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Sonor AQX Jazz, Jungle & Micro Sets Test

Praxis

Klassisches Bop Set: das AQX Jazz

Im Gegensatz zu den beiden anderen Sets hat das AQX Jazz keinen Riser, die Fußmaschine wird also in herkömmlicher Weise am Spannreifen montiert. Mit den klassischen Jazzgrößen 18“ x 14“, 12“ x 8“ und 14“ x 13“ erwartet man ein klanglich eher offenes und tonales Spektrum.
Im Spieltest klingt die Bassdrum mit den beiden relativ dicken und vorgedämpften Fellen aus dem Karton heraus aber erstaunlich kompakt und eher „kicklastig“. Ich verzichte bewusst auf ein Loch im Resonanzfell und weitere Dämpfung in der Trommel, um das akustische Klangpotential der kleinen Bassdrum nicht zu beschneiden. Die beiden Toms offenbaren eine schöne Mischung aus rundem Attack und mittellangem Sustain, man hört allerdings deutlich, dass die günstigen, etwas glasig klingenden Schlagfelle noch einiges an Klangpotential liegen lassen. 

Die Snare kann ebenfalls gut mithalten

Die 13“ x 6“ Snaredrum klingt mit dem Werksfell ebenfalls etwas dünn und zugeschnürt und kommt in meinen Ohren erst ab einer mittleren bis hohen Stimmung richtig zur Geltung. Mit einem hochwertigen Schlagfell ausgestattet, verbessern sich sowohl Ansprache als auch Gesamtklang enorm. Ich könnte mir vorstellen, dass mit einem höherwertigen Snareteppich noch zusätzlich etwas Luft nach oben wäre. Wie bei fast allen Kompaktschlagzeugen sind die enthaltenen Snaredrums in meinen Augen eher als „Dreingabe“ zu verstehen, wer also schon ein paar sehr gute Snares im Regal stehen hat, wird wohl eher auf diese zurückgreifen. Bei einigen Kompaktsets – wie bei der vorliegenden AQX-Serie – ist die Setsnare aber durchaus zu gebrauchen. Unter allen drei Modellen war übrigens kein Ausfall zu vermelden. Mit der Snare lässt sich also arbeiten, man sollte allerdings nicht erwarten, hier ein Modell der oberen Mittelklasse vorzufinden.

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Mit tief gestimmter Bassdrum und mitteltiefen Toms und der Snare – als Kontrast dazu – in hoher Stimmung kann man sich wunderbar im Pop/Funk-Metier bewegen. Für das hohe Tuning tausche ich die Schlagfelle der Toms und Snare gegen Markenfelle aus. Die Snare bekommt ein Coated Ambassador von Remo, die beiden Toms werden mit Evans ’56 Calftone Fellen bestückt. Um die Bassdrum etwas mehr „atmen“ zu lassen, wechsle ich auch das Resonanzfell hin zu einem Coated Ambassador in 18“. Wie ihr hören könnt, funktioniert auch dieses wunderbar. 
Das AQX Jazz ist ein sehr flexibles Set, das vor allem bedingt durch die „normalen“ Kesselgrößen mehr Potential für tiefere Tunings hat, vor allem das 14“ Standtom hat hier im Vergleich zu den 13“ Modellen der beiden anderen Sets einen Vorteil. Wer ein klassisches Jazz Set oder ein etwas größeres Kompaktset sucht, könnte hier fündig werden.

Hörbeispiele AQX Jazz

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Mittlere Stimmung Tiefe Stimmung, hohe Snare Hohe Stimmung, Markenfelle

Kleine Groove-Kiste: das AQX Jungle

Beim Jungle ist alles eine Nummer kleiner, aber auch mit den beiden Toms in 10“ und 13“ habe ich keine Probleme, einen recht hohen Stimmumfang abzudecken – auch wenn das 14“ Standtom des AQX Jazz tiefgestimmt einfach noch eine Ecke satter klingt. Auch hier probiere ich verschiedene Stimmungen aus, die alle sehr zufriedenstellend ausfallen. Durch die weich laufenden Stimmschrauben und die satte Fellauflage habe ich wenig Mühe, die Trommeln umzustimmen. Besonders der Sound und das Spielgefühl der 16“ x 15“  Bassdrum gefällt mir sehr gut, im Vergleich zur großen Schwester, der 18“ x 14“ Bassdrum, klingt das Signal der 16er noch eine Spur punchiger und kompakter. In Kombination mir den recht dicken, vorgedämpften Fellen, welche ich leicht auf Ton gestimmt habe, hat man im Handumdrehen einen griffigen Bassdrumklang, der sich zudem super mikrofonieren lässt. Durch die Pappelkessel klingen die Toms und die Bassdrum eher weich und rund, und wie auch für die anderen beiden Sets gilt, dass es akustisch etwas leiser ist als vergleichbare Sets aus härteren Hölzern. 

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Im dritten Anlauf ziehe ich auch hier Markenfelle auf Toms und Snare, dieses Mal durchgehend beschichtete Ambassador-Felle, und auch das Resonanzfell der Bassdrum ist mit selbigem bestückt. Dadurch atmet die Trommel noch mehr aus, ideal für höhere Stimmungen und sehr dynamisches Spiel.

Hörbeispiele AQX Jungle

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Mittlere Stimmung Tiefe Stimmung, hohe Snare Hohe Stimmung, Markenfell

Im Westentaschenformat: das AQX Micro

Ich hatte schon recht viele Sets mit 16“ und 18“ Bassdrums unter den Fingern, eine 14“ Bassdrum war aber noch nie dabei. So bin ich entsprechend gespannt auf das AQX Micro. Vorweg: Der eher weiche und kompakte Sound lässt sich auch beim AQX Micro vernehmen, die kleine Bassdrum und das 8“ Tom sind dann aber doch noch mal eine Spur spezieller. Beim 8“ x 7“ Tom fällt auf, dass der Stimmumfang besonders nach unten hin deutlich geringer ist. Mit der kleineren Fellfläche der 14“ x 13“ Bassdrum – die schon bei einem 16“ Modell eine deutliche Umstellung im Spielgefühl bedeutet – muss man sich erst vertraut machen. Ansonsten klingt sie mit den vorgedämpften Fellen noch mittiger und  kürzer als die anderen beiden. Der Klang erinnert mich an ein Hip-Hop Sample. Der stabile Riser hilft auch hier, dass der Beater in der Fellmitte landet und kein klangliches Potential liegen bleibt. Stimmt man die kleine Bassdrum deutlich höher und offener, wie im dritten Hörbeispiel, kommen aufgrund des kleinen Kesseldurchmessers nicht unbedingt „klassische“ Jazz Sounds heraus. Das AQX Micro taugt (neben dem geringen Packmaß) sicher gut als Kinderset, außerdem macht es großen Spaß, wenn man etwas experimentelle Schlagzeugklänge erkunden möchte. 

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Da das Fell des 8“ Toms schon nach dem ersten Testdurchlauf deutliche Dellen zeigte, habe ich für das tiefe und das hohe Tuning (Hörbeispiele 2 & 3) Markenfelle von Remo auf Snare und Toms gezogen, beim dritten Hörbeispiel habe ich dann auch das Resofell der Bassdrum gegen ein Evans Strata 1000 getauscht. 

Hörbeispiele AQX Micro

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Mittlere Stimmung Tiefe Stimmung, hohe Snare, Markenfelle Hohe Stimmung, Markenfelle
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