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Seymour Duncan Power Stage 170 Test

Praxis

Die Power Stage 170 wird nun an eine 2 x 12 Box (Celestion G12M) angeschlossen, die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Zuerst hören wir uns ganz nüchtern den Sound ohne jegliche zusätzliche Preamps oder Effektpedale an und werfen einen Blick und ein Ohr auf die Wirkungsweise der Klangregelung.

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Power Stage 170 – Klangregelung in mittlerer Position (Strat) Bass-Regler: Minimal und Maximalwert – Treble und Middle 12 Uhr (Strat) Mid-Regler: Minimal und Maximalwert – Bass und Treble 12 Uhr (Strat) Treble-Regler – Minimal und Maximalwert – Bass und Middle 12 Uhr (Strat)

Die analoge Klangregelung arbeitet sehr effektiv und mit einem hohen Wirkungsgrad, wie man in den vorangegangenen Beispielen hören konnte. Der EQ ist auf jeden Fall ein gutes Werkzeug, um den Gesamtsound von Effektpedalen, Preamps oder Amp-Modelern an unterschiedliche Lautsprecherboxen anzupassen. Die Konzeption, die Power Stage 170 als Amp im Pedalboard zu nutzen und die Zerrsounds mit Overdrive oder Distortion-Pedalen zu erzeugen, ist natürlich möglich. Ohne Zerrpedale funktioniert die Power Stage 170 mit ihrer Vorstufe als Cleansound-Generator. Allerdings muss man hier schon klangliche Abstriche machen, denn unser Testkandidat ist naturgemäß und wie vom Hersteller vorgesehen auf eher neutralen Sound gepolt, dem es dann auch etwas an Durchsetzungsfähigkeit fehlt. Mit der Klangregelung kann man zwar einen akzeptablen cleanen Ton hinbekommen, aber ein vorgeschaltetes Preamp-Pedal wie im nächsten Audiobeispiel das Boss FBM-1 für unverzerrte Sounds hat mehr Charakter und setzt sich besser im Bandgefüge durch. Ihr hört die klanglichen Unterschiede und zur besseren Einordnung und zum Vergleich des Sounds spiele ich das gleiche Lick auch über einen Fender Twin.

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Power Stage 170: Bass 12 Uhr – Mid 14 Uhr – Treble 16 Uhr Power Stage 170 mit Boss FBM-1 Fender Twin
Der Sound in Verbindung mit Amp-Modelern und Preamps ist sehr gut und druckvoll.
Der Sound in Verbindung mit Amp-Modelern und Preamps ist sehr gut und druckvoll.

Wir wechseln nun ins schmutzige Metier und widmen uns den Zerrsounds, die mit einem Okko Diablo erzeugt werden. In der Disziplin “Verstärkung im Pedalboard” sehe (und höre) ich die Power Stage 170 nicht als gleichwertigen Ersatz für einen (Röhren-) Amp mit clean eingestellter Vorstufe. Standard-Overdrive-Pedale liefern einfach nicht den Sound und den Pegel, um aus der Power Stage 170 das Optimum herauszuholen. Zum Vergleich hört ihr jetzt den Okko Diablo einmal mit der Power Stage 170 und dann mit einem clean eingestellten Röhrenamp. Beim Amp sind mehr obere Mitten vorhanden, der Sound ist wesentlich druckvoller und auch im Bassbereich definierter.

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Power Stage 170 und Okko Diablo (Les Paul) Sovtek MIG-50H und Okko Diablo (Les Paul)

Wie schon das Beispiel mit dem Boss FBM-1 zeigte, kann die Power Stage 170 mit einem Preamp eine richtig gute Figur machen, was auch für den Einsatz mit einem Amp-Modeler gilt. Vorverstärker oder digitale Modeler formen den Ton entsprechend, was die integrierte und weitgehend neutrale Preamp-Schaltung ja vermeidet. Dabei macht auch der EQ Sinn, der das gelieferte Signal sehr gut an die Lautsprecherbox anpasst, sodass die Power Stage 170 für den Gitarrensound auf der Bühne sorgt, während das Signal für die PA beim Einsatz eines Modellers zum Beispiel direkt an diesem abgegriffen wird. Ihr hört hier als Vertretung für die Disziplin “Amp-Modeler/Preamp/Profiler” ein Friedman BE-100 Direkt-Profil, also ohne Speaker-Emulation, aus dem Kemper Profiler.

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Power Stage 170 und Kemper Profiler – Friedman BE-100 Profile (Strat) Power Stage 170 und Kemper Profiler – Friedman BE-100 Profile (SG)
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