Technics EAH-TZ700 Test

Praxis

Klang

Die EAH-TZ700 mit MP3s zu bespielen, ist, als werfe man Perlen vor die Säue. Entsprechend erfordert der Test auch einen passenden Zuspieler, wie den von Technics bereitgestellten mobilen High Resolution-Player FiiO M11, mit Tracks im Wav-, besser im verlustfreien FLAC-Format.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Etui bestens aufgehoben

Da die In-Ears mit Musik jeglichen Stils, sei es Pop, Rock, Jazz oder Klassik, sympathisieren und deren Subbässe beziehungsweise kristallklaren Höhen natürlich und unzensiert wiedergeben sollen, scrolle ich mich willkürlich durch die Library mit über 1600 Songs. Bei den ersten Anspieltests zeigt sich, dass die EAH-TZ700 wie eine Lupe sämtliche Details der Produktion einschließlich Nebengeräusche wie die Anschläge der Klaviatur bei Peter Gabriels „The Boy In The Bubble“ abbilden. Gänzlich hört man die Musik, wie man sie vermutlich vorher noch nie so direkt ins Ohr gespritzt bekam. Buchstäblich völlig abgekapselt, tauche ich ohne Ablenkung in die räumlich anmutende Musikwelt. Schon oft gehörte Klassiker, wie Americas „A Horse With No Name“ oder Pink Floyds „Another Brick In The Wall” profitieren hörbar von der damaligen analogen Produktion im Studio. Warme Bässe wie auch glasklare Höhen sind im harmonischen Einklang, ohne sich gegenseitig die Show zu stehlen. Elvis Presleys „Fever“ sorgt bei mir für Gänsehaut, zunächst der tiefe gezupfte Kontrabassteppich einschließlich bedingtem Grundrauschen der damaligen Studiotechnik, auf dem sich Elvis Stimme so präsentiert, als würde er direkt vor mir stehen. Aber auch auf elektronischem Terrain fühlen sich die EAH-TZ700 sehr wohl, bestes Beispiel Deadmau5 „Whispers“, dessen knarzender Tiefbass die Treiber selbst bei ohrenbetäubender Lautstärke unverzerrt und ohne Vibrationen abbilden. Das lässt sicherlich DJ-Herzen ein paar BPM höher schlagen. Tracks, die man aus dem Radio kennt, wie Sias „Cheap Thrills“, entnehme ich komplett neue Facetten 
Allerdings sind die Hörer auch sehr ehrlich, sodass ihr homogener Sound nur von einer qualitativ hochwertigen Aufnahme im hochauflösenden File-Format profitiert. Stecke ich hingegen mein iPhone an die EAH-TZ700, offenbart es die komprimierte Wahrheit. Dennoch klingt es im Vergleich zu herkömmlichen In-Ears, wie meinen Earpods Pro, deutlich detaillierter und homogener. Aber allein für den mobilen Einsatz lohnt sich die Anschaffung der Edel-In-Ears nicht, zumal sie ohne Ambient-Mode eines aktiven Noise-Cancelling sehr von der Umgebung abschirmen. Vielmehr sprechen sie für den audiophilen Musikgenuss zu Hause, wo man sich bewusst und ausschließlich der Musik hingibt. Die EAH-TZ-700 liefern dafür wahres Kopfkino auch dank ihrer räumlichen Darstellung und sehr guten Abschirmung. Von Letzterer profitiert auch ein Einsatz in der DJ-Kanzel, wo sie störende Nebengeräusche sehr gut ausblenden.

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