VSL Vienna Suite Test

Praxis:

Nach der unkomplizierten Installation, sowie der Autorisierung mittels eLicensers oder Vienna Key ist das Bundle sofort einsatzbereit. Diese Form der Autorisierung, mit Hilfe eines speziellen USB-Dongles, ist eigens für VSL entwickelt worden und muss optional hinzugekauft werden. Der Dongle kann dann aber auch für alle anderen Plug-Ins von VSL eingesetzt werden.

Alle Bedienoberflächen sind so übersichtlich gestaltet, dass ein Blick ins Handbuch unnötig ist. Die EQ Fraktion kann vor allem durch den Spectrum – Analyzer überzeugen, welche man bei manch anderem Hersteller immer noch vergebens sucht. Während der reguläre EQ bereits einen hohen Anteil an Anforderungen erfüllen dürfte, können anspruchsvolle User auch ausschließlich zum Master EQ greifen, da dieser vor allem durch das größeres Display und diverse, weitere Filtertypen punkten kann.
Gepaart mit der genaueren Arbeitsweise durch Oversampling fordert dies natürlich auch einige Opfer – zumindest was die CPU- Performance angeht. Zugegebenermaßen: Mit einem aktuellen Rechner, ein wirklich zu verschmerzendes Zugeständnis. Beide EQs zeichnen sich aber vor allem durch ihre Transparenz aus, und tun genau das was sie solle: Entzerren.

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Nylon – Unbearbeitet Nylon – Master Equalizer Beat – Unbearbeitet Beat – Equalizer

Auch der Kompressor liefert eine sehr natürliche Dynamikreduktion. Durch die beiden zuschaltbaren Modi „Opto“ & „Fat“, können weitere Färbungen aus dem Plug-In gekitzelt werden. An sich ein nettes Feature; in der Praxis allerdings nicht ganz so überzeugend: Wer auf Klangfärbung oder Vintagesound steht, greift lieber zu den allseits bekannten “schmutzigen” Alternativen. Das Haupteinsatzgebiet des Vienna Kompressor liegt ganz klar in einer dezenten Bearbeitung von natürlichen Signalen. Und diese Aufgabe meistert er auch mit Bravur.

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Drums – Ohne Bearbeitung Compressor – “Normal” Compressor – “Fat” Compressor – “Opto”

Äußerst transparent geht es beim Limiter nicht nur akustisch zu: Bei der geringen Anzahl an Parametern behält man zwar stets den Überblick, ist bei moderner Verdichtung aber ein wenig untermotorisiert. Zwar lässt sich auch mit ihm eine beachtliche Lautheit ohne Verzerrung erzielen, bei sehr perkussiven bzw. basslastigen Produktionen fängt er aber auch gerne an zu „pumpen“. Hier empfiehlt sich der Einsatz des Multiband – Limiters, da er besagte Signale schon auf Grund der regelbaren Attack- Zeit weitaus besser verträgt.

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Beat – Unbearbeitet Beat – Limiter Beat – Multiband VSRSong – Unbearbeitet VSRSong – Multiband

Als besonders tolles Helferlein hat sich der Exciter herauskristallisiert; sein seidiger Klang stellt auch weitaus teurere Kollegen ins Abseits. Eine Anwendung im Masterchannel empfiehlt sich (fast) immer, vor allem wenn es einem Mix an Präsenz und “Sparkle” fehlt. Hier können schon sehr dezente Einstellungen ausreichen, um mit dem gewissen “Extraportiönchen” Oberton den Gesamtklang harmonischer zu gestalten. Auch extremere Einstellungen sind kein Problem und so lassen sich selbst zu dumpfe Signal vor der Delete – Taste retten. Ein derartiges Tool gehört eigentlich in jeden gut-sortierten Audiowerkzeugkoffer: Schade, dass Vienna den Exciter nur im Bundle anbietet.

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Vocals – Unbearbeitet Vocals – Exciter Vocals – “Channelstripping”

Die Qualität eines Faltungshalls steht und fällt mit der Qualität der verwendeten Raumantworten. In Sachen Umfang kann der VSL Reverb zwar nicht mit Schwergewichten wie Altiverb in den Ring steigen, bietet aber in Anbetracht des Preises schon eine ganze Menge: Freunde klassischer Musik werden sich am meisten über die Impulsantworten des Wiener Konzerthauses freuen, zeigt sich der Rest der Library doch eher pragmatisch und nüchtern.

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Western – Unbearbeitet Western – Reverb

Einen großen, extra Pluspunkt gibt es dafür wieder in Sachen Performance: Alle Plug-In’s laufen ressourcenschonend und auch in 64 Bit Hosts. Das ist eine sehr angenehme Überraschung – zieren sich doch viele der weitaus größeren Hersteller noch immer vor echten 64-Bit Anwendungen.

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