the t.mix 403-USB Play Test

Praxis

t.mix 403-USB-Play

… gibt ein unaufgeregtes Erscheinungsbild ab, keine irritierenden, grellen Lämpchen, keine Mood-Beleuchtung, ganz seriös. Der Formfaktor (obschon nicht exakt 19 Zoll groß) und die Features tendieren Richtung Bühne, Alleinunterhalter-Rack, Cross-Genre und Event-Beschallung, mobile Dienstleistung, Gastronomie oder Kneipe, wobei man mit dem Booth-Out auch den Pegel für einen zweiten Raum im Griff haben kann. Separate Zonenbeschallung ist in dieser Preisklasse natürlich nicht drin. XLR-Outputs für längere Kabelstrecken gibt es indes schon, und auch ein Record-Out ist vorhanden, der weitere Flexibilität gewährleistet. Auf dedizierte Channelmeter muss man bei diesem Produkt verzichten, das lässt sich in Anbetracht der Verwendungsszenarien wohl verschmerzen. Die ampelfarbene Master-LED-Kette zeigt dann den Summenpegel von -22 dB bis +8 dB an.
Gemischt wird auf vier Kanälen (+ Mike). Im Zuspieler-Mix ist das Pult sehr flexibel, bietet es doch satte 11 External-Eingänge an. Turntables, Desktop-Laufwerke, Rack-Player, Webradio wie der kürzlich getestete IR-100, hier lässt sich allerhand anklemmen. Etwas weniger überzeugen können mich die leicht spielbehafteten Flachbahnregler und etwas wackeligen Potis, welche mit Ausnahme der X-Fader-Selektoren auf Kunststoffstifte setzen. Jene sind dazu noch mit Papiereinlagen auf Passgenauigkeit gebracht.

Fotostrecke: 3 Bilder Gut ausgestattet präsentiert sich die Mikrofonsektion

USB-Schnittstellen

Vielleicht hätte man mit einem integrierten MP3-Player noch den Vogel abschießen können (vergessen wir jedoch nicht den Preis von knapp 150 Euro bei dieser Betrachtung), aber auch so kommen DJ, Bar und Party auf ihre Kosten. Stattdessen hat man sich für zwei separate USB-Buchsen entschieden, und das eröffnet einige Möglichkeiten.
Zum Beispiel für DJ-Teams, bei denen jeder seinen eigenen Rechner anschließen möchte. Beide USB-Schnittstellen sind 2-In/2-Out, folglich lässt sich das Geschehen am Mischpult auch aufzeichnen – oder besser gesagt: Das Summensignal mitschneiden.
Virtual DJ und MIXXX, wo man multiple Audiogeräte einzeln anwählen und somit zwei Decks im External-Mixer-Mode auf das Pult loslassen kann, so man dies möchte, machten im Zusammenspiel mit dem 403 keinerlei Probleme. 
Auch könnt ihr natürlich mit einem Rechner spielen, mit einem anderen aufzeichnen etc. Der Mischer bietet Samplingfrequenzen von 32 bis 48 kHz bei 8 oder 16 Bit Wortbreite.

Fotostrecke: 2 Bilder Screenshot mit Virtual DJ

Sound, Mikro, FX

Im Test-Betrieb mit meinen lokalen Laufwerken gab es nichts zu beanstanden. Klanglich spielt der Mixer für den Preisbereich gut auf, der Kopfhörerausgang ist ebenfalls transparent, wenngleich nicht so laut wie an manchem Clubmixer. Um an die 0-dB-Master-Pegel-LED zu gelangen, reicht es aus, Gain und Mastervolume bei etwa 12 Uhr (Vergleich mit lokalem Pioneer-Mixer 11/14h) einzustellen und man hat somit noch Luft zum Nachjustieren. Der EQ ist für meine Begriffe vielleicht nicht als sonderlich musikalisch einzustufen (siehe Audiobeispiele) und man sollte hier mit Bedacht zu Werke gehen, doch davon abgesehen klingt der Mixer ganz ordentlich.

Audio Samples
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EQ Hi Cut/Boost EQ Mid Cut/Boost EQ Low Cut/Boost Mike und Delay Phonosignal

Besonders umfangreich ausgestattet wurde hier die Mikrofonsektion mit den DJ- und Vocal-Mikrofonwegen. Sie erweisen sich als rauscharm und sind mit genug Gain ausgestattet. Hier können auch Entertainment-Teams mit mehreren Sprach-Akteuren auf ihre Kosten kommen. Die Talkover-Schaltung für das DJ-Mike reagiert direkt, die Taste muss aber bei Durchsagen festgehalten werden, dann wird der Sound, ganz gleich ob gerade ins Mikrofon gesprochen wird oder nicht, um 14 dB abgesenkt. Einrasten wär mir persönlich lieber.
Das Delay der “Vocal-Gruppe” ist praktisch, wenngleich nur für eine Stimme individuell im Timing regulierbar. Wer möchte, kann aber auch ein externes Effektgerät anschließen. Dann wird das Delay umgangen und lediglich der Effektanteil gemischt. Das funktionierte im Test sehr gut.

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