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Roland V-Combo VR-09 Test

Praxis

Überblick

Das VR-09 erklärt sich auf Anhieb fast von selbst. „What you see is what you get“, die Überschriften Organ, Piano und Synth grenzen das Terrain unmissverständlich ein. Dieses Instrument ist weder Workstation noch Stagepiano, sondern eben ein V-Combo, wie Roland es nennt. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Simulation der großen, schweren Vintage-Klassiker: elektromechanischer und akustischer Pianos, Tone-Wheel-Organs und Analogsynthesizer. Das VR-09 kann allerdings noch ein wenig mehr – unter anderem ist es GM-kompatibel. Trotz des vielfältigen Funktionsumfangs kommt man mit der Bedienung auch ohne Handbuch schnell zurecht, zumal für die wichtigsten Parameter dedizierte Buttons oder Controller vorhanden sind.

Soundauswahl

Wenige Sekunden nach dem Einschalten wird im Display der aktuelle Sound angezeigt, in diesem Fall das GrandPianoV aus der Kategorie Piano. Auch die Oktav-Transponierung, das Lautstärkeverhältnis und die Zuweisung des MFX-Potis (Pitch Shifter) lassen sich im LCD ablesen. Man kann nun mit dem Value-Wheel durch die elf verschiedenen Piano-Presets scrollen oder sich mit einem leichten Druck auf den Piano-Button in der gleichnamigen Sektion die gesamte Liste anzeigen lassen. Neben den elf akustischen Pianos bietet das VR-09 neun E-Pianos, zehn Clavinets und zwanzig weitere Sounds in der Kategorie Other. Dazu gehören Akkordeon, Harmonica, Celesta, Cembalo, Pfeifenorgel und dergleichen. Dasselbe gilt für die Synth-Sektion, allerdings gibt es im Vergleich zur Piano-Sektion doppelt so viele Kategorien. Die acht Buttons zur Direktanwahl der einzelnen Instrumentengruppen sind überschrieben mit Brass, Strings, Synth Lead, Bass, Pad, Choir, SFX und Other.
Auch die Drum-Sektion ganz rechts auf dem Panel verfährt nach dem diesem Muster, wenngleich es nur einen Button zur Auswahl der 17 verschiedenen Drumsets gibt. Dafür verstecken sich hier unterhalb des Tap-Tempo-Buttons noch ein kleiner Session-Drummer, ein Looper und ein Songplayer für MIDI- oder Audiofiles aus dem USB-Schacht.
Für die Orgel gibt es im Prinzip keine Presets, sondern lediglich die drei Grundtypen Jazz Organ, Rock Organ und Transistor Organ. Diese drei Typen können mit den Zugriegeln und den Hammond-typischen Effekten angepasst und natürlich auch im internen Speicher abgelegt werden, einen extra Button für verschiedene Drawbar-Presets gibt es allerdings nicht.

Orgel-Sound

Die Orgel-Sektion ist klar das Herzstück des VR-09, schließlich hat man ihm eine komplette Zugriegel-Einheit spendiert und eine virtuelle Tonewheel-Klangerzeugung eingepflanzt. Zumindest vom Leistungsumfang steht es damit der etwas betagten Roland-Orgel VK-8 in kaum etwas nach, wenngleich nicht alle Einstellmöglichkeiten auf der Bedienoberfläche zu finden sind.
Die Unterscheidung zwischen Jazz- und Rock-Orgel verwundert zunächst ein wenig, handelt es sich doch in beiden Fällen offensichtlich um Hammond-B3-Clones. Hört man die beiden Orgel-Typen im Vergleich, fallen die unterschiedlichen Charakteristiken auf: Die etwas schlanker wirkende Jazz-Orgel hat deutlich mehr Key-Click und Release-Click, dafür klingt die Rock-Orgel etwas dreckiger und obertonreicher, wofür allem die hörbar stärkere Leakage verantwortlich ist, also die Übersprechungsgeräusche der Tonewheels. Während man die Zugriegel und in Teilen auch Chorus/Vibrato und Percussion im direkten Zugriff hat, kann man an den Parametern für Click, Leakage und Frequenzgang im Menü herumschrauben. Dies wirkt sich allerdings immer gleichermaßen auf alle Orgel-Typen aus. Auch beim Leslie kann man sich zwischen zwei Modellen entscheiden und deren Geschwindigkeit und Umschaltzeit separat für Bass-Rotor und Horn feinjustieren. Damit kann man den eigenen Wunsch-Orgelsound schon recht detailliert einstellen. Chorus/Vibrato und Percussion lassen sich mit dedizierten Tastern aktivieren, nur die jeweiligen Feineinstellungen (V1-3/C1-3 und 2nd/3rd/Soft/Slow/Fast) muss man mit Hilfe des Displays festlegen.
Das Leslie lässt sich über die dafür vorgesehenen Buttons links neben der Tastatur steuern. Sehr gut gefällt mir das Feature, mit dem Pitch-Hebel die Geschwindigkeit regeln zu können, man fühlt sich tatsächlich ein wenig an den Halfmoon-Switch des Originals erinnert. Natürlich kann man die Steuerung auch einem anderen Controller zuweisen, beispielsweise dem Sustainpedal oder dem D-Beam-Controller. Ein wenig schade ist, dass es für das Leslie keinen Break gibt, also die Möglichkeit, den Rotor komplett anzuhalten. Das VR-09 bietet lediglich slow/fast und on/off.
Beim Transistor-Modell handelt es sich um eine Farfisa-Emulation, deren Registrierung man natürlich ebenfalls mit den Drawbars regeln kann. Die Farfisa klingt prima und macht wirklich Spaß.
Die Hammond-Sounds des V-Combo machen einen soliden Eindruck, wenngleich mich der Testkandidat nicht vollends begeistert. Die Zugriegel steigern die Spielfreude allerdings enorm und tragen dazu bei, den Orgelsound schnell und treffsicher anpassen zu können. Einer typischen, aktuellen Mittelklasse-Workstation ist das VR-09 damit überlegen, gegen die aktuellen Hammon-Klone aus Italien oder Schweden oder ein gutes Plug-in kommt es jedoch nicht an, was man ihm angesichts seines Preises auch verzeihen möge.
Während die Hammond-Simulation in den unteren Lagen mit satten Bässen und authentischem Growl zu gefallen weiß, wirkt die Kopie oberhalb des C5 leider etwas blass und künstlich. Hier könnte man normalerweise mit etwas Verzerrung nachhelfen, doch unglücklicherweise ist ausgerechnet der Overdrive-Effekt des VR-09 nicht gut gelungen. Statt den Sound anzufetten und mit harmonischen Obertönen zu versehen, fügt die Verzerrung nur Fuzz-ähnliches Klirren hinzu und kommt so einem Bit-Crusher näher als einem Overdrive-Effekt. Das ist bei einem Instrument mit dem eindeutigen Fokus auf Vintage-Klassikern leider ein echtes Manko, zumal der Overdrive auch für die E-Pianos und Synthies herhalten muss.

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Rock Organ Jazz Organ Overdrive

Piano-Sektion

Elf Varianten sind in der ersten Kategorie Piano zu finden, darunter größtenteils Konzertflügel, zwei Upright Pianos, ein Honky-tonk und zwei Emulationen aus den Achtzigern. Nicht nur wegen der bereits erwähnten Abstriche, die man aufgrund der Tastatur beim Klavierspiel machen muss, sind die Klaviere des VR-09 kein Geniestreich. Wer als Keyboarder in die Verlegenheit kommt, hin und wieder mal live einen Klaviersound einsetzen zu müssen, der findet im V-Combo sicherlich ein paar brauchbare Klänge. Für wirklich überzeugende pianistische Darbietungen oder als vollwertiger Stagepiano-Ersatz reicht das Angebot aber leider nicht aus. Obwohl Roland auf dem Digitalpiano-Sektor zu Recht einen guten Ruf hat, konnten die Gene der Topmodelle dem Testkandidaten offenbar nicht eingepflanzt werden. So fehlt es den Pianos etwas an Tiefe und Ausdrucksstärke. Die Sounds verfügen über keine große dynamische Bandbreite und wirken überwiegend etwas statisch und leblos. Ein nettes Feature ist allerdings, dass die Zugriegel als Fader fungieren und mit ihrer Hilfe an der Hüllkurve (ADR) und dem Filter (Cutoff/Release) der Pianos geschraubt werden kann. So bekommt man schön gegatete House-Pianos oder sphärische Klänge mit endlosem Release hin.

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GrandPianoV European Piano

Bei den E-Pianos wurde offenbar etwas mehr Aufwand betrieben, sodass unter den neun verschiedenen elektromechanischen und digitalen Modellen ein paar schöne Sounds zu finden sind. Dennoch spielen auch die E-Pianos des VR-09 nicht in der Oberliga mit. Verwunderlich ist zudem, dass man einen doch recht gängigen Vintage-Sound wie das Yamaha CP70 vergeblich sucht. Rhodes und Wurlitzer sind aber am Start, teilweise mit schönen Tremolo- oder Phaser-Effekten. Davon abgesehen würden natürlich auch die E-Pianos von einer stärker gewichteten Tastatur profitieren.

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Tremolo EP

Diese spielt bei den zehn Clavinets aus der dritten Kategorie keine so große Rolle. Tatsächlich sind die D6-Clones des VR-09 durchweg sehr gelungen. In unterschiedlichen Pick-Up-Settings und wiederum mit passenden Effekten versehen findet man für Funk und Reggae alles, was das Herz begehrt. Auch hier kommt einem die beeinflussbare Hüllkurve sehr zupass, denn durch gefühlvolles Reduzieren der Release-Zeit kann man ganz gut die Filz-Dämpfung des Originals simulieren.

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Clav 1

Die restlichen 20 Klänge unter „Other“ sind durchwachsen. Während die Akkordeons, einige Pfeifenorgeln und zum Beispiel die Celesta ganz ordentlich klingen, vermögen die Cembali oder die sogenannten Gospel-Organs weniger zu überzeugen. Zumindest wird hier durch ein paar Standardsounds die Palette abgerundet.

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Fr Musset

Synth

Die Synth-Fraktion ist nicht nur deutlich umfangreicher bestückt als die Piano-Sektion, sie klingt auch besser. In den acht Kategorien Brass, Strings, Synth Lead, Bass, Pad, Choir, SFX und Other ist mehr oder weniger alles versammelt, was nichts mit Orgel oder Piano zu tun hat. Der Fokus liegt dabei weniger auf naturgetreuen Nachbildungen akustischer Klänge, sondern eher auf den synthetischen Varianten eben dieser sowie auf Emulationen bekannter Analog-Klassiker. So besticht beispielsweise die Kategorie Brass weniger durch authentische Bläsersamples, sondern eher durch Sounds wie JP8 Brass, JUNO Brs oder das obligatorische Jmp Brass, das natürlich dem bekannten Oberheim-Original nacheifert. Vermeintlich natürlich klingende Bläser-Samples sind zwar ebenfalls vorhanden, aber ganz gewiss nicht die Stärke des VR-09.

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JP8 Brass

Ähnlich ist es bei den Strings. Während die synthetischen Stringsounds nahezu alle Einsatzbereiche abdecken (lediglich ein Mellotron-Sample fehlt), sind die Natursounds unter den Streichern kein großer Gewinn. Das V-Combo spielt seine Trümpfe eher bei den Vintage-Vertretern aus.
Synth Lead, Bass und Pad sprechen für sich selbst. Unter stattlichen 42 Leadsounds findet man Saw, Square und Pulse ebenso wie Moog-Verschnitte oder fette Sync-Sounds, bisweilen etwas inflationär mit Delay und Hall versehen. Auch bei den Bässen überzeugen vor allem die Emulationen bekannter Vorbilder mit subtraktiver Synthese, wohingegen Presets wie Slap Bass oder das Kontrabass-Sample keine Punkte machen.

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Saw Lead 1 MG Bass Sweep Pad

Die neunzehn Pad-Sounds sind eine Fundgrube für Layer jeglicher Art, auch hier bleiben kaum Wünsche offen. Vox-Pads, VP-330-Voices, gregorianische Mönche oder Take-6-Ensembles finden sich in der Chor-Abteilung. In der SFX-Kategorie sind hauptsächlich synthetische Texturen und pulsierende Space-Sounds versammelt, dazu kommen ein paar Orchestra Hits.
Unter „Other“ finden wir alle Sounds, die das VR-09 benötigt, um GM2-kompatibel zu sein. Mallets wie Vibraphon, Marimba oder Xylophon, akustische und elektrische Gitarren, Flöte, Oboe und Klarinette liegen allesamt in mittelmäßiger Qualität vor, sorgen aber dafür, dass man das General-MIDI-Logo auf das Gehäuse drucken darf und das VR-09 Standard MIDI Files abspielen kann.
Abschließend kann man sagen, dass die umfangreiche und gut klingende Sammlung an Synth-Sounds ein Grund zur Freude ist. Hier kommt das VR-09 unvermutet mit einem Ass im Ärmel um die Ecke. Erwähnung finden soll einmal mehr die Fader-Einheit, der (wie schon bei den Pianos) die ADR-Hüllkurve und Cutoff/Resonance des Filters zugewiesen ist. Damit erweitern sich die klanglichen Möglichkeiten des Keyboards gerade im Hinblick auf die tollen Synth-Sounds enorm. Mit sehr einfachen, aber effektiven Mitteln dreht man sich ein Pad oder Lead schnell so zurecht, wie man es gern haben möchte. 

Mit der Drum-Sektion des VR-09 kann man eine Menge Spaß haben
Mit der Drum-Sektion des VR-09 kann man eine Menge Spaß haben

Drums

Wer eben mal ein Drumkit benötigt, der drückt kurz auf den Drum-Button, um eines der 17 Kits auszuwählen. Neben den Standards wie Pop-, Rock- und Jazz-Kit sind auch von TR-606 bis TR-909 ein paar elektronische Percussion-Sounds dabei. Diese klingen nicht bahnbrechend, erfüllen aber ihren Zweck. Denn mit dem weiter unten befindlichen Song/Rhythm-Button kann man den kleinen Session-Drummer im VR-09 zum Leben erwecken. Er kennt 52 verschiedene Stilistiken, die im Jahr 2014 neben Samba und Bossa eben auch Dubstep oder Roots Reggae beinhalten. Mit der Tap-Taste wählt man das Tempo und los geht’s. Ich hatte tatsächlich jede Menge Spaß mit den eingebauten Beats; als besseres Metronom zum Jammen und Üben taugt es allemal. Die Effekte der Keyboard-Sounds werden übrigens automatisch zum Tempo synchronisiert.

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Jam

Auch der Looper ist ein nettes Gimmick, er speichert bis zu 20 Sekunden Stereo und funktioniert im Prinzip wie eine Loopstation. Man kann also mit den internen Sounds unbegrenzt eine Loop nach der anderen aufnehmen und übereinander legen. Wer dafür beide Hände braucht, kann einem Pedal die Funktion Start/Stop/Rec zuweisen.
In der Schlagzeugecke befindet sich auch die Steuereinheit für den Fileplayer. Er greift auf den USB-Schacht zurück, von dem MIDI- und Audiofiles (WAV/AIFF/MP3) abgespielt werden können. Ebenso lassen sich auf dem USB-Medium natürlich auch vom V-Combo aus eigene Presets oder Songs speichern bzw. aufnehmen, wobei der Recorder das, was man auf dem Keyboard spielt, wahlweise als MIDI-File oder Audio-Datei aufzeichnet.

Effekte

Das VR-09 hat einen Effektprozessor mit Modulationseffekten, Overdrive, Leslie, Kompressor, Tonblende, Reverb und Delay. Die Regelmöglichkeiten sind sehr rudimentär und beschränken sich auf den Effektanteil, abgesehen vom Hall, bei dem man die Beschaffenheit der reflektierenden Wände wählen kann, beispielsweise Holz oder Teppich. Effekte werden den jeweiligen Presets zugewiesen, eine Ausnahme bildet der Hall, der global auf den Master-Output einwirkt und unabhängig von der Instrumentenkategorie ist. Dreht man den Hall auf und wechselt dann vom Piano zur Orgel, bleibt die Einstellung des Reverbs unverändert.
Alle Effektgruppen kann man parallel betreiben und ihr Anteil lässt sich mit den sechs Potis in der EFX-Sektion unkompliziert regeln. Abgesehen vom oben beschriebenen Overdrive ist die Qualität der Effekte recht anständig und allemal bühnentauglich.

Splits und Layer

Splits und Layer lassen sich sehr unkompliziert erstellen. Im Orgel-Modus gibt es einen Split-Button, der die Tastatur in zwei Manuale unterteilt, für die jeweils unterschiedliche Registrierungen und Effekte gewählt werden können. Für Splittings von Piano und Synth gibt es in der Synth-Sektion einen Button, der das Split-Menü im Display aufruft. Der Splitpunkt ist frei wählbar, indem man den Split-Button gedrückt hält und dabei die entsprechende Taste auf dem Keyboard anschlägt.
Für Layer kann man einfach zwei Kategorie-Buttons gleichzeitig drücken und hat augenblicklich beide Sounds übereinander. Alternativ dazu kann man auch zwei der drei Mode-Taster unterhalb des Displays drücken und damit ein Layer erzeugen. Sehr hilfreich sind bei Splits und Layers die Level-Buttons in den Piano- und Synth-Sektionen und der Level-Fader der Orgel-Abteilung, mit denen man die Lautstärkeverhältnisse der Sounds zueinander ohne Umwege anpassen kann. Auch Effektzuweisung, Oktavierung oder Transponierung lassen sich für die jeweiligen Split- oder Layer-Sounds im Handumdrehen vornehmen.

Registrations

Speichern und benennen lassen sich eigene Sounds, Splits und Layer in den 100 überschreibbaren Registrations. Einen Write-Button sucht man allerdings vergeblich, stattdessen muss man zum Abspeichern einen der Registrations-Buttons gedrückt halten und wird dann mit Hilfe des Displays zu dem Speicherplatz geführt, in dem man das Setting ablegen möchte. Das alles funktioniert nach einer kurzen Eingewöhnung problemlos. Ein kleiner Nachteil der Registrations ist allerdings, dass man immer nur maximal vier Speicherplätze im Direktzugriff hat. Der Großteil der 25 Bänke lässt sich nämlich nur mit Hilfe des Datenrads anwählen. Hier wären ein paar mehr Taster sinnvoll gewesen, denn gerade im Livebetrieb möchte man nicht mit dem Encoder durch Bänke scrollen. Wer beim Spielen keine Hand zum Umschalten frei hat, kann jedoch dem Fußtaster einen Steuerbefehl zuweisen, der die Programme weiterschaltet.

Menüführung und Bedienung

Das Display gibt zu jeder Zeit Aufschluss über die Bedienschritte. Vielen Funktionen sind Buttons auf der Oberfläche zugewiesen, mit deren Hilfe man leicht zum gewünschten Untermenü gelangt. Die Struktur ist sehr überschaubar und logisch, sodass man sich schnell zurechtfindet. Bei vielen Reglerbewegungen wird die Zuweisung des Reglers im Display angezeigt. Auch die Settings der Zugriegel werden im Display grafisch dargestellt.
Der Menü-Taster führt zu weiteren Einstellmöglichkeiten wie den Rotor-Settings des Leslie-Effekts, Portamento der Synth-Sounds, MIDI oder Systemeinstellungen wie Master-Tuning und der Funktion „Auto Off“, die das Gerät nach einem wählbaren Zeitintervall selbsttätig abschaltet.

iPad-App

Für Benutzer eines iPads gibt es im App-Store eine kostenlose App für das VR-09. Per USB oder sogar über WLAN können iPad und V-Combo kommunizieren, für letzteres braucht man allerdings den bei Roland separat erhältlichen Wireless-USB-Adapter. Die iPad-App ist ebenso übersichtlich wie durchdacht und bringt einige Funktionen mit, die im Instrument selber so nicht zu finden sind. Die Synth-Matrix beispielsweise macht aus dem VR-09 geradezu einen virtuell-analogen Synthesizer, da man sehr viel tiefer in die Synthese-Möglichkeiten eingreifen kann und eine Vielzahl an Parametern zur Verfügung hat, auf die man im Menü des Instruments nicht zugreifen kann. So hat man drei Oszillatoren, deren Schwingungsformen man frei wählen, gegeneinander verstimmen und ringmodulieren kann. Auch die Filtersektion ist in der App umfangreicher: Man kann die Flankensteilheit beeinflussen und hat eine vollwertige ADSR-Filter-Hüllkurve und Features wie Key Follow zur Verfügung. Dadurch eröffnen sich weitreichende Möglichkeiten zur Editierung der Synth-Sounds.
Auch die Orgel-Bedienung profitiert von der App, da man zum Beispiel zwei Zugriegelsets für Upper und Lower Manual plus die beiden Drawbars für den Fußbass auf einen Blick sieht. Insgesamt ist die Kombination aus iPad und V-Combo eine absolut gelungene und gewinnbringende Erweiterung des Funktionsumfangs.

Fotostrecke: 2 Bilder Mit der iPad-App lassen sich die Synth-Sounds des VR-09 detailliert editieren
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Profilbild von Markus Galla

Markus Galla sagt:

#1 - 20.02.2014 um 17:21 Uhr

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Ach, würde doch Nord endlich dem Electro eine Split- und Layer-Funktion mit auf den Weg geben, zumindest für Piano und Sampler.....hätte ich nicht gerade erst einen Juno-Gi gekauft, hätte die Kiste durchaus interessant sein können. Vor allem dann, wenn ich meine Nord C2 nicht mitschleppen, aber auch auf Orgel-Sounds nicht verzichten möchte. Deshalb stand der Electro ganz oben auf meiner Wunschliste, dem fehlen aber die Split- und Layer-Möglichkeiten, die man doch manchmal benötigt. Aber vielleicht sieht Nord in Roland ja nun eine Konkurrenz und spendiert dem Electro ein Update......wäre ja mal was.

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Hans Wilczek sagt:

#2 - 19.10.2014 um 21:25 Uhr

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Ich hab mir die VR-09 im Mai gekauft, weil ich endlich eine Zugriegel-Orgel wollte. Nicht mehr und nicht weniger. ... Was ich da aber fürs Geld bekommen habe übertrifft alle Erwartungen! Die B3-Clones lassen sich im Finetuning (Lekage, Keyclick, Lesslie, Overdrive) wirklich gut auf die eigenen Anforderungen anpassen! Und da man diese Einstellungen auf der Bank speichern kann, können mehrere Einstellungen (= unterschiedliche Orgeln!) jederzeit abgerufen werden. Ist im Livebetrieb ein echter Vorteil. Die im Test erwähnte Farfisa ist tatsächlich ein sehr gut klingender Vox-Continental Clone, mit entsprechender Zugriegelbelegung! .... Und zu den im Test hochgelobten Synties kann ich nur sagen: stimmt alles!!! Meine Bandkollegen sind von diesem Instrument genauso begeistert! Ein klasse Keyboard für die Bühne!

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Rob F sagt:

#3 - 21.07.2021 um 08:39 Uhr

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Es stimmt nicht ganz, dass man dieses Keyboard mit Batterien betreiben kann. Richtig ist, dass es sich mit 8 Akkus im AA Format versorgen lässt. Das ist ein bisschen ungewöhnlich, denn sonst kennt man es eher, dass ein Gerät mit einmal Batterien funktioniert, aber nicht mit Akkus.

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