Urbanears Plattan Nougat Beige Test

Urbanears-Kopfhörer waren unübersehbar auf einmal da. Man kann heute kaum in die U-Bahn steigen, ohne die unifarbenen Headphones irgendwo zu erkennen, ob auf Köpfe gesetzt oder um Hälse gehängt.

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Trotz einer immens vielfältigen Farbpalette und vermeintlich schlichtem Understatement-Design stechen die Hörer dennoch hervor, gerade durch ihre Schlichtheit und die wirklich auf die Spitze getriebene Farbgebung. Somit sind die Plattan genau wie ihre nächsten Verwandten Plattan ADV Wireless, Zinken, Humlan und Hellas eine angenehme Lifestyle-Alternative zu den allgegenwärtigen „Beats by Dr. Dre“. Aber natürlich fragt man sich, wie die Urbanears nun klingen. Und weil wir ein Musiker- und Tontechniker-Magazin sind, wollen wir auch wissen, ob mehr als nur Musikgenuss drin ist: Kann man damit auch in der Musikproduktion arbeiten?

Details

Er sieht einfach geil aus

Tatsächlich: Das „Nougat Beige“ meines Exemplars sieht verdammt gut aus. Mit dem Namen im Sinn möchte man in die Ohrmuscheln beißen. Es soll Leute geben, die passend zum Outfit sehr viele verschiedene dieser Hörer besitzen. Das ist aus ästhetischen Gesichtspunkten auch durchaus nachvollziehbar. Und dass ein Kopfhörer nicht ausschließlich technisches Gerät, sondern auch Modeaccessoire geworden ist, sollte mittlerweile jedem klar sein. Verwerflich? Bestimmt nicht! Man denke an Autos, Möbel, Kleidung – all das wird ja meist nicht nach reiner Funktion ausgewählt. Urbanears machen sich die Mühe, die Farbgebung wirklich konsequent durchzuziehen, es ist wirklich alles gleich gefärbt, von der Gummierung der Hörer über die Metallbügel bis hin zum Gewebekabel mit dem Mikrofon und dem 3,5mm-TRRS-Winkelstecker. So viele verschiedene Materialtypen in einer dermaßen gleichen Farbe strahlen zu lassen, als habe man den Hörer ringsum mit einer Sprühdose verschönert, ist eine durchaus beachtliche Ingenieursleistung (und sicher nicht ganz billig).

Fotostrecke: 4 Bilder Auffällig unauffällig: Der Plattan ist zurückhaltend, aber fällt durch sein Unifarben-Design auf.

Ohrauflage

Der halboffene Pattan gehört zur Gattung der ohraufliegenden Kopfhörer. Die Hörerschalen sind also nicht so groß, dass sie die gesamte Ohrmuschel umschließen, sondern auf ihr aufliegen. Neben dem kleineren Footprint des Hörers ist es damit leichter, ihn auch mal um den Hals zu legen, ohne das Gefühl zu haben, einer Art Mandelwärmer oder Unterkieferschoner auf den Schlüsselbeinen zu parken. Auch in der Tasche verschwindet der Urbanears schnell, geringer Größe und Klappmechanismus sei Dank.

Fotostrecke: 3 Bilder In die Bügel ist ein einfacher Klappmechanismus integriert.

Zound

Die Eingangsspannung wird von zwei 4 cm durchmessenden Treibern in Schall umgesetzt. Der Pegelfrequenzgang wird mit 20 Hz – 20 kHz angegeben, allerdings ohne den an diesen beiden  Eckfrequenzen erfolgten Pegelabfall zu nennen. Mit 60 Ohm wird der Urbanears Plattan auch für Mobilgeräte mit nicht sehr leistungsstarken Headphone-Amps ausreichend kraftvoll spielen können, zumal die Empfindlichkeit mit 115 dB (sicher ist dB SPL/1mW gemeint) im oberen Bereich liegt. Eine Besonderheit sei noch erwähnt: Das Kabel kann an der linken oder rechten Hörerschale eingesteckt werden. Die freie Buchse kann einen weiteren Kopfhörer versorgen. Dieses simple, von Urbanears mit dem äußerst trendy und urban klingenden Begriff „Zoundplug“ getauft, ist sicher sehr praktisch, wenn man mit einem anderen bekopfhörerten Menschen ein Klangerlebnis teilen will, aber nur eine Ausgangsbuchse zur Verfügung steht.

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Uwe Lohschelder sagt:

#1 - 28.02.2017 um 06:40 Uhr

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Testet doch einfach einmal den geschlossenen Lidl Kopfhörer für 10,00€ (5,99€). Ich habe ihn getestet gegen Beyerdynamic DT 770m und Sennheiser HD 200. Die letzterern waren klanglich nicht sehr viel besser. Zumindest wenn ich den Preis beachte, heißt der eindeutige Sieger - LIDL-SiverCrest.
DT 770m = 155€
HD 200 = 69€
LIDL - Silvercrest = 5,99€www.lidl.de/de/silvercrest-...

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