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Tech 21 Fly Rig RK5 Test

Praxis

Sound/Bedienung:

Wie bereits erwähnt, ist die Bedienung des Tech 21 Fly Rig RK 5 selbsterklärend. Ich habe das Gerät mit dem Eingang meines Marshall JVM 410 verbunden, die Lautsprecherbox wird mit einem SM57 abgenommen. Weitere externe Klangveränderungen wie EQing, Kompression etc. finden natürlich nicht statt. Und damit das RK 5 zeigen kann, was es draufhat, läuft der Amp natürlich im cleanen Kanal. Ach ja: Für alle Audiofiles verwende ich eine Tele, Richies Lieblingsgitarre.
Los geht es mit dem Marshall pur, im zweiten Durchgang aktiviere ich das RK 5 im Sans Amp Mode.

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Erst Marshall alleine, dann RK5 im Sans Amp Mode

Obwohl die Klangregelung des SansAmp auf Mittelstellung steht, ändert sich der Klang beim Aktivieren drastisch. Das Signal wird kehliger und auch die Höhen werden bedämpft. Sicherlich eine Hilfe, wenn man seinen Sound individuell an einen Amp anpassen möchte, den man nicht kennt, aber ansonsten würde ich den Amp-Teil des Pedals nicht verwenden – schade, denn so fällt auch der Hall weg. Und der klingt eigentlich gut, wie das nächste Beispiel zeigt. Der Reverb-Regler steht dabei auf Vollanschlag.

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Reverb auf Maximum

Es folgt die Delay Sektion.
In den folgenden Beispielen drehe ich jeweils den Drift-Regler weiter auf, beginne aber erst einmal ganz ohne Modulation.

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Delay – Drift Regler auf Null Delay – Drift Regler in Mittelstellung Delay – Drift Regler auf Maximum

Das Delay weiß zu überzeugen, auch ohne Drift-Anteile hat es hörbare Vintage-Anleihen, sprich, bei jeder Wiederholung werden die Höhen weiter bedämpft. Die Modulation lässt sich feinfühlig hinzuaddieren, was in Maximalstellung ein heftiges Eiern hervorbringt, aber auch das hat durchaus seinen Reiz.
Ich aktiviere jetzt den OMG-Kanal und bemühe den Boost – der SansAmp ist natürlich nicht aktiviert.

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OMG Kanal – Boost auf 12 Uhr

In der Mittelstellung agiert er wie ein ganz normaler Booster, sprich, das Signal wird lauter, aber auch dichter. Diese Übung meistert das RK 5 sehr gut.
Am Marshall erhöhe ich den Zerrgrad und auch der Boostregler befindet sich inzwischen auf 15 Uhr. Im ersten Durchgang ertönt nun der Amp pur, im zweiten dann mit dem RK 5 Boost.

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Erst Marshall pur, dann RK 5 mit Boost auf 15 Uhr
Das RK5 liefert einige typische Richie Kotzen Signature Sounds
Das RK5 liefert einige typische Richie Kotzen Signature Sounds

Ich habe bewusst ein wenig übertrieben um zu verdeutlichen, wie weit der Booster ins Geschehen eingreifen kann.
Als nächstes folgt der OMG-Kanal am cleanen Marshall pur, im zweiten Durchgang kommt der SansAmp in Mittelstellung hinzu. Dabei steht der Gainregler immer auf 12 Uhr.

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OMG Kanal mit Marshall pur, dann Sans Amp dazugeschaltet

Leider kann mich der SansAmp in Kombination mit meinem Marshall nicht überzeugen, das Signal wirkt künstlich, die Dynamik des Amps muss ebenso dran glauben.
Jetzt ist der Tone-Regler in der OMG-Sektion an der Reihe. In den folgenden drei Beispielen drehe ich das Poti von Null- über Mittelstellung bis hin zu voll auf im letzten Audiofile.

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OMG Kanal – Tone Regler Min Gain Mid OMG Kanal – Tone Regler Mid Gain Mid OMG Kanal – Tone Regler Max Gain Mid

Dieser Regler frischt das Signal gehörig auf, verändert aber den Grundsound nicht, sprich, das Mittenbild bleibt erhalten. So lässt sich ein langweilig klingender Amp in der Tat aufpeppen.
Ich bin gespannt, wie das RK 5 auf den Lautstärkeregler der Gitarre reagiert und drehe diesen im Laufe des Beispiels immer weiter auf.
Der Gainregler am Pedal steht auf Maximum, Tone auf 12 Uhr.

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OMG Kanal – Gain auf Max, Tone auf 12 Uhr, Dynamische Lautstärke

Allein durch das Aufdrehen des Volumenpotis erhöht sich der Zerrgrad, und genau so soll das ja auch sein. Positiv zu erwähnen ist die Beibehaltung des Grundsounds, er wird einfach nur fetter.
Sehr gut!
Und so klingt die OMG-Abteilung mit aktiviertem Boost und maximalem Gain inklusive Delay.

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OMG Kanal – aktivierter Boost, max. Gain + Delay

Das RK 5 liefert exakt den High-Gain-Sound, den man von einem Flitzefinger wie Richie Kotzen erwartet. Fette Mitten, Gain bis zum Abwinken und Höhen, die sich im Bandkontext durchsetzen. Es hätte mich auch schwer gewundert, wenn das Pedal gerade diesen Sound nicht hinbekommen hätte!
Abschließend habe ich das RK 5 mit einer DI-Box, in diesem Falle einer Avalon U5, verbunden und ohne unnötige Umwege direkt in den Wandler geführt.
Das klingt dann so:

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RK 5 über DI-Box

Ich muss sagen, das ist schon ziemlich erstaunlich, und hier ist auch die AMP-Abteilung absolut in ihrem Element! Der Sound ist fett, reagiert dynamisch auf das Spiel und weiß gänzlich zu überzeugen. Das geht weit über die meisten Behelfslösungen hinaus, die in der Regel von frequenzkorrigierten Ausgängen angeboten werden.

Kommentieren
Profilbild von k3x

k3x sagt:

#1 - 30.07.2015 um 15:45 Uhr

0

Mir wird nicht ganz klar, warum ein Pedal, das ausdrücklich für den Gebrauch direkt in ein Pult designed ist (deswegen "SansAmp" - "ohne Amp") hier zu 95% mit einem Marshall getestet wird. Über den eigentlich intendierten Einsatz verliert der Tester nur 3 Sätze.

    Profilbild von Oliver Bartsch

    Oliver Bartsch sagt:

    #1.1 - 24.03.2017 um 18:28 Uhr

    0

    Wundert mich auch sehr.
    Ebenso, die weitere logische Verwendung, nämlich als Preamp in den FX Return des JVM. Mit einer AB Box ergeben sich so fantastische Möglichkeiten!

Profilbild von michael

michael sagt:

#2 - 03.07.2016 um 21:04 Uhr

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hallo! meine Frage zum RK5 kommt etwas spät aber ich habe mir das Gerät gerade erst gekauft. bei mir verändert die sans amp sektion auch dramatisch den amp klang, der sound wird irgendwie schwachbrüstiger. auf dem demo video wo richi kotzen das gerät kurz präsentiert und ein paar töne spielt (über bogner amp) sagt er, dass er die sans amp sektion meist nur wegen dem reverb einschaltet und dabei den klang des sans amp "flat" eingestellt hat damit der sound des amps unverändert bleibt. er schaltet den sans amp dann auch zu, und tatsächlich bleibt der amp sound exakt gleich wie mit deaktiviertem sans amp. wie schafft richi kotzen das? bei mir ändert sich der ampsound sehr stark durch den sans amp, egal welche toneinstellungen ich vornehme (amp ist peavey microhead 20).

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