Der Groove
Der Bass-Part von „It Ain’t Over ‘Til It’s Over“ ist ein klassischer Motown-Groove in einem Tempo von 80 bpm. Dieses moderate Tempo ist gleichzeitig die größte Herausforderung des ansonsten tonal und technisch nicht besonders aufwändigen Grooves. Vielfach neigt man beim Spielen nämlich dazu, schneller zu werden bzw. zu hastig zu spielen und die Noten somit vor dem eigentlichen Beat zu platzieren – ein unausgewogen klingendes Groove-Feeling ist da schnell die unangenehme Folge! Dieses Problem könnt ihr jedoch in den Griff bekommen, indem ihr euch vor dem ersten Durchgang einige Takte lang mit einem Metronom die Viertelschläge anhört, um ein Gefühl für das Tempo zu bekommen. Danach spielt ihr garantiert bereits entspannter und geht den Groove eher „laid back“ an – genau wie Herr Kravitz auf seinem Welthit!
Die Ghost Notes E und A, die als Leersaiten gespielt werden, sind bei Kravitz auch schon mal deutlich als gespielte Noten zu hören, obwohl die Töne eigentlich überhaupt nicht zur Tonart C# von „It Ain’t Over ‘Til It’s Over“ passen. Im Vers benutzt er das tonartfremde A sogar richtig deutlich, allerdings platziert er es stets nur auf die unwichtigen Zählzeiten im Auftakt. Daher fallen die A’s an diesen Stellen nicht als falsche Töne auf, sondern funktionieren eher wie Ghost Notes.
Der Sound
Ich habe für den Basssound einen Fender Jazz Bass verwendet. Den vorderen Tonabnehmer habe ich voll aufgedreht und den hinteren nur etwa zur Hälfte beigemischt. Die Tonblende war fast ganz zu, um den Sound runder und vintagemäßiger zu gestalten – ganz so wie bei Kravitz’ Originalspur. Nach der Aufnahme habe ich den Basstrack mit einer Amp- und Boxensimulation aus dem Plug-In „Amplitube“ von IK-Multimedia versorgt. Das macht den cleanen Sound lebendiger, wärmer und auch etwas rotziger. Diesmal habe ich einen Orange AD200-Verstärker und die passende 1x15er-Box verwendet. Die genauen Einstellungen könnt ihr wieder auf den Screenshots sehen.