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Tama Star Maple Drumset

Praxis

Nach meinen bisherigen Erfahrungen haben Tama Drums ihre Stärken vor allem im unteren Stimmbereich, also zunächst alle Regler bzw. Stimmschrauben nach links gedreht und gucken, was rauskommt. Dabei beginne ich mit dem 16×16″ Standtom und bin beeindruckt, wie weit es hier nach unten geht. Der Sound bewegt sich schon fast auf Bassdrum-Territorium und klingt nicht nur tief, sondern auch kontrolliert und satt. Über das 14×14″ Standtom stimme ich mich hoch bis zum 10×8″ Hängetom und stelle erfreut fest, dass alle Trommeln eine homogene Reihe bilden und jeweils eine Nummer größer klingen als sie eigentlich sind. Nach unten hin ist also ist also eine Menge Luft, was die Stimmung anbetrifft. Auf jegliche Art von Dämpfung verzichte ich während des Tests übrigens, was auch für die nachfolgenden Soundfiles im höheren Tuning gilt. Ist auch gar nicht nötig, denn die dünnen Maple-Kessel mit den gerundeten Gratungen präsentieren einen warmen, ausgewogenen Sound mit der perfekten Mischung aus klarem Attack und rundem Kesselton ohne Störfrequenzen, und auch das Sustain kommt wohldosiert daher. Die 22×16″ Bassdrum mit dem vorgedämpften Schlagfell macht die Stimmprozedur ebenfalls klaglos mit und beglückt mich, bei einer Mikrofonpositionierung mittig im Inneren des Kessels und ohne zusätzliche Dämpfung, mit einem fetten, kompakten und trockenen Sound.

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Groove in tiefem Tuning Funky Beat in tiefem Tuning Toms und Bassdrum in tiefem Tuning Toms in tiefem Tuning solo Bassdrum in tiefem Tuning solo

Im hohen Stimmbereich entwickeln die Trommeln deutlich mehr Sustain. Sie fangen, dank der Gussreifen, regelrecht an zu singen und klingen dabei nach wie vor voll und satt. Diese Eigenschaft entpuppt sich klar als Hauptcharakteristikum, welches sich durch den gesamten Stimmbereich zieht. Der “Patsch” beim Anschlag, gut zu hören im tiefen Tuning, ist in der höheren Stimmung weniger stark ausgeprägt, sodass der Kesselton deutlicher durchkommt. Im Jazz zum Beispiel, wo hoch gestimmte Toms obligatorisch sind, ist genau diese Charakteristik gewünscht. Die Bassdrum spiele ich auch hier ungedämpft und zusätzlich mit geschlossenem Resonanzfell, vor dem das Mikrofon in etwa zehn Zentimeter Abstand aufgebaut ist. Allerdings benutze ich – statt des mitgelieferten Fiberskyns mit Dämpfungsring – hier ein weißes Remo Ambassador als Resofell, um zu sehen, wie viel Ton die Trommel zu produzieren imstande ist. Das Ergebnis zaubert mir ein Grinsen ins Gesicht. Die Bass Drum klingt in dieser Konstellation so wunderbar warm, weich und melodisch, dass ich gar nicht mehr aufhören möchte zu spielen. Wenn man bedenkt, dass man mit einem Ambassador Schlagfell noch mehr Tonalität und Sustain aus der Trommel kitzeln kann, bleiben absolut keine Wünsche mehr offen. Ich beschließe, meine Vorurteile über Bord zu werfen: Tama Drums – zumindest diese – können viel mehr als nur fett rocken.

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Groove in hohem Tuning Groove II in hohem Tuning Groove III in hohem Tuning Toms und Bassdrum in hohem Tuning Toms in hohem Tuning solo Bassdrum in hohem Tuning solo
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