Sonum H2O Evolution II Test

Praxis

Das Ziel, einen sauber und klar klingenden Preamp zu entwickeln, der sich für alle Arten von Instrumenten eignet, hat Sonum auf jeden Fall erreicht. Der H2O klingt druckvoll und ausgewogen über den gesamten Frequenzbereich, und dabei präsentiert er sich ausgesprochen nebengeräuscharm. Die Aufnahme der Akustik-Gitarre zeigt, dass der H20 nicht nur feine Schattierungen abbilden kann, er zeichnet auch die Transienten schnell und sauber nach. Gleichzeitig liefert er ein voluminöses Fundament, er klingt sehr „gerade“, ohne dass einzelne Klangaspekte deutlich vorschmecken.

Audio Samples
0:00
Akustikgitarre mit KM 184

Damit ist der H20 in der Tat ein Allrounder, der sich vor allem auf das transparente, knackige Fach sehr gut versteht. Auch Sprachaufnahmen gelingen in sehr ordentlicher Qualität. Über den H2O werden die unterschiedlichen Nuancen von verschiedenen Stimmen oder Mikrofonen sehr artikuliert wiedergegeben – man hört hier auf jeden Fall stets mehr die Quelle selbst als den Preamp, was in vielen Aufnahmesituationen ein wünschenswerte Eigenschaft ist.

sonum_h2o_01

Auf der anderen Seite gibt es aber auch ein paar Dinge, die ein Preamp solchen Zuschnitts nicht kann. Wenn feine Transienten derart akkurat gezeichnet werden, dann ist ein Gerät nicht nur kein Weichmacher, sondern man empfindet subjektiv bisweilen eine gewisse Härte; gerade dann, wenn man ansonsten „langsamere“, gutmütigere Teile gewohnt ist. Man muss also das Recording mit einem solchen Tool definitiv beherrschen, hier gibt’s nichts geschenkt. Wenn ein  Instrument oder der Raum, in dem es gespielt wird, unausgewogen klingt, dann wird hier nichts beschönigt, nicht geschmeichelt, sondern eben diese Unausgewogenheit weitertransportiert. Das ist aber kein Kritikpunkt, sondern ein Feature. 

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.