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PRS SE 277 Baritone TS 2017 Test

Praxis

Sound/Bespielbarkeit:

Die SE 277 pendelt sich im Sitzen wie auch am Gurt in der Waagerechten ein und trocken angespielt fördert sie einen lauten, klar definierten Ton ans Ohr, wobei das lange, gleichmäßige Ausschwingen der Saiten auffällt. Heraus kommt ein ausgeglichener Grundsound, bei dem alle Töne klar definiert herausgestellt werden. Die Werkseinstellung ist gut, für meinen Geschmack könnte die Saitenlage aber einen Hauch flacher sein. Der Hals liegt satt in der Hand und ermöglicht ein komfortables Bespielen, sobald man sich an die verlängerte Mensur gewöhnt hat.
Ich bin gespannt, wie sich die Gitarre am Amp macht und schließe sie an meinen Marshall JVM 410 an, der eine 2×12″ Box mit Vintage 30 Speakern antreibt, die wiederum von einem SM57 abgenommen wird. Natürlich wird anschließend nicht weiter am Sound gedreht.
Los geht es wie immer mit dem cleanen Kanal des Marshalls. In beiden Beispielen schalte ich jeweils alle drei Pickup-Positionen durch, beginnend am Hals, wobei im zweiten Beispiel die Splitsounds zu hören sind.

Audio Samples
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Clean: alle drei Pickup-Positionen Clean: alle drei Pickup-Positionen, Split-Modus

Im “Normal”-Betrieb zeigt sich die PRS selbstbewusst und kann mit einem breiten, ausgewogenen Cleansound überzeugen. Dass es in der Stegposition mittiger zugeht, liegt nun einmal in der Natur eines Doppelspulers und ist spätestens im Zerrbetrieb von Vorteil. Gesplittet machen die Pickups ebenfalls eine sehr gute Figur und erweitern das Klangspektrum immens, denn es kommt jede Menge “Draht” hinzu, was gerade hier am cleanen Amp für Freude sorgt.
Ich schalte nun in den Crunch-Kanal des Marshalls und spiele wieder zwei Audiobeispiele ein. Einmal im Normalzustand und einmal alle drei Positionen mit herausgezogenem Tone-Poti.

Audio Samples
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Crunch: alle drei Pickup-Positionen Crunch: alle drei Pickup-Positionen, Split-Modus
Die splitbaren 85/15 “S“-Humbucker liefern überzeugende Sounds und sorgen für ein weites Klangspektrum.
Die splitbaren 85/15 “S“-Humbucker liefern überzeugende Sounds und sorgen für ein weites Klangspektrum.

Was auffällt, ist die klare Definition der Attacks, denn die stechen bei jedem Anschlag schön hervor. Mir persönlich gefällt der Steg-Pickup klanglich am besten, da er am meisten Charakter aufweist und den erwarteten, klar definierten Sound liefert. Das hört sich im Split-Mode alles ganz anders an, wie gemacht für diese Zerrintensität. Die Gitarre erstrahlt förmlich und bietet attackreiche, mit schönen Höhen versehene Sounds, die die klangliche Ausbeute der Baritongitarre noch einmal deutlich erweitert.
Ich schalte jetzt in den High-Gain-Kanal des Amps und schalte wie zuvor alle drei Positionen durch, im zweiten Beispiel ist das Ganze noch einmal zu hören, dann aber im Split-Mode.

Audio Samples
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Heavy: alle drei Pickup-Positionen Heavy: alle drei Pickup-Positionen, Split-Modus

Wie im Beispiel zuvor gefällt mir der Steg-Pickup im Normalbetrieb am besten, dafür können mich im Split-Modus alle drei Positionen überzeugen, denn sie liefern dank des klar definierten Attacks auch die nötige Klarheit.
Ich erhöhe den Zerrgrad und erzeuge einen modernen High-Gain-Sound. Wieder schalte ich alle drei Positionen durch, das zweite Beispiel dann wie gehabt im Split-Mode.

Audio Samples
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High-Gain: alle drei Pickup-Positionen High-Gain: alle drei Pickup-Positionen, Split-Modus

Der von Baritongitarren bekannte “Growl” bei tieferen Tönen ist hier sehr deutlich zu hören und alle sechs Sounds sind überzeugend. Einziger Wermutstropfen sind die erhöhten Nebengeräusch im Split-Mode, der ansonsten sehr gut klingt und sich mit klaren Attacks im Bandgefüge durchsetzt.

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