Swissonic ASM5, ASM7 und Sub10 Test

Praxis

Wie gewohnt baue ich die Speaker in meinem Studio hinter dem Schreibtisch im Stereodreieck in einer Entfernung von etwa einen Meter auf. Da ich diesmal zwei Paar Speaker teste, werden die Monitore etwas versetzt aufgebaut. Das bedeutet, dass rechts die ASM5 außen und links die ASM7 außen steht. Damit ist sichergestellt, dass das Stereodreieck bei beiden Speaker identisch groß ist und festgestellte Klangunterschiede nicht auf einer unterschiedlichen Stereobasis basieren. Die Filter bleiben zunächst alle auf Null.

Die „große“ 6,5“-Box ASM7

Zunächst bin ich über die ziemlich lineare und präzise Abstimmung der Speaker überrascht. Zur Erinnerung: Wir reden hier über einen äußerst geringen Paarpreis von gerade einmal EUR 250,–. Die Bässe sind nicht übertrieben und besitzen genügend Punch und Trockenheit, richtig druckvoll sind sie allerdings nicht. Man hat dadurch aber kaum Probleme mit Portturbulenzen, selbst bei verhältnismäßig hohen Pegeln. Denn laut kann diese Box wirklich!
Bei etwas genaueren Hinhören muss man allerdings auch feststellen, dass die Höhen etwas scharf sind, was sich durch ein „Lispeln“ gerade auf Vocal-Tracks bemerkbar macht. Weiterhin sind die Mitten auch etwas zurückgenommen und dadurch etwas undetailliert und flach. Ich probiere deswegen das -2dB-HF-Filter aus und belasse es dabei. Dadurch verschwindet der minimal HiFi-mäßige Gesamteindruck auch ein wenig, trotzdem: Kleinste Details wollen sich hier einfach nicht erkennen lassen. 

Die ASM7 und ASM5 von Swissonic
Die ASM7 und ASM5 von Swissonic

Kommen wir nun zum Stereoeindruck: Positionen auf der Stereobühne lassen sich ziemlich genau heraushören, allerdings fehlt mir auch hier etwas das Wow-Erlebnis, was auf die ziemlich enge Bündelung des Hochtöners zurückzuführen ist. Zwar ist der Sweetspot groß genug, „bigger than life“ ist er allerdings trotzdem nicht. Aber noch einmal: In Anbetracht des Preises ist das Alles mehr als beeindruckend.

Die „kleine“ 5,25“-Box ASM5

Die  ASM5 klingt erst einmal gar nicht soviel anders als die „große“. Da auch hier die Höhen etwas scharf und metallisch daherkommen, setzte ich auch hier das HF Filter auf -2dB. Auch diese Box hat kaum Resonanzprobleme oder gar Portturbulenzen, was ich in diesem Preissegment sogar bei normalen Lautstärken doch oftmals feststellen muss. Im Gegenteil: Diese kleine Box macht echt Alarm und bleibt trotzdem frei von Störgeräuschen!
Im Vergleich zur Swissonic ASM7 klingt sie zwar weniger druckvoll und tiefer, dafür auch etwas “punchiger” und schneller. Die Transientenabbildung ist hier also durchaus besser. Aber auch die Höhen klingen etwas schneller und frischer, was wiederum auch auf den kleineren Treiber – in diesem Fall den Tweeter zurückzuführen ist. Zwar hat die kleine ASM5 – gerade bei Vocals – auch eine ganz leicht „hohle“ Note zu bieten, trotzdem empfinde ich sie durchweg als etwas detaillierter und frischer als die etwas distanziert wirkende ASM7. Da die ASM5 auch nochmal rund EUR 70,– billiger ist, würde ich ihr immer den Vortritt lassen.

Tiefenschub mit dem Subwoofer Sub10

„Wer mehr Bass braucht, sollte einen Subwoofer budgetieren.“ Schön also, wenn der Hersteller gleich den passenden Sub mitgeschickt hat. Die Speaker und der Sub sitzen im Test auf einem Halbkreis um meinen Abhörpunkt. Was die absolute Position auf diesem Halbkreis betrifft, kann man nur eins sagen: Ausprobieren! 
Nachdem ich meine Position gefunden habe und den Crossover-Regler nach meinen Geschmack in Verbindung mit dem Level-Poti in Einklang gebracht habe, kann es auch schon losgehen. Holla, die Waldfee! Damit hätte ich nicht gerechnet: Das kleine Ding macht ordentlich Schub und gehörigen Alarm, ohne dabei merklich zu verzerren. Sicherlich, etwas Portturbulenzen gibt es hier in der Tat, aber diese sind zu absolut zu vernachlässigen – vor allem, wenn man sich auch hier nochmal den Preis von rund EUR 220,- vor Auge führt! 
Ich trenne den Sub gerne sehr tief – bei rund 50-60 Hz laut Poti – und drehe dann auch nur so viel Pegel hinzu, dass der Subbass nicht wirklich ortbar wird. Somit erhält man bei beiden Boxen (ASM5 und ASM7) eine ordentliche Portion Druck untenherum. Das macht Spass, der Gesamtsound wird allerdings auch nicht unbedingt präziser – vor allem dann nicht, wenn man kaum Bassfallen aufgestellt hat.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Subwoofer Sub10…

Etwas schade ist allerdings die Tatsache, dass der Subwoofer über kein echtes Bassmanagement verfügt, was angesichts des äußert kleinen Preises dennoch vollkommen in Ordnung geht. Konkret hat man also keine Möglichkeit, den Subwoofer mit Bordmitteln zu „bypassen“, da die Outputs am Sub leider deaktiviert werden, sobald man den Subwoofer ausschaltet. Ebenfalls schade ist, dass man mit dem „Crossover“-Regler leider nicht den Satelliten-Ausgang beschneiden kann. Umgehen kann man das Ganze nur, indem man einen Monitorcontroller mit eingebautem Bassmanagement verwendet. Nichtsdestotrotz und zum Vergleich, der Mackie MR10S Mk3, kann das alles auch nicht und kostet fast das Doppelte! Punkt für Swissonic.

Kommentieren
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Sean Nowotny sagt:

#1 - 30.04.2015 um 17:05 Uhr

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Wie sind diese Monitore mit
den JBL LSR 305 zu vergleichen?

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R. sagt:

#2 - 04.05.2015 um 16:24 Uhr

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Und wie sehen die im Vergleich zu Samson BT5 und Alesis Elevate 5 aus?

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Elias sagt:

#3 - 06.04.2016 um 12:58 Uhr

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Sehr interessanter Test. Bin jetzt eine Weile auf der suche nach günstigen guten Abhörmonitoren um mein kleines Homestudio etwas aufzupeppen. Hatte auch schon welche da die schon recht gut waren, aber extrem gerauscht haben. Deshalb meine Frage: Wie ist das Rauschen ASM5, ASM7 und ASM10

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Elias sagt:

#4 - 11.04.2016 um 07:06 Uhr

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Noch eine Ergänzung zu meiner Frage. Ich meine natürlich das Eigenrauschen der Monitore. Zudem möchte ich noch etwas wissen. Es wird in dem Beitrag bei einem Einsatz mit dem SUB 10 zu einem Monitorcontroller mit Bass Management geraten. Welcher wäre denn in dem Preissegment der Monitore empfehlenswert?

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Martin Boy sagt:

#5 - 01.07.2016 um 11:21 Uhr

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Das Eigenrauschen der Asm7 ist sehr stark. Ein wirklich starkes weißes Rauschen aus den Hochtönern!

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Pascal sagt:

#6 - 29.05.2019 um 13:50 Uhr

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Contra:
Rauschen des Subwoofers. Muss man sich erst mal dran gewöhnen. Nicht einmal mein über 10 Jahre alter Logitech Z2300 Subwoofer hat so ein lautes rauschen, eigentlich fast gar kein Rauschen. Schon enttäuschend.

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Philippe sagt:

#7 - 03.11.2020 um 08:27 Uhr

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Heyho, ich lese immer wieder mit Vergnügen euer Onlinemagazin und eure Produkttests; zu den Nahfeldmonitoren muss ich mich allerdings mal äußern: Ihr legt eine Auto-Standby-Funkion immer als Vorteil aus (und das Fehlen einer solchen als Nachteil)..Ich verwende nun seit ein paar Jahren die Swissonic ASM5 und der größte Nachteil dieser Abhöre besteht zweifelsohne in der beschissenen Auto-Standby-Funktion, welches die Monitore einfach abschaltet, wenn das Signal zu leise wird. Man ist also gezwungen, eine gewisse Mindestlautstärke zu fahren und bei dieser zu arbeiten. Sehr uncool.Ich kann leider keine Werte liefern, ab wann sich die Box abschaltet, aber wenn ich (als Konsument) Musik laufen lasse, gehen mir die Teile regelmäßig aus. Dass ich gezwungen bin, lauter zu drehen, damit die Musik anbleibt, nervt.

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