SPL DMC Test

SPL räumt auf! Seit dem Iron bringt die Firma konstant neuen rot/schwarzen Stuff raus, welcher auch Generalüberholungen von Klassikern umfasst. Und so werden die teils exorbitant teuren Mastering-Spezialanfertigungen auch in den Bereich des finanziell Machbaren von Normalsterblichen gebracht.

SPL_DMC_01_Aufmacher


Der neuste Streich des Sound Performance Labs ist die DMC („Dual Channel Mastering Console“), welche das Herz einer ganzen Reihe von neuen Systemlösungen darstellt.

Details

SPL wird sexy

Mit hochwertigen Masteringgeräten hat SPL einen echten Nerv getroffen, denn die neuen, schwarzen oder roten Kisten tauchen in immer mehr Studios auf. Einige haben wir bereits getestet und für sehr gut befunden, darunter der PQ und der Passeq – beides EQs – sowie auch der Iron Compressor.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Passeq ist ein äußerst musikalischer passiver EQ – und damit perfekt für das “rein drehen”.

My Heart goes OP

Die DMC ist als Herzstück des modernen Masteringstudios gedacht und kümmert sich als solches um die Auswahl der verschiedenen Quellen, Ziele und Lautsprecher. Hinzukommt die Grundlage für das korrekte Gain-Stageing, sprich die Festlegung der korrekten Ein- und Ausgangspegel. 
Das alles ist kein Hexenwerk, denn im Grunde benötigt man nur genügend hochwertige VCAs. Im Falle von SPL kommen da natürlich die proprietären, in 120V-Technik ausgelegten Chips zum Einsatz. Das bedeutet, dass die Rail-Spannung der SPL-OP-Amps mit ±60 V deutlich höher ausfällt. Und das sorgt bekanntlich für einen größeren Rauschabstand, eine bessere Dynamik sowie mehr Headroom und vor allem eine bessere Übersteuerungsfestigkeit.

Fotostrecke: 2 Bilder 
Was der DMC an Lieferinhalt fehlt …

Links recorden, rechts abhören

Das Layout der 3 HE hohen, etwa 31 cm tiefen und rund 11 kg schweren Console lässt sich in zwei Bereiche einteilen: Rechts ist dabei die Monitorsektion, links die Masteringsektion mit der Quellenwahl und den Aufnahmeeinstellungen. Es gibt acht Eingänge und acht Ausgänge. Eine grundlegend simple Sache.
Alle Taster der SPL DMC sind hochwertig beleuchtet, überwiegend relaisschaltend und versenkt. Die Verarbeitungsqualität ist durchweg erstklassig, besonders gut hat mir aber das „smoothe“ Drehgefühl – “wie in Schweröl gebettet” – der beiden großen Potentiometer und das satte Einrasten der vier Trim-Drehschalter gefallen. 

Monitorcontroller für vier Speaker plus Sub

Fangen wir bei der Speaker Section an: Es können drei Stereopaare, ein Monospeaker sowie ein Subwoofer angeschlossen und geschalten werden. Hinzukommt der Phonitor-HP-Out, welcher aber nichts anderes als ein weiterer, schaltbarer Line Out ist. Zwischen den vier Speakerausgängen wird umgeschaltet, der Sub und der Phonitor Out können indes hinzugeschaltet werden. Der Ausgangspegel wird dabei mit dem großen „Monitoring Level“-Regler definiert. Er dreht und fasst sich wirklich fantastisch an und bietet auch einen beleuchteten Marker.


Die Ausgangssektion ist klar gegliedert und einwandfrei zu bedienen.

Die Ausgangssektion ist klar gegliedert und einwandfrei zu bedienen.

Acht Eingänge


Schauen wir nun bitte nach links. Hier finden sich vier Inputs, welche zur Bearbeitung und Aufnahme gedacht sind. Auch sie bieten Phasendrehung und Mutes getrennt für den linken und den rechten Kanal. Warum man aber in der Monitoringsektion auf Solos und hier auf Mutes setzt, erschließt sich mir nicht ganz. Das Ergebnis ist zwar dasselbe, ignoriert man ihre Beschriftung ist ihre Funktion aber vertauscht, was ich didaktisch als nicht ganz so sinnvoll erachte.

Die Eingangsektion bietet nicht nur vier Inputs zur Bearbeitung, sondern auch gleich noch vier weitere Sources zum Gegenhören.
Die Eingangsektion bietet nicht nur vier Inputs zur Bearbeitung, sondern auch gleich noch vier weitere Sources zum Gegenhören.

Master Insert

Und somit wären wir beim Insert, der wohl wichtigsten Funktion einer Mastering Console. Mit nur einem Insert fallen die Möglichkeiten hier allerdings äußerst knapp aus. Man bräuchte somit noch eine Art nachgeschaltete Patchbay oder besser noch eine eigenständige, umfangreiche Insertmatrix mit deutlich mehr Inserts – na, und da kommt ja bald was von SPL heraus.

Die Symmetrie zwischen links und rechts scheint seit dem Iron eines der zentralen Gestaltungselemente bei SPL.
Die Symmetrie zwischen links und rechts scheint seit dem Iron eines der zentralen Gestaltungselemente bei SPL.

Rückseite

Alle Audioanschlüsse sind symmetrisch und mit XLR ausgestattet. Die Stecker stammen von Neutrik und sind vergoldet. In der untersten HE finden wir die Ausgänge. Rechts außen die beiden Recording Outs, die jeweils eigene Ausgangsstufen besitzen, also voneinander unabhängig sind, allerdings immer beide den selben Pegel erhalten. Im Anschluss folgend die Speaker Outs, also die Stereopaare A,B und C sowie der Mono Out D und der Subwoofer Out. Hinzukommt der Phonitor Out, der aber in Wahrheit nur ein gewöhnlicher zuschaltbarer Line Out ist, sowie der Meter Output mit den drei Anschlüssen L, R und Mono. Hier kann man folgerichtig Audio-Analyzer oder dergleichen anschließen, welche selbstverständlich dem Monitoringpfad folgen.

Fotostrecke: 2 Bilder 
Und nochmal alle Anschlüsse. Die rechte Seite im Detail …

Eine HE weiter oben finden wir die Eingänge: Input 1 bis 4 und Sources 1 bis 4. Ganz simpel. Noch eine Reihe weiter oben finden wir den Insert Send und Return sowie die MC16 Feeds. Ich hatte es ganz am Anfang bereits angesprochen, der Surround-Monitor-Controller MC16 kann mit dem DMC kombiniert werden – und zwar so, dass man für das Stereomastering auch die Hauptmonitore (L/R) des Surroundsetups sowie dessen Subwoofer/LFE mit verwenden kann.
Last but not not least finden wir rückseitig noch den GPI-Anschluss, einen Ground Lift sowie den Stromanschluss und den Hauptschalter. Ein Umstand der mich übrigens bei allen neueren SPLs nervt: Es gibt vorderseitig keinen Ein-/Aus-Schalter, sodass man immer das ganze Rack mit Strom beschalten muss, wenn man nicht hinter das Rack krabbeln möchte.

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