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Strymon Brigadier Delay Pedal Test

Details:

Gehäuse/Optik
Das Brigadier Pedal kommt wie seine Kollegen aus der Modulationsabteilung in einem Stahlblechgehäuse mit tarngrüner Lackierung. Wie diese ist es sehr gut verarbeitet, absolut road- und tourfest und mit qualitativ hochwertigen Komponenten ausgestattet. Auch der Brigadier bezieht seine Energie aus dem Netzteil, denn Platz für eine Batterie gibt es nicht. Mit den Abmessungen von 102 x 118 x 64 mm (B x T x H) bietet das Delay den vielen Regelmöglichkeiten auf der Oberseite Platz – immerhin müssen fünf Regler und zwei Dreifach-Mini-Switches beheimatet werden. Die untere Hälfte beherbergt zwei stabile Fußschalter, die knackfrei ihre Arbeit verrichten, wobei eine rote LED am jeweiligen Schalter den Effektstatus anzeigt.

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Rückseite/Anschlüsse
Auf der Rückseite finden sich ein Eingang und zwei Ausgänge, und wie beim Flanger Orbit die Möglichkeit, über eine Stereo-Anschlussbuchse einen Parameter per Expression-Pedal in Echtzeit zu steuern. Dieses wird zuerst angeschlossen, dann wird zur Anwahl des zu steuernden Parameters der Favorite-Schalter gedrückt gehalten, während man die Stromzufuhr anschließt. Der Regler, den man dann als Erstes dreht, wird vom Expression-Pedal übernommen.

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Bedienung
Das Delay wird mit fünf Reglern eingestellt:

  • Time: Einstellen der Verzögerungszeit.

  • Mix: Mischverhältnis zwischen Original- und Effektsignal.

  • Bucket Loss: Hier wird der Klang des Echosignals eingestellt. Zurückgedreht klingt das Echo höhenreicher, dreht man den Regler weiter auf, wird der Ton muffiger und es kommt auch noch eine leichte Verzerrung hinzu, die bei höheren Werten immer stärker wird.

  • Repeats: Anzahl der Echowiederholungen.          

  • Mod: Hier wird dem Echosignal ein Modulationseffekt hinzugefügt. Die Intensität kann mit dem Mod-Regler eingestellt werden. Bei Werten ab 12 Uhr wird die Modulationsgeschwindigkeit schneller.

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Wie bei den Modulations-Pedalen hat auch das Delay zwei kleine Dreifach-Schalter, mit denen verschiedene Betriebsmodi angewählt werden können. Hier ist das Ganze recht simpel strukturiert. Der erste Schalter wählt den Delay Mode:

  • Short: Kurzes Delay von 40ms (7 Uhr) bis 400 ms (17 Uhr)
  • Medium: Mittleres Delay von 100 ms (7 Uhr) bis 1000 ms (17 Uhr)
  • Long: Langes Delay von 500 ms (7 Uhr) bis 5 Sekunden (17 Uhr)

Der zweite Mini-Schalter (Tap) ist gekoppelt an die Tap-Funktion des linken Fußschalters. Mit diesem wird das Songtempo per Fuß eingetippt und die Echowiederholungen werden in den entsprechenden Notenwerten ausgegeben:

  • Quarter: Viertelnote
  • Dot: Punktierte Achtelnote
  • Triplet: Achteltriole

Eine Speichermöglichkeit wie bei den Modulations-Pedalen, bei denen man eine komplette Einstellung intern sichern kann und mit dem ´Favorite´-Schalter abruft, gibt es hier leider nicht. Es besteht aber die Möglichkeit, ein kleines Zusatzpedal anzuschließen, das diese Funktion ermöglicht. Es soll ab Juli 2010 erhältlich sein.
Das Brigadier-Pedal arbeitet mit einer digitalen Klangerzeugung, deren AD/DA Wandlung bei 24bit/96kHz stattfindet. Wie man an den Bedienungselementen erkennen kann, orientiert man sich an den alten Analog-Delays, daher sind abgefahrene Stereo-Ping-Pong- und Reverse-Delays hier nicht zu haben. Wie weit man an den Vintage-Echo-Sound herankommt, werden wir im folgenden Praxis-Teil untersuchen.
Übrigens führte auch der Anspruch, möglichst originalgetreu den Sound der alten Analogechos nachbilden zu wollen, zum militärisch anmutenden Namen. Bevor das digitale Zeitalter unser Leben bestimmte und nachdem das Bandecho ausgedient hatte, eroberte analoge Elektronik auch unsere Effektgeräte. Analoge Echogeräte bedienten sich damals einer Technik, die das Signal intern von einem analogen Speicherbaustein zum nächsten weiterreichte und dadurch verzögerte – bildhaft Eimerketten-Schaltung genannt. Für unsere Freunde im englischen Sprachraum werkelte auf den Platinen der Effektgeräte deshalb logischerweise die „bucket brigade“, und mit dem Brigadier ernannte Strymon sein Echopedal kurzerhand zum Chef der Truppe.

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