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t.amp PA4080KB Test

Praxis

Mit ausreichend satten 80 Watt versetzt die interne Endstufe den Tweeter und den 12“-Lautsprecher der britischen Traditionsfirma Celestion in Schwingung. Celestion-Speaker gehören zu den beliebtesten Lautsprechern von Gitarrenverstärkerproduzenten wie z.B. VOX und Marshall. Tja, und so klingt der t.amp PA4080KB dann auch sehr nach Gitarrenamp, mittig und recht aggressiv. Obwohl das Klangbild bei mäßiger Lautstärke im Allgemeinen ziemlich gut aufgelöst, klar und durchsetzungsfähig ist, fehlen dem t.amp brillante Höhen und warme tiefe Bässe. Es wird auch nirgendwo vermerkt, welcher Tweeter verarbeitet wurde. Und das Fehlen der Höhen lässt den Frequenzgang sehr eingeengt erscheinen und geht auf Kosten der Durchsetzungsfähigkeit.

Fällt dies bei Keyboardsounds von Vintage-Instrumenten wie Rhodes, Wurli oder Clavi beim ersten Anspielen nicht wirklich auf, so bekommen sämtliche Natursounds einen künstlichen, matten und nasalen Charakter, dem es an Wärme mangelt. Flächen fehlt es an Breite und Synth-Sounds wirken dumpf und kraftlos.

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Auch der EQ kann hier nur bedingt Abhilfe schaffen. Man kann zwar die Mitten entschärfen, aber wo keine Höhen sind, kann man auch keine reindrehen, sodass die gefühlte Einsatzfrequenz des Höhenbandes unter den angegebenen 10 kHz liegt – sehr problematisch beim Einsatz von Gesang und Akustikgitarre.

Zwar ist der eingebaute Federhall stoßempfindlich und lässt im Fall des Falles das typische, wohlbekannte Scheppern vernehmen (und auch klanglich dürfte er digitalen Hallalgorithmen unterlegen sein) dennoch kann er der einen oder anderen Signalquelle durchaus zu etwas mehr Räumlichkeit verhelfen. Man sollte nur nicht zu viel davon verwenden. Ich als Keyboarder würde auf jeden Fall immer auf die internen Effekte meiner Synthies zurückgreifen und den Reverb des t.amp in Ruhe lassen.

Benutzt man den Main-Out für Recordingzwecke, muss man mit einem überdurchschnittlichen Brummen auf den Aufnahmen leben. Außerdem quittiert der Verstärker bereits geringfügig höhere Lautstärken bzw. intensiveren EQ-Einsatz mit Verzerrungen, was leider auch auf den Audio-Files zu hören ist. Dem eifrigen bonedo-Leser stehen die Files zum direkten Vergleich einmal als Direkt-Signal vom Line-Out des t.amp abgegriffen und einmal als mikrofoniert zur Verfügung. Lauschet andächtig und bildet euch eure eigene Meinung.

Audio Samples
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Hall Line Hall Mic Piano Layer Line Piano Layer Mic Rhodes Line Rhodes Mic Synth Line Synth Mic
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