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Vox Tonelab EX Test

PRAXIS
Jetzt geht es zur Sache, wir testen das ToneLab in zwei Disziplinen, zuerst direkt ins Pult und dann vor dem Verstärker.

Tuner
Die große Tuner-Anzeige ist großartig und auf der Bühne der absolute Hammer. Aktiviert wird das Stimmgerät, indem man den Schalter des angewählten Sounds ca. eine Sekunde gedrückt hält. Bleibt man noch etwas länger auf dem Schalter, wird der Ton beim Stimmvorgang stummgeschaltet – auf der Bühne jedenfalls die bessere Lösung. Das Stimmen selbst funktioniert reibungslos, die Anzeige ist ruhig und genau.

Preset-Sounds
Um einen kleinen Einblick in die Materie zu erhalten, werden wir uns nun die ersten vier Preset-Sounds anhören. Das ToneLab ist in Stereo direkt an das Audio-Interface angeschlossen, dafür benötigt man ein Y-Kabel (Klinke Stereo auf zwei Monoklinke). Das hat zwar nicht jeder Gitarrist im Schrank herumliegen, aber die Anschaffung lohnt sich auf jeden Fall, sei es für Recordingzwecke oder für das Spielen über zwei Amps.
Alle Sounds wurden mit der Les Paul gespielt, und so klingt das Ganze:

Audio Samples
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Preset 1 Preset 2 Preset 3 Preset 4

Amp Simulationen
Jetzt gehen wir ins Detail und hören uns eine kleine Auswahl der 33 verschiedenen Ampsimulationen an. Das Ganze völlig trocken, also ohne jegliche Effekte.

Der erste Kandidat ist das Modell CALI CLEAN, das sich an dem glasklaren Ton eines Fender Twin orientiert. Hiermit können alle Facetten von Cleansounds bedient werden, schön schmatzig kommen dabei die Funk-Grooves rüber.

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Cali Clean

Etwas crunchiger geht es beim AC30 Plagiat zu, dem Amp aus eigenem Hause, der aber damals noch in Great Britain gebaut wurde. Überzeugend klingt es auf jeden Fall und kommt auch entsprechend dynamisch aus den Speakern.

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AC-30

Jetzt das andere Extrem, Vollgasgain ist angesagt. Hier die Nachbildung eines Diezel-Amps, der in der Metal-Szene ein sehr hohes Ansehen genießt. Klar, mit dem Punch des Originals kann der Sound aus dem ToneLab nicht richtig mithalten, hier wird es bei den Hi-Gain-Sounds generell etwas schwammig. Aber für eine Demo-Aufnahme reicht es allemal.

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Boutique Metal

Der grüne Modus bei UK-Rock ist eine Nachbildung des Marshall Plexi. Auch hier kommt ein transparenter Sound aus der Kiste, aber wesentlich besser als zum Beispiel beim ToneLab ST, das ich vor über einem Jahr in der Mangel hatte.  Als Cabinet wurde die Nummer 10 genommen, eine simulierte Marshall 4×12 Box mit 75 W Celestions.

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Plexi

Es gibt natürlich die Möglichkeit, den Amp mit einer anderen Box zu kombinieren. Hier stehen 11 verschiedene Typen zur Auswahl, von 1×8“ bis zu verschieden bestückten 4×12“ Boxen. Ich habe den simulierten Plexi mit drei unterschiedlichen Boxen verschaltet, einmal einem „amerikanischen“ Modell mit Vintage 30 Lautsprechern (Speaker 11), dann mit der britischen Boxenversion mit Vintage 30 Speakern (Speaker 9) und zuletzt mit einer Vox-Box mit zwei Alnico 12 Zöllern (Speaker 7). Die Klangunterschiede sind deutlich hörbar und eröffnen die Möglichkeit für weiteres Finetuning.    

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Speaker 7 Speaker 9 Speaker 11

Effekte

Jetzt kommen wir zur zweiten Disziplin und damit zur Frage, wie sich das ToneLab mit einem Gitarrenamp verträgt. Dazu habe ich das Gerät standardgemäß an den Input des Verstärkers (Sovtek MIG-50 mit Marshall 4×12 Box) angeschlossen und einen Cleansound eingestellt. Am ToneLab selbst wurde der Schalter zur Amp-Anpassung auf ’M’ (Topteil mit Box) umgelegt.

Verbindet man das Board mit einem Verstärker, macht es meines Erachtens mehr Sinn, den verzerrten Sound über die integrierten Zerrpedale zu erzeugen, anstatt die Ampsimulation zu benutzen. Schließlich hat man ja einen echten Verstärker im Signalweg. Auch ist es empfehlenswert, die Speakersimulation auszuschalten, damit das Gitarrensignal so wenig wie möglich im Frequenzgang verbogen wird. Die elf Verzerrersimulationen lassen sich komfortabel mit dem Dreiband-EQ regeln, aber wenn man den Sound unter der Lupe mit einem Standard-Zerrpedal vergleicht, kommt das ToneLab etwas schlechter weg. Der Basissound hat diese typischen „digitalen“ Höhen, da hilft auch die Röhre im Signalweg reichlich wenig.

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Fat-Dist

Das Wah Wah ist in Ordnung, allerdings kommt auch hier das typische „DSP-Echtzeitsteuerungs-Problem“ zum Vorschein: Die Parameterverschiebung ist nicht gleichmäßig wie beim alten analogen Vox-Original – es gibt kleine Sprünge, die sich in leichten Verzerrungen hörbar machen. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich bisher kaum ein „digitales“ Wah unter den Füßen hatte, das diese Aufgabe wie ein analoges erledigen konnte. 

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Wah

Der Reverb in der Ampsektion macht eine gute Figur. Man hat die Möglichkeit, drei verschiedene Hall-Typen mit einem Regler einzustellen – je nach Position wird die Intensität des Effekts stärker. Hier sind zwei Beispiele mit etwas höherem Effektanteil. Der Hall klingt angenehm im Hintergrund und macht den Ton nicht matschig.

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Spring Room

Die Modulations-Sektion hat die üblichen Verdächtigen im Programm, der Härtetest folgt sofort, denn ich habe den Octaver ausgewählt. Mal sehen, ob der auch zwei Töne gleichzeitig verkraften kann.

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Tube DX Octave

Kann er! Das ist auf jeden Fall in Ordnung, und auch bei den anderen Modulationseffekten und dem Delay gibt es keine großartigen Beanstandungen. Was aber auffällt ist die Tatsache, dass die Klangqualität abfällt, wenn mehrere Effekte eingeschaltet sind. Der Grundsound der Gitarre wird bei den aktivierten Effekten schon etwas plattgemacht. Man kann aber auch keine Weltwunder von einem Teil mit einer so großen Anzahl von integrierten Effekten erwarten, das im Laden gerade einmal 300 Euro kostet. Logisch, dass das ToneLab beim Vergleich mit einem 250 Euro teuren Boutique Overdrive den Kürzeren zieht, aber hier muss man einfach fair bleiben, denn dafür ist es nicht gebaut.

Interne Lautsprecher
Schließt man kein Kabel an die Output-Buchse an, sind die internen Lautsprecher aktiv und können mit dem Lautstärkeregler auf der Rückseite angepasst werden. Die beiden 1“  Lautsprecher sind natürlich nicht die klangliche Offenbarung, aber darum geht es auch nicht. Sie bieten die Möglichkeit, im kleinen Kämmerlein mit etwas Pegel spielen zu können. Die Lautstärke ist absolut ausreichend für das Üben zu Hause oder wenn man sich vor dem Gig noch etwas warmspielen möchte.

Kommentieren
Profilbild von Wolf

Wolf sagt:

#1 - 06.06.2011 um 08:58 Uhr

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Sorry,
aber keinerlei Kontras im Test zu verzeichnen??Wolf

Profilbild von Bonedo_Malte

Bonedo_Malte sagt:

#2 - 06.06.2011 um 18:50 Uhr

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Hey Wolf, danke für den Hinweis! Jetzt stimmt alles, hoffe ich. ;) Viele Grüße!

Profilbild von Georg

Georg sagt:

#3 - 31.01.2013 um 18:30 Uhr

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Hey, Klasse Job, den du machst, Hat mir schon sehr oft geholfen! Im Vergleich zum GT-10 von Boss tue ich mir mit der Bedienung etwas schwerer, aber die Sounds sind wirklich gut und es kommt wieder neue Experimentierlust mit Sounds auf..:-))

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