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Sonor Force 3007 Rock-Set Test

Praxis

Und da wir Musik mindestens so gerne hören wie wir darüber reden, soll auch eine kleine akustische Abhandlung des Themas Force 3007 Rock-Set in diesem Test nicht fehlen.

Sehr gerne würde ich mit dem Herzstück des Sets beginnen – der Snaredrum. Um den klanglichen Eigenschaften der Trommel zu genügen und den Bemühungen der Entwickler Sorge zu tragen, nehme ich die Snare nicht wie im kompletten Set üblich mit einem dynamischen Mic (z. B.: mit einem Sure SM58) auf, sondern greife zu zwei Kondensatormikrofonen (Neumann KM84), die ich von oben und unten ausrichte – das bringt mehr Nuancen zum Vorschein. Wie du in den Soundbeispielen  hören kannst, verträgt die Snare hohe und tiefe Tunings gleichermaßen gut, auch ein obertonreiches, offenes Tuning klingt auf dieser Trommel einfach prima, und man ist für jeden Einsatz gut gewappnet. Die Teppichabhebung macht im Spielgebrauch eine gute Figur, ist leichtgängig und schnell umstellbar. Das ist besonders für Drummer, die auf einen trockenen Snaresound angewiesen sind (Reggae/Latin etc.), wichtig und ein nicht zu unterschätzendes Kriterium. Auch die Rimshots kommen super. Sehr knackig und gut kontrollierbar. Alles in allem bleibt die Snare vom Sound her immer angenehm und besitzt den für Holzsnares typischen warmen Klang.

Force3007_Snare_Teppich
Audio Samples
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Groove High-Tuning Groove 1 High-Tuning Groove 2 Tom-Groove

* die Audios wurden von Christian Vinne eingespielt.

Den Tom Toms ziehe ich direkt das Fell über die Ohren. Da wir uns hier nicht in einem Fell-Vergleichstest befinden, bekommen sie direkt, was sie verdienen – amtliche Felle.
Das hohe Tom kann hoch wie tief, wobei das hohe Tuning sehr obertonreich und melodisch klingt und daher eher für Jazz oder akustische Sets zu gebrauchen ist.  Hoch getunt spricht das Tom richtig gut an und Bill Steward hätte seine Freude daran. Jetzt noch Fiberskins oder ein echtes Naturfell drauf – jazzperfekt! Runtergestimmt kommt die flache Bauweise noch besser zum tragen. Das Tom klingt satt und punchig, was dem kurzen Weg der Luftsäule von einem Fell zu anderen zu verdanken ist. Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise ist, wie eingangs erwähnt, dass das Tom schön tief montiert und so ohne viel Wegstrecke des Arms von oben bespielt werden kann – also ergonomisch gesehen eine kleine Dampfmaschine.

Das tiefe Tom macht hochgestimmt ebenfalls eine gute Figur. Man sollte es aber nicht übertreiben und die Trommel nicht so richtig anknallen, da sie mit ihren 16″x16″ dafür natürlich nicht ausgelegt ist. In einen Porsche baut man ja auch keinen Trabimotor. Ihre Stärken zeigt es aber erst richtig bei entsprechend tiefem Tuning. Jetzt wird es rockig und punchig. Das Floor Tom kommt schon echt böse und würde ausreichen, um bei entsprechender Verstärkung ein wirklich großes Publikum davon zu überzeugen, dass es jetzt an der Zeit ist, umgestoßen zu werden, synchron in die Luft zu springen, sich von tausenden Händen durch die Gegend tragen zu lassen oder sonst wie völlig auszuflippen.
 Die Bassdrum verdient ebenfalls ein anderes Fell. Wie Ihr hören könnt, klingt sie auch mit dem alten Schlagfell und ohne Schallloch charmant. Ohne Loch im Frontfell klingt “die Dicke” von hinten abgenommen bassiger. Nach vorne fügen sich die Bassfrequenzen schön in das Gesamtbild ein.

Für Live und im Studio kann es aber von Vorteil sein, ein Schallloch in das Reso-Fell zu schneiden und etwas zu muffeln (mit einem Kissen o.ä.). Die BD-Hits werden so kickiger und pointierter. Der Tonmensch kann das Mikrofon variabler positionieren und somit mehr Soundvariationen aus der Bassdrum holen. Gut gestimmt, bestückt mit einem SuperKick Coated-Schlagfell, einem angemessenen Muffling und einem Schallloch im Resofell klingt die Force 3007 Bassdrum schön dick und rund.

Das gesamte Set ist schön aufeinander abgestimmt. Die Kesselmaße passen gut zusammen und ergeben ein schlüssiges Ganzes. Je nach Tuning kann man mit diesem Drumset von Rock bis Jazz ein weites Spektrum an Musikstilen bedienen. Man sollte dann jedoch die jeweils passenden Felle parat haben, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.

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