Rane MP2014 Test

Praxis

Ganz gleich, ob man dem Rane MP2014 als erfahrener DJ oder als Newbie gegenübertritt, die Bedienung erschließt sich aufgrund der eindeutigen Kennzeichnungen, des beherrschbaren Funktionsumfangs und des vorgegebenen Workflows quasi von selbst. Sind Laptop, Turntable oder Media-Tabletop nebst Effektor verbunden, fährt der MP2014 nach Betätigen des Einschaltknopfs, was durch die vertiefte Einbauweise quasi unmöglich versehentlich erfolgen kann, alle Lichter hoch und wartet auf Aktionen des Users.
Beim Soundcheck der Anlage steht zuerst der „Ohne-Signal-Test“ an, der erfreulicherweise kaum ein Rauschen aus den Boxen vernehmen lässt. Prima. Mit Ortofons Concorde Gold aufgezogen geht es dann ans Vinyl und ich darf den Phono-Vorverstärkern ein gutes Klangbild attestieren. Ohnehin präsentiert sich der Sound des Pultes detailreich, druckvoll und übersteuerungsfest, genau wie der kristallklare und mit ordentlich Dampf gesegnete Kopfhörerausgang.
Fraglos ist es eine tolle Sache, dass man sich die Frequenzbereiche für den Cut/Boost beim Master-Isolator so einstellen kann, wie es einem am besten zusagt. Allerdings habe ich mich nicht selten dabei ertappt, während der Performance die Sweeps zu variieren, ganz einfach, weil es richtig Laune macht. Hervorragend klingt auch die Dreifach-Filtersektion, denn sie lässt es ordentlich wummern und resonieren – so man möchte. Das Pult lädt zum Schrauben ein.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Rane MP2014 im Praxistest. Eine Augen –und Ohrenweide, nicht nur für Rotary-Freunde.
Audio Samples
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Hochpassfilter Tiefpassfilter Diverse Iso-Sweeps Low, Mid, Hi Phonosignal

Am Mac erscheint das USB-Audiointerface mit 24 Bit und arbeitet wahlweise mit einer Samplingfrequenz von 44,1, 48 oder 96 kHz. Dem Laptop-DJ stehen zwei USB-Stereokanäle für die Decks und ein Stereo USB-Aux-Kanal zur Verfügung. Zum Testzeitpunkt war noch nicht klar, ob und wenn ja, welche Software den Rane MP2014 nativ als DVS-Mixer unterstützen wird. Ausgehend vom MP2015, der sowohl unter Traktor als auch unter Serato DJ eingesetzt werden kann, hätten diese beiden Programme wohl auch Kandidaten für den kleinen Bruder sein können, doch aktuell (Juli 2016) ist erst Native Instruments an Bord.
Folglich funktioniert der MP2014 auch (noch) nicht mit Serato DJ, wohingegen ich das Pult in Traktor klaglos als Audiointerface und – so gewünscht – auch als MIDI-Controller einsetzen kann. Hierfür müssen lediglich im Rane Panel die Einstellungen MIDI-Port on und der gewünschte MIDI-Kanal gesetzt werden, dann kann die Funktionszuweisung in Traktors Controller-Editor beginnen.
Mit zwei Turntables und Native Instruments Traktor Kontrol D2 an der Seite ging es dann im externen Mixer Modus fleißig hin und her. Im Praxistest ließ sich mit dem Rane MP2014 unter niedriger Latenz störfrei arbeiten. Beim Wechsel zwischen den einzelnen Kanälen oder Notebooks gab es keinen Anlass zur Kritik. Toll auch, dass man mit einem Audio-Editor oder seiner DAW die einzelnen Kanäle, die Summe, das Mikrofon und den Session-In separat aufzeichnen kann. Die Channels wahlweise Pre- oder Post-Fader, also mit oder ohne Sound-Shaping.
Vor dem Fazit möchte ich noch auf die wesentliche Unterscheide zum MP2015 eingehen. Dieser bietet zwei zusätzliche Kanäle und die Option, sämtliche Channels auf einen Submix-Kanal zu schicken. Außerdem verfügt er pro Kanal über einen S/PDIF-Eingang und er hat eine separate Effektsektion inklusive eines Dry/Wet-Reglers, der dem MP2014 sicher ebenso gut zu Gesicht gestanden hätte. Der wartet stattdessen mit zwei Aux-Inputs statt nur einem auf.

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