio hat speziell die weißen LEDs mittlerweile etwas gedimmt (und auch im Mimas dimmbar gemacht!), aber beim Verstellen eines Parameters springen sie wieder auf ihre volle Helligkeit – selbst in einer Tageslicht-Regie kann das unangenehm ins Auge stechen. Drückt man den Bypass-Button mehr als zwei Sekunden, so springt das Gerät in den Single-LED-Modus, zeigt also keine vollen Kränze mehr an, sondern ausschließlich den aktuellen Wert, allerdings wieder mit voller Helligkeit. Wird dieser Modus etwas heruntergedimmt, dann wäre ich, was dies betrifft, fast zufrieden.

Dione im Series-500-Rack während des Testbetriebs
Dione im Series-500-Rack während des Testbetriebs

Saubere, klare Resultate

Klanglich hingegen kann Dione voll und ganz überzeugen. Wie von einem SSL-artigen Prozessor zu erwarten, klingt der Kompressor knackig, offen und präsent und er reagiert mit einer zackigen Drahtigkeit auf das Eingangssignal. Dies überrascht auch nicht, denn dies sind exakt die Eigenschaften einer VCA-Schaltung mit Vorwärtsregelung, die auf dem klassischen THAT-Chip basiert. Wie auch bei SSL selbst ist das Regelelement hier in eine übertragerlos elektronisch symmetrierte Schaltung eingebettet, und das sorgt für die sauberen, klaren Resultate. Klar, ein Kompressor/Limiter des 1176-Typs bringt mehr Farbe ins Geschehen, aber da handelt es sich ja auch um ein komplett anderes Design. Die Dione-Unit bietet sich dagegen immer dann an, wenn effektive, schnelle, kräftige Kompression gefragt ist, ohne dass der Grundklang an sich zu sehr verändert wird. Hier ist die Dynamikbearbeitung also mehr ein Werkzeug, ein Mittel zum Zweck, und weniger die drastische Soundkeule.

Audio Samples
0:00
Drums Original Drums, 10:1, Attack 0,1, Release 0,1, Mix 100% Drums, 10:1, Attack 10, Release 0,1, Mix 100% Drums, 10:1, Attack 10, Release 0,1, Mix 100%, High THD  Drums, 10:1, Attack 0,1, Release 0.1, Mix 50%, High THD, starke Pegelreduktion  Drum-Room Original Drum-Room 10:1, Attack 0,1, Release 0,1, Mix 100% Drum-Room 10:1, Attack 0,1, Release 0,1, Mix 100%, THD High Drum-Room 10:1, Attack 0,1, Release 0,1, Mix 100%, THD High, volle Pegelreduktion Drum-Room 10:1, Attack 0,1, Release 0,1, Mix 50%, THD High, volle Pegelreduktion Mix Original Mix 1,5:1, Attack 30, Release 0,1, Mix 100% Mix 1,5:1, Attack 30, Release 0,1, Mix 100%, SC-Filter 150 Hz Mix 2:1, Attack 30, Release Auto, Mix 100%, SC-Filter 150 Hz Mix 4:1, Attack 30, Release 0,1, Mix 500%, SC-Filter 150 Hz, starke Pegelreduktion Mix 4:1, Attack 30, Release 0,1, Mix 500%, SC-Filter 150 Hz, Medium THD, starke Pegelreduktion

Kann auch kräftig verdichten

Nichtsdestotrotz kann auch Dione die Krallen ausfahren, und zwar mit schnellen Zeitkonstanten. Dann werden beispielsweise Drum-Räume überaus kräftig und effektiv verdichtet, dank der Wet/Dry-Kontrolle gelingt auch Parallelkompression, bei der man das Gerät dann durchaus etwas weiter ausfahren darf, im Handumdrehen. Auch dies bietet gewissermaßen das Beste beider Welten: Stark verdichteter Beckenausklang und heftig zusammengestauchte Raumanteile, während die Luftigkeit und Natürlichkeit sowie der ursprüngliche Punch der Transienten trotzdem erhalten bleiben.  

Der Dione kann auch subtil arbeiten

Mit einer Rate von 1,5:1 kann der Kompressor auch ausreichend subtil für delikatere Summensignale eingreifen, das Sidechain-Filter dient hier dann der zusätzlichen Verfeinerung. Gerade bei längeren Attackwerten kommen die Transienten schön punchy nach vorne: Dies ist eine Spezialanwendung von VCA-Kompressoren, und auch mit Dione gelingt diese in gewohnter Manier. Die THD-Funktion schließlich bringt dann doch noch etwas Schmutz ins Spiel, allerdings ebenfalls in eher vorsichtigen Dosen. Übertreiben kann man es hier nicht, wohl aber bestimmten Signalen noch einen gewissen crunchy Kick mitgeben.

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