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VPME.DE QD TEST

Praxis

LED Kreis als Indikator

Das Quad Drum lässt sich unglaublich gut bedienen. Das meiste passiert hier im großen, bunten LED Kreis mit dem Push-Encoder. Die anderen Potis behalten fast immer ihre zugewiesene Funktion, wodurch das Ganze sehr sicher zu bedienen ist. Man gewöhnt sich schnell an die Anordnung und greift automatisch an die richtige Stelle. Stellt man Werte mit dem Encoder ein, so leuchtet der LED-Kranz immer in der entsprechenden Farbe. Hier stellt sich heraus, dass es so viel praktischer ist ein elektronisches Gerät zu bedienen, als einen kleinen Bildschirm anzustarren. Und da der Kreis groß und mittig ist, hat man immer den richtigen Modus im Hinterkopf. Wie eingangs erwähnt – bin ich eigentlich kein Freund gespiegelter Interfaces. Normalerweise sind solche Designs nicht intuitiv und es dauert länger bis man automatisch an die richtigen Stellen greift. Beim QD, wurde ich jedoch positiv überrascht. Im Kontext von Quadrat und Kreis, scheint diese Anordnung doch Sinn zu ergeben. Pitch liegt immer außen. Die Decays liegen immer innen und sind einigermaßen nebeneinander angeordnet, wobei die übrigen die Mod Potis sind. Nach zehn Minuten Verwendung musste ich nicht mehr nachdenken wo ich hingreifen soll. Die Handhabung des Mischers ist sehr direkt und bietet einen parxisgerechten Workflow. 

Der große RGB LED Kreis und der dazugehörige Push-Encoder bieten ein intuitives und direktes Interface, das ganz ohne Bildschirm auskommt. (Foto: Igor Sabara)
Der große RGB LED Kreis und der dazugehörige Push-Encoder bieten ein intuitives und direktes Interface, das ganz ohne Bildschirm auskommt. (Foto: Igor Sabara)

Einstellungen vornehmen

Anhand der Tatsache, welcher Taster gerade leuchtet und welche Farbe der LED Kreis hat, sieht man sofort auf welche Stimme man gerade Zugriff hat. Dreht man am Encoder, stellt man die jeweilige Lautstärke der Stimme ein. Hält man dabei den entsprechenden Taster gedrückt, stellt man das Panning ein. Drückt man den Encoder, so kommt man in die EQ/Kompressor Sektion. Hier wählen die Tasten nicht mehr die einzelnen Stimmen aus, sondern selektieren zwischen den drei EQ-Bändern oder dem Kompressor. Auch das wird sehr übersichtlich mit dem LED Kreis angezeigt. 

Kippschalter und Potis

Durch den Kippschalter ist es immer einfach in den entsprechenden Modus zu gelangen. Kippschalter in die Mitte und man hat sofort Zugriff auf alle Mischer Funktionen, wobei alle anderen Potis ihre Funktionen beibehalten. Das muss man mal im Live-Einsatz gemacht haben, um es wirklich schätzen zu lernen. Im Mute-Modus kann man zusätzlich die Option wählen, welche Engine, oder entsprechende Stimme man gerade nutzt. Übersichtlichkeit ist großgeschrieben und entgegen meinen Erwartungen habe ich mir schnell merken können, wo welches Programm liegt. Auch die beiden Bänke mit je 16 Slots, die für Samples und Wavetables Verwendung finden sind farblich voneinander getrennt. Sehr schön! Im CV/ LFO Modus wird es ein kleines bisschen komplexer. Hier hat man zehn verschiedene LFO Typen und die ausgefuchste Modmatrix, mit der sich alle eingehenden CVs und internen LFOs auf alle wichtigen Funktionen routen lassen. Zusätzlich wird Geschwindigkeit und Abschwächung eingestellt. Ziemlich viele Optionen, die aber innerhalb des Konzepts immer gut zu erreichen sind. Die einzige Situation, wo ich ins Handbuch blicken musste, betrafen Änderungen in den Settings, da diese Einstellungen selten vorgenommen werden.

Der unscheinbare Kippschalter ermöglicht eine sehr schnelle und intuitive Bedienung. (Foto: Igor Sabara)
Der unscheinbare Kippschalter ermöglicht eine sehr schnelle und intuitive Bedienung. (Foto: Igor Sabara)

Wie klingt das VPME.de Quad-Drum?

Neben dem tollen Workflow ist auch die Soundqualität des VPME.de QD als beeindruckend zu beurteilen. Hier klingt alles sehr stimmig. Auch verhielt sich das Modul in den von mir getesteten Cases neutral, es gab nie irgendwelche Störungen. Die 15 verschiedenen Algorithmen klingen durchweg hervorragend und bieten für jeden Geschmack etwas. Mit seinen drei verschiedenen Kick-Drums und den unterschiedlichen Snare- sowie HiHat-Algorithmen, liefert das QD-Modul eine Spielwiese an Optionen für alle möglichen Beats in verschiedensten Stilen. Die Parameter sind sehr gut gewählt, sodass man genug Raum für Experimente hat – insbesondere mit den gebotenen Modulatoren – und Sounds aber nie wirklich zerschrottet. Das Sample Playback ist von toller Qualität, hier ist der Hersteller keine 12-Bit Kompromisse oder Ähnliches eingegangen. Durch die unglaublich geringe Latenz und stabilen Jitter fühlt sich die Arbeit mit dem digitalen QD tatsächlich sehr analog an. 

Audiobeispiele zum VPME.de QD Drum-Modul

Audio Samples
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Bassdrum 1 Bassdrum 2 Bassdrum 3 Snare 1 Snare 2 HiHat 1 HiHat 2 Gefilterter Karplus-Strong Algorithmus String-Algorithmus Eindrucksvoller Struck-Sound Folded Wave Algorithmus erzeugt Beats mit Hüllkurven und LFOs Kompletter Beat aus den QD-Stimmen mit später verwendetem Kompressor und EQ Kompletter Beat aus den QD-Stimmen mit internen Modulatoren beeinflusst Kompletter Beat aus einer einzigen Stimme mit Soundwechsel durch CV-Steuerung

Die auf der SD Karte mitgelieferten Samples bieten einen guten Sound-Querschnitt und auch gleich drei Soundbänke von Richard Devine. Die Wavetables sind ein toller Bonus, womit sich viel Interessantes anstellen lässt. Beim VPME.de QD Modul hat der Hersteller all das bedacht, was man sich von anderen Modulen wünscht. 

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