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RCF L-PAD 6X Test

Praxis

Zuerst schließe ich ein Mikrofon am ersten Kanal an: Der Sound ist klar, dabei gleichzeitig kräftig und warm. Ich vernehme weder überbetonte Höhen noch übertriebenen Bässe, aber saubere Mitten. Die zuschaltbare Phantomspeisung erzeugt eine störungsfreie 48-Volt-Speisung und ermöglicht den Anschluss von Kondensatormikrofonen oder aktiven DI-Boxen. Klangliche Korrekturen über den Dreiband-EQ sind sehr einfach und sauber zu bewältigen. Die Eckfrequenzen der Regler sitzen genau an den richtigen Stellen, um beispielsweise den Hochtonbereich silbriger erscheinen zu lassen, die meist nervigen Mitten etwas zu reduzieren oder den Bassbereich bei einer Sprachbeschallung schlanker zu machen. Persönlich hätte ich die untere Grenzfrequenz (80 Hz) jedoch etwas höher angesetzt, doch das ist sicherlich auch eine Frage des Geschmacks.
Die Verstärkung in den Kanälen erfolgt sehr sauber, und auch wenn ich die Höhen extrem anhebe, ist kein zusätzliches Rauschen auszumachen. Sehr lobenswert ist die Programmierung des eingebauten DSPs, denn die Effekte klingen durch die Bank gut und die Auswahl der 16 Firmen-Presets empfinde ich als sehr gelungen. Im Übrigen lautet die Beschriftung des Effekt-Returns „FX to Main“, was in der Praxis bedeutet, dass auch der Control-Room-Ausgang immer mit diesem Effektanteil versorgt wird. Vielleicht mag der eine oder andere dies als etwas unschön empfinden, wenn man diesen Signalpfad als separaten Monitorweg benutzen möchte.

Vorderansicht des Pultgehäuses
Vorderansicht des Pultgehäuses

Das Keyboard an den Line-Eingängen klingt ebenfalls sehr gut, wobei auch sehr hohe Pegel stressfrei verarbeitet werden. Dass der Equalizer in den Stereo-Kanälen auf zwei Bänder reduziert ist, stört in der Praxis überhaupt nicht. Mit 80 Hz im Bassbereich kann ich einen sehr schönen Bumms erzeugen, und der 12-kHz-Regler in den Höhen sorgt für einen schönen Glanz im Summensignal, ohne ein nerviges Rauschen zu erzeugen. Voraussetzung ist natürlich ein von Haus aus schon gut klingendes Testsignal. Als Letztes kommt dann noch mein Tablett-PC an die Reihe, und auch dieser klingt über den Line-Eingang ziemlich überzeugend. Ich muss schon sagen, das RCF L-Pad 6X leistet wirklich eine saubere Verstärkungsarbeit. Trotz des Kunststoffgehäuses konnte ich im Test auch mit verschiedenen Störquellen keine Einstreuungen  von HF-Quellen oder Netzbrummen am RCF-Mischpult feststellen.
Sehr praktisch ist der schwarz lackierte Mikrofonstativ-Adapter. Zwei Gewindeschrauben, die an der Unterseite des Mischpultes befestigt werden, ermöglichen, den Mixer sicher auf einem Mikrofonständer zu befestigen. So wird die Einstellungsarbeit am RCF L-Pad 6X in einer angenehmen Arbeitshöhe ermöglicht. Ohnehin ist die Bedienung des gesamten Pultes einfach und übersichtlich gehalten und dank der gut ablesbaren Beschriftung kann man den Mixer ohne Studium des Handbuches direkt einsetzen. Das mitgelieferte Manual ist nur in Italienisch und in Englisch verfasst, doch das L-Pad wird hier verständlich erklärt, und ein paar grafische Anschlussbeispiele können dem Anwender bei bestimmten Beschallungsproblematiken helfen und Ideen liefern.

Bedienung auch im Stehen möglich
Bedienung auch im Stehen möglich
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