ANZEIGE

Sonor Artist Cottonwood Snare Test

Details

„Der Teufel steckt im Detail“ besagt das Sprichwort, und in diesem Sinne mache ich mich gleich mal auf die Suche. Aber die Snare macht es mir nicht leicht, denn sie sieht verteufelt gut aus. Das schöne helle Cottonwood-Finish gibt ihr einen einzigartigen Look, eine Mischung aus fein gewellten und tiefbraunen, punktuellen Maserungen auf hellem Holz.

Aber wer glaubt, dass „Cottonwood“ irgendetwas mit Baumwolle zu tun hat, liegt hier verkehrt. Denn Cottonwood ist im Englischen die Pappel! Da muss der eine oder andere Holzkenner sicherlich die Stirn runzeln, denn Pappel ist eine sehr weiche und leichte Holzart, die gerne im Modellbau verwendet wird. Und da Snaredrums selten direkt nach dem Kauf in der Vitrine landen, sondern jahrelange ‚Klopperei‘ aushalten sollen, gebe ich sofort Entwarnung. Denn der Kessel ist nicht aus Pappelholz, sondern aus 9-lagigem (6mm dicken) Ahorn gefertigt, und mit einem sogenannten Cottonwood-Finish bezogen, welches der Maserung einer Pappel nachempfunden ist.

Also keine Angst – dat Ding is hart! Die verchromten Böckchen und Gussspannreifen sorgen dann obendrein auch noch für das entsprechende Gewicht und man kann vollends beruhigt sein.Die (Vierkant-)Stimmschrauben sind mit kleinen schwarzen Unterlegscheiben aus Plastik unterlegt, und drehen sich geschmeidig in Sonors TuneSafe Böckchen. Der Artist-Serie treu, hat auch hier jede Schraube ihr eigenes Böckchen, also insgesamt 20 an der Zahl. Aus Platzgründen sind Schlag- und Resonanzfellböckchen leicht versetzt nebeneinander angebracht. Die Die-Cast-Hoops (10-Loch) spannen jeweils auf der Schlagseite ein coated Sonor white Medium und auf der Resoseite ein Sonor clear Medium – beide Felle ‚made by REMO‘. Auf dem Reso prangt ein (gedruckter?) Stempel mit „Geprüft:“ und dann von einem vermeintlichen ‚Zeisler‘ unterzeichnet. … Ich glaube das jetzt einfach mal …

Die Spannung des Strainers kann an der verchromten Throw-off Snareabhebung sowie zusätzlich am Butt-End exakt justiert werden. Die Oberseite der Abhebevorrichtung, bei der der Hebel an die Abhebung stößt, ist mit Gummi bezogen, sodass beim Spannen und Lösen des Strainers an dieser Stelle kein Geräusch entsteht. Der Strainer selbst rundet die Königsklasse ab, denn mit dem handgefertigten Sonor SW 1424 S, bestehend aus 24 Edelstahl Spiralen, bekommt die Snare einen absolut amtlichen ‚Schnarrer‘ untergeschnallt.

Schauen wir der Snare mal in den Bauch – ich nehme das Schlagfell ab. Die 45°-Gratung ist einwandfrei gearbeitet und wunderbar glatt, so wie es sein soll. Das Cottonwood-Finish ist perfekt an den Kessel gearbeitet und verschmilzt geradezu an der Gratung mit der äußeren Ahorn-Schicht. Gut zu erkennen ist hier, dass die Böckchen nicht blank auf den Kessel geschraubt, sondern von beiden Seiten mit Gummiringen unterlegt sind – sogenannte Finish Protectors. Dadurch liegen die Böckchen, trotz Kesselwölbung, optimal an. Im Kessel ist ein Stempel zu erkennen, der diese Snare mit ‚1010 H‘ identifiziert. Eine Kesselnaht kann ich weder erkennen noch fühlen. Einziger Schönheitsfehler: Die Naht des Cottonwood Finishes liegt (bei der mir vorliegenden Snare) direkt neben dem Artist-Logo und ist deutlich zu erkennen.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.