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Sabian AA Holy China Test

Halleluja, die Gebete des Chad Smith wurden erhört. Endlich hat der Drummer der Red Hot Chili Peppers seine Signature-Chinas bekommen. Und weil das Teil so himmlisch klingt, hat Sabian es auf den Namen “Holy China” getauft. Amen. nun, ganz so ernst ist die Sache natürlich nicht, denn wo Spaßvogel Smith auftaucht, lauert um die Ecke garantiert schon der nächste Gag. In etwas freierer Übersetzung könnte das Becken auch “Löchriges China” heißen, und tatsächlich sieht es aus, als ob es gerade einen Kugelhagel über sich ergehen lassen musste. Und ein zartes Engelsstimmchen hat es auch nicht gerade.

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Das Sabian Promo-Video, das Chad Smith – als Priester verkleidet – dabei zeigt, wie er durch Venice Beach rennt und arglosen Passanten die klanglichen Vorzüge des Holy China demonstriert, lässt schon ahnen, worum es bei diesem Becken in erster Linie geht: Lautstärke! Die schmerzverzerrten Gesichter der “Versuchskaninchen” sprechen Bände. Lustig auch das zweite Video, in dem Smith bei einer Jam-Session mit Michael Anthony, dem Bassisten seines Nebenprojektes Chickenfoot, zu sehen ist. Der gute Chad malträtiert dabei das Holy China so heftig, dass sich Anthony am Ende entnervt die Ohren zuhält. Dabei sollte der aus seinen langen Jahren bei den US-Stadionrockern Van Halen ja eigentlich Kummer solcher Art gewohnt sein, denn Drummer Alex van Halen ist schließlich auch nicht gerade als Leisetreter bekannt. Wir wollen nun natürlich wissen, was dran ist an der Werbung und haben das Holy China in allen drei erhältlichen Größen getestet.

DETAILS

Die Sabian Holy China Becken bestehen als Teil der AA-Serie aus der klassischen B20-Legierung, also zu 80% aus Kupfer und zu 20% aus Zinn. Bei dieser Serie wird das gesamte Profil mit einer Druckpresse in den flachen, runden Rohling gepresst. Anschließend werden die Becken maschinell gehämmert und von Hand abgedreht. Als einzigen Hinweis auf die Urheberschaft tragen die Holy Chinas auf der Innenseite der Kuppe eine dezente Chad Smith-Signatur. Derzeit sind die Becken in drei Größen erhältlich, namentlich 17, 19 und 21 Zoll. Auffälligstes Merkmal sind die zahlreichen Löcher, jeweils 1,2 Zentimeter im Durchmesser, welche sich in mehreren Reihen um das Mittelloch gruppieren. Beim 21″-Becken sind es 68, beim 19″-Modell 54 Löcher, die allesamt exakt rund und sauber entgratet sind. Leider trifft das nicht auf die 51 Löcher sowie das Mittelloch des 17″-Test-Beckens zu, welche sich deutlich scharfkantiger anfühlen. Wir haben in einer Filiale eines großen Musikfachgeschäftes ein 19 Zoll großes Holy China mit dem gleichen Fehler entdeckt – das Becken ist am Rand der Löcher nicht sauber verarbeitet und leicht ausgefranst. Wem so etwas bei seinem neuen Nudelsieb-Becken auffallen sollte, der sollte das Becken gegen ein Fehlerfreies eintauschen.

Die Oberfläche der Becken zeigt ein außergewöhnliches Erscheinungsbild. Während die Kuppe im Rohzustand belassen wurde, erstrahlt die restliche Fläche im Brilliant Finish und weist unterschiedliche Bearbeitungsmethoden auf. Der mittlere Bereich wurde mit tiefen, dicht gesetzten Hammereinschlägen unterschiedlicher Größe bearbeitet. Diese Zone beginnt direkt außerhalb der Kuppe und endet etwa zwei Zentimeter vor der umgebogenen Krempe, welche ein völlig anderes Hämmerungsmuster aufweist. Die Einschläge sind hier weniger stark ausgeprägt und liegen weiter auseinander. Aufgrund der regelmäßigen Abstände lässt sich die maschinelle Bearbeitung erkennen. Das Profil der Becken ist recht hoch und die Kuppe setzt sich deutlich vom Body ab. Obwohl Chad Smith bekannt ist für seine nicht gerade zimperliche Spielweise, fallen die Holy Chinas überraschend dünn aus. Das 17″-Modell bringt es gerade einmal auf 840 Gramm, während das 19″ bei 1320 und das 21″ bei 1480 Gramm liegen. Der Rand der Becken ist sehr flexibel, so dass sie bereits bei leichtem Antippen mit dem Finger ansprechen.

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