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Roland TD-50KV V-Drum Set Test

Praxis

Da ihr nun sicher gespannt seid, wie das TD-50 klingt, soll euch das folgende Video einen groben Überblick über die internen Drumkits verschaffen:

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Durch ihre Größe vermitteln die Pads ein Spielgefühl fast wie am akustischen Set

55 Kilogramm wiegt das Roland TD-50KV, ein echtes Schwergewicht also, das von den Dimensionen her einem akustischen Drumset sehr nahe kommt und nicht gerade danach schreit, häufig den Standort zu wechseln. In den großzügigen Abmessungen dürfte für viele Kaufinteressierte auch ein besonderer Reiz liegen, sehen viele E-Drum Sets neben einem Akustik-Set doch eher aus wie Spielzeuge. Die Rack-Konstruktion steht felsenfest und ist durch absolut nichts zu erschüttern.
Die Mesh Head Pads, welche über Stimmschrauben auf die gewünschte Spannung gebracht werden können, spielen sich, auch bedingt durch ihre Größe, äußerst angenehm und sind zudem gelenkschonend. Positiv ist auch das Spielgefühl des Ride Pads hervorzuheben, welches durch sein relativ hohes Gewicht eine angenehme Trägheit, ähnlich der eines echten Beckens, entwickelt. Das gleiche gilt für die VH-13 Hi-Hat.

Die grundlegenden Bedienschritte des Moduls sind intuitiv erfassbar

Trotz der reichlich bestückten Moduloberfläche fällt die Orientierung nach einer kurzen Eingewöhnung relativ leicht, wozu auch das große Display beiträgt, das beim Editiervorgang viele Informationen auf einen Blick bietet. Wichtige Funktionen wie das Abspielen und Aufnehmen von Songs, die individuelle Lautstärkeregelung der Einzelinstrumente oder die Anpassung von Click- und Song-Lautstärken sind ohne Umwege erreichbar. Die Page Up/Down-Tasten leuchten auf, sobald es mehrere Seiten zum Scrollen gibt, und die beleuchteten drei Potis unter dem Display weisen durch verschiedene Farben auf unterschiedliche Kit-Kategorien hin.

Ride und Hi-Hat reagieren sehr dynamisch und ermöglichen ausdrucksvolles Spiel

Die elektronischen Sounds des TD-50 beinhalten selbstverständlich die klassischen Roland Drum Machines und klingen allesamt rauschfrei und druckvoll. Entscheidender und auch deutlich schwerer umsetzbar sind aber die Akustik-Sounds, die beim TD-50 den Anspruch auf größtmögliche Authentizität erheben. Zu diesem Zweck wurden pro Instrument wesentlich mehr Einzelsamples verwendet als beim TD-30. Am auffälligsten wirkt sich diese Tatsache meines Erachtens bei den Beckensounds aus, die sehr natürlich, dynamisch und vielschichtig klingen und vor allem im Falle des digitalen Ride Pads dem Klangeindruck eines echten Ride-Beckens näher kommen als alles, was ich bisher gehört habe. Besonders die Kuppe, die je nach Anschlagposition leicht variierende Sounds bietet, auch auf leichte Schläge reagiert und vor allem auch seitlich mit der Stockschulter zum Klingen gebracht werden kann, macht richtig Spaß. Zum Abstoppen des Ride Pads genügt es übrigens, leicht die Hand auf die Oberfläche zu legen. Das Suchen nach dem richtigen Druckpunkt zum Festhalten des Beckens kann man sich hier also sparen.
Eine Kostprobe des CY-18DR Ride Pads könnt ihr im folgenden Soundfile hören:

Audio Samples
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CY-18DR Ride Pad

Auch die VH-13 Hi-Hat klingt und spielt sich fast wie eine echte. Auch wenn nicht alle Übergänge zwischen den unterschiedlichen Sounds perfekt klingen, gibt es derzeit am Markt kein Modell, das einer akustischen Hi-Hat in Bezug auf Sound, Dynamik und Spielgefühl näher käme. Hier ein kurzes Soundfile:

Audio Samples
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VH-13 Hi-Hat Pad

Dank Digitaltechnik setzt das Snare Pad neue Maßstäbe in der Oberklasse 

Die Snaresounds des TD-50 lösen bei mir keine Begeisterungsstürme aus, aber da sind die Geschmäcker ja verschieden. Authentisch klingen sie schon, teilweise sogar überraschend dreckig, aber der absolute Wow-Effekt will sich, zumindest bei den Presets, bei mir nicht einstellen. Die klangliche Bandbreite ist dank der Multisensor-Technologie deutlich größer als bei anderen Pads. Ein Novum ist auf jeden Fall die Fähigkeit des PD-140DS Pads, den auf dem Fell aufgelegten Stock bei Rimclicks zu erkennen und automatisch den entsprechenden Cross Stick Sound zu aktivieren. Auch das Spiel mit Rods wird sehr naturgetreu wiedergegeben. Die Möglichkeit, Besenspiel authentisch zu reproduzieren, soll in einem der zukünftigen Updates enthalten sein. 
Im folgenden Video demonstriere ich die klangliche Bandbreite des Snaresounds sowie die Positionserkennung: 

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Zur Veranschaulichung der dynamischen Abstufungen des Snarepads habe ich eine Reihe von Anschlägen von sehr leise bis sehr laut eingespielt und grafisch dargestellt. Oben seht ihr die physische Anschlagstärke, aufgenommen mit einem Mikrofon, unten die am Modulausgang ausgegebene Lautstärke. Wie man leicht erkennen kann, werden die unterschiedlichen Dynamikstufen größtenteils akkurat umgesetzt, nur bei sehr lauten Schlägen ist keine Luft mehr nach oben.

Dynamische Abstufungen am Beispiel des PD-140DS Snare Pads.
Dynamische Abstufungen am Beispiel des PD-140DS Snare Pads.

Druckvolle Toms, authentische Bass Drum Sounds… fast latenzfrei übertragen 

Die Toms des TD-50 klingen sehr sauber und erzeugen einen guten Druck, erreichen aber aufgrund der herkömmlichen Trigger-Bestückung längst nicht den klanglichen Faettenreichtum der Snares. Sehr gelungen finde ich die dynamischen Abstufungen der Bassdrums. 
Anhand der folgenden beiden Soundfiles könnt ihr euch ein Bild machen:

Audio Samples
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Dynamik Tom Sounds Dynamik Bass Drum Sounds

In Sachen Latenz haben in unseren bisherigen Tests die Roland-Module immer sehr gut abgeschnitten, und wie erwartet macht das TD-50 Modul da auch keine Ausnahme. Drei Millisekunden Verzögerung zwischen dem Anschlag und dem erklingenden Sound, gemessen am Snare Pad, sind ein Spitzenwert, der kaum zu überbieten sein dürfte. 
Auch hierzu gibt es eine Grafik:

Latenz des TD-50 Moduls in grafischer Darstellung.
Latenz des TD-50 Moduls in grafischer Darstellung.

Spielen zu den Play-Along Songs mit Click ist leider nicht möglich

Die Play-Along Songs klingen gut und ermuntern zum Mittrommeln, allerdings entdecke ich auch ein gravierendes Manko. Gerade für Drummer, die noch Schwierigkeiten mit dem Timing haben, ist ein zur Musik mitlaufender Click unerlässlich. Beim TD-50 kann man den Click zwar parallel zur Musik abspielen, allerdings ist er nicht mit den 20 Play-Along-Songs synchronisiert, und es existiert auch keine entsprechende Funktion dafür. Mit anderen Worten: Es ist nicht möglich, ihn exakt zur Musik im korrekten Tempo mitlaufen zu lassen.
Dass ich da nicht etwa eine Funktion übersehen habe, bestätigt sich durch einen Blick auf die FAQ auf der Roland Website: „The following internal songs are not synchronized with a click: Drum performance data number 001–004 (Drum Solo, Ride Demo, Kick Demo, Toms Demo), Audio internal songs (numbers 008–027).“
Hier sollte dringend für Abhilfe gesorgt werden, denn diese Funktion beherrschen selbst Module der unteren Preisklasse.
Im Folgenden könnt ihr noch einen kurzen Zusammenschnitt einiger Songs hören:

Audio Samples
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TD-50 Song Snippets

Im Verbund mit einer DAW können am Rechner zehn Kanäle separat aufgezeichnet werden

Zur Anbindung des TD-50 an mein Macbook Pro lade ich mir den entsprechenden Treiber von der Roland Website herunter und nehme die in der Anleitung angegebenen Einstellungen im Audio/MIDI Setup vor. Anschließend starte ich meine DAW, in diesem Fall Garage Band, und finde wie erwartet die zehn Audiokanäle des TD-50 in der Eingangssektion. Somit ist eine echte Mehrspur-Audioaufnahme auf zehn Kanäle gleichzeitig über USB-Kabel möglich. Alternativ kann das auf dem TD-50 eingespielte Material auch in Form von MIDI-Daten aufgezeichnet werden. Das sind doch sehr feine Optionen, die das TD-50 klar von der Konkurrenz abheben. Das Ansteuern von Sounds aus dem Rechner funktioniert einwandfrei, wobei die in dieser Konstellation naturgemäß auftretende Latenz kaum spürbar ist. Die Zonenzuordnung stimmt nicht bei allen Pads, so sind beispielsweise die Rand-Trigger der Becken nicht belegt, und der Closed Hi-Hat Sound fehlt, aber es ist kein Problem, die entsprechenden Einstellungen in den MIDI Settings am Modul vorzunehmen. 

Audio Samples
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Garage Band East Bay Drumkit
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