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Tama RW200 Rhythm Watch Metronom Test

Praxis

Klare Struktur und ein robustes Gehäuse, aber an den Sounds wurde gespart

Das Gehäuse der Tama RW200 Rhythm Watch wirkt, obgleich komplett aus Kunststoff gefertigt, sehr robust, und auch die Knöpfe und Schalter hinterlassen einen langlebigen Eindruck. Trotz der zahlreichen Funktionen finde ich mich dank des übersichtlichen Layouts schnell zurecht. Zwei verschiedene Klangvarianten bietet die RW200, da hätte man für meinen Geschmack gerne noch etwas aufstocken können, zumal sich die Beep-Sounds nur geringfügig voneinander unterscheiden und nicht wirklich angenehm klingen. Mindestens fünfmal muss die TAP TEMPO Taste betätigt werden, bis das Tempo erkannt wird, alternativ ist natürlich auch die herkömmliche Eingabemethode über das große, dank der Riffelung sehr griffige Rad möglich. Mit dem „Notenmixer“ können neben Vierteln, Achteln, Sechzehnteln, Triolen und verschiedenen Mischformen sogar polyrhythmische Überlagerungen wie „2 gegen 3“ oder „3 gegen 4“ erzeugt werden. Dafür fehlt aber ein klassisches Shuffle-Pattern. Über die BEAT-Taste kann die Taktlänge bis zu maximal neun Vierteln pro Takt eingestellt werden. Im folgenden Beispiel hört ihr einen 4/4-Takt in beiden Sound-Varianten mit wechselnden Subdivisions:

Audio Samples
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RW200 – Sounds

Auf der Bühne kann die RW200 ihre Qualitäten ausspielen

Was die Rhythm Watch für den Live-Einsatz prädestiniert, ist vor allem die Möglichkeit, Patterns zu speichern. 30 Programmplätze stehen hierfür zur Verfügung – das sollte selbst für ein langes Konzert locker reichen. Der Speichervorgang benötigt lediglich einen Tastendruck und registriert Tempo, Sound und Taktlänge. Das bedeutet, dass die Subdivisions nicht gespeichert werden, sondern immer von der Stellung der fünf Potis abhängen. Wenn man also beispielsweise in einem Song einen Achtelklick braucht und im darauf folgenden ein Triolen-Pattern, muss dies manuell geregelt werden. Hinter dem MODE-Schalter verbirgt sich mit dem STAGE-Modus ein neues Feature, das in dieser Form kein anderes Metronom bietet. In diesem Modus spielt die RW200 nach Betätigen der START-Taste (oder eines angeschlossenen Fußschalters) das aktuell ausgewählte Programm acht Takte lang ab und springt dann automatisch zum nächsten Programm. Dadurch kann man sich als Drummer auf der Bühne das Tempo des zu spielenden Songs kurz „reinziehen“ und muss nicht manuell zum nächsten Song wechseln. Das Display fällt gegenüber dem Vorgängermodell RW105 etwas größer aus und zeigt sämtliche Parameter – inklusive Ladezustand der Batterie – auf einen Blick an. Nach jeder Tastenbetätigung leuchtet es für etwa zehn Sekunden auf, und wenn man die Beleuchtung nicht benötigt, kann sie auch komplett deaktiviert werden. Warum es aber nicht möglich ist, auf Dauerbeleuchtung zu schalten, habe ich schon beim Vorgänger nicht verstanden. Jeder, der schon einmal auf schlecht beleuchteten Bühnen gespielt hat, wird diesen Einwand nachvollziehen können. 

Wie gut eignet sich die Rhythm Watch als Drummer-Metronom?

Diese Frage erübrigt sich eigentlich, denn die Rhythm Watch wurde als Drummer-Metronom konzipiert und bietet durch die Befestigungsmöglichkeit am Beckenstativ, die sehr hohe Lautstärke – sowohl über Lautsprecher als auch über Kopfhörer – sowie die im vorigen Abschnitt genannten Features für den Live-Betrieb (fast) alles, was das Drummerherz begehrt.

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