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Stone Deaf Tremotron Test

Das Stone Deaf Tremotron Tremolo-Pedal wird von seinen Schöpfern als ultimatives Tremolo gepriesen, und tatsächlich bietet es zumindest laut Manual diverse nicht alltäglich Features. Stone Deaf zählt zu den noch sehr jungen Mitstreitern im Pedalsektor, ein Bereich, in dem es an Mitbewerbern nicht mangelt. Umso mehr erfreut es, dass die Bodentreter des englischen Herstellers so ganz anders sind als sonstige Vertreter der Zunft, und das sowohl klanglich als auch im Design.

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Das Stone Deaf Tremotron Tremolo-Pedal bietet laut Hersteller diverse nicht alltägliche Features.


Da alle Komponenten vor Ort in UK gefertigt und zusammengesetzt werden, garantiert die Firma höchste Qualität der Bauteile und erklärt, warum die Produkte auch preislich eher im Boutique-Bereich angesiedelt sind. Das gilt auch für das Tremotron, ein analoges, duales Tremolopedal, das digital steuerbar ist, sehr üppige Eingriffe erlaubt und dazu mit einem irren Design meine Augen erfreut. Ob das Pedal hält, was die Optik verspricht, soll dieser Test zeigen.

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Details

Gehäuse/Optik

Das Tremotron kommt im bunt lackierten Gehäuse mit den Maßen 83 x 132 x 64 mm und von der Pedaloberseite lacht mich ein orangeroter Totenkopf im 50er Jahre Comicstil an.

Fotostrecke: 3 Bilder Der englische Hersteller mag es offensichtlich bunt – auf der Oberseite ist ein orangeroter Totenkopf im 50er Jahre Comicstil zu sehen.

Dort versammeln sich auch die fünf Drehregler, wovon drei mit einer zusätzlichen Push-Funktion und kreisförmig angeordneten LEDs versehen sind. Eingriffe in die Parameter Tone, Level, Depth, Rate und Shape sind hier möglich, zusätzlich findet sich in der Pedalmitte ein kleiner Taster, der die rhythmische Unterteilung der Tremolo-Rate in vier Subdivisions festlegt. Direkt darunter sind vier durchnummerierte LEDs angebracht, die das angewählte von vier verfügbaren Presets markieren. Im unteren Drittel schließlich warten die beiden Fußschalter, die das Pedal aktivieren und für die Tapfunktion zuständig sind.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf dem Bedienfeld stehen fünf Drehregler und zwei Fußschalter zum Einstellen des Sounds parat.

Rechtsseitig wurden sowohl der Pedal-Eingang als auch der Eingang für das optional erhältliche Expressionpedal angebracht, linksseitig der Ausgang und ein 5-poliger Midi Input Anschluss. Auf der Stirnseite befindet sich der Eingang für das ebenfalls optionale 9V-Netzteil, das mindestens 300 mA Strom liefern sollte, denn Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Anschlüsse sind auf beide Gehäuseseiten verteilt.

Die Unterseite zeigt eine handschriftlich angebrachte Seriennummer und bietet Platz für die mitgelieferten Gummifüßchen, die hier, wenn gewünscht, angeklebt werden können. Alle Bauelemente wirken sehr solide und wertig, lediglich das Subdivision-Knöpfchen kommt etwas schwachbrüstig daher.
Zum Lieferumfang gehört neben der Rutschsicherung nur ein kleines Manual-Heftchen, das alle Funktionen auf englisch erläutert.

Bedienung

Stöpselt man das Pedal ein, leuchten alle Poti-LEDs rot und signalisieren damit den Bypass-Zustand. Nach Aktivieren wechselt die LED-Farbe auf grün und markiert die Parameter-Einstellungen der Potis.
Beim Tone-Regler handelt es sich um einen passiven Filter, der im Maximalzustand dem Klang des Direktsignals gleichkommt und im Minimum-Setting die Höhen gänzlich beschneidet. Level bestimmt ebenfalls rein passiv die Effektlautstärke, wobei das Maximal-Setting Unity Gain entspricht, d.h., hier sind Eingriffe nur nach unten möglich. Stört bei einem Tremolo die passive Funktion des Tone-Reglers nicht unbedingt, so finde ich das bei einem Volume-Poti extrem bedauerlich. Zumal der Tremoloeffekt je nach Setting das Gitarrensignal durchaus leiser wirken lassen kann und ein Ausgleich so nicht möglich ist. Viele Konkurrenzprodukte lassen hier eine Korrektur nach oben zu.
Rate und Depth regeln die Geschwindigkeit und die Amplitude des Tremolo-Effekts. Der Wave-Regler ermöglicht das Einstellen der Wellenform, beginnend mit Sinus über verschiedene Dreieck-Varianten, Sägezahn und Reverse bis hin zu diversen Rechteck-Formen. Hierbei sind von milden Tremolosounds im 7-Uhr-Setting bis zu extremen Effekten im 5-Uhr Setting alle möglichen Varianten machbar. Per Fuß lässt sich am Tapschalter das Tempo der Rate einklopfen und der kleine Taster in der Schädelmitte erlaubt anschließend diverse Subdivisions, nämlich punktierte Achtel, Achtel, Achteltriolen und Sechzehntel. Steppt man einen Schritt weiter, erlischt die LED-Reihe direkt unter den Notenwerten und signalisiert, dass die Tremolo-Rate dem getappten Tempo entspricht und quasi eine Viertelquantisierung vornimmt. Noch ein Klick weiter erreicht man eine Ringmodulation und alle LEDs unter dem Taster flackern schnell.
Der Tap-Division Schalter übernimmt durch längeres Gedrückthalten auch die Speicherfunktion auf eines der überschreibbaren vier Presets, die man durch das Betätigen beider Fußtaster simultan umschalten kann, und zwar in aufsteigender Reihenfolge.

Doch das ist bei weitem noch nicht alles, denn wir haben es hier mit einem dualen Tremolosystem zu tun, das bedeutet, dass im Gehäuse zwei unabhängige Tremolo-Generatoren sitzen.
Durch kurzes Drücken der Rate-, Depth- oder Shape-Potis gelangt man in die zweite Tremolo-Ebene, die man über den ersten Tremolosound legen und mit den drei erwähnten Reglern separat tweaken kann. Werden die Parameterwerte der Ebene 1 durch grünes Leuchten signalisiert, gesellt sich nun ein rotes Aufleuchten für Ebene 2 hinzu. Wünscht man sich das einfach Tremolo zurück, gelangt man durch Herunterregeln des Shape-Reglers auf den Minimalwert in den Single-Modus zurück.

Einsatz des Expressionpedals:
Auch der Einsatz eines Expressionpedals ist für das Tremotron vorgesehen. Dieses wird an der rechten Pedalseite angeschlossen. Durch Gedrückthalten entweder des Rate-, Depth- oder Shape-Reglers lässt sich die Parameterveränderung des gedrückten Potis auf das Pedal legen, erneutes Gedrückthalten annulliert den Vorgang. Die Pedalzuweisung kann übrigens ebenfalls abgespeichert werden.

Einsatz von MIDI:
Gedrückthalten des Bypass-Fußtasters gewährt Zugang zu den MIDI-Einstellungen des Tremotrons. Sämtliche manuell einstellbare Parameter können auch per MIDI gesteuert werden und man erhält sogar die Möglichkeit, insgesamt 128 Presets abzuspeichern und per MIDI abzurufen. All diese Optionen qualifizieren das Tremolo weit über den Einsatz auf dem Floorboard hinaus, denn durch die MIDI-Fähigkeit kann das Pedal auch mühelos von anderen Instrumentalisten oder im Studioeinsatz in der DAW Anhänger finden.

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Profilbild von Dennis

Dennis sagt:

#1 - 07.03.2018 um 17:24 Uhr

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Das Problem des fehlenden Volumenreglers lässt sich durch einen im Gehäuse platzierten Trim-Pot lösen. Kleine Justierungen verändern die Lautstärke sehr stark, bei grossen Anpassungen lässt sich eine zusätzliche Distortion erzeugen. Kleine Anpassungen sind jedoch genau dazu da, den Lautstärkeverlust auszgleichen. Eine Korrektur nach oben ist also durchaus möglich, wenn auch etwas "knifflig":)

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