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Propellerhead Reason 5 Test

Praxis:

Bei der Installation von Reason hat sich nicht viel verändert: Startet man Reason nach erfolgreicher Installation zum ersten Mal, werden automatisch die Orchester- und die Factory-Soundbank installiert.

Auch die Bedienoberfläche weist keine essenziellen Neuerungen auf und erstrahlt nach wie vor in schlichtem, anwenderfreundlichem Glanz. Wer genau hinsieht, entdeckt bei einigen Modulen, wie z.B. dem NN-XT oder dem Redrum, einen zusätzlichen Button neben der Sample-Load-Funktion. Der mit einer Wellenform versehene Button aktiviert die Samplingfunktion des Gerätes und öffnet Reason’s neuen Sample-Editor. Aufgenommene Samples können dann sofort bearbeitet und benutzt werden, so dass der kreative Fluss keinesfalls zum Stillstand kommt.

Um aber auch Reason-Neulingen einen kleinen Einblick in die Welt der Reason-Instrumente zu geben, folgt die Zusammenfassung aller mitgelieferten Soundkisten:

ReDrum
Startpunkt der meisten Produktionen und Urgestein in der Reason-Welt: Der ReDrum-Drumsampler. Hierbei handelt es sich um eine Pattern-basierte Drummaschine, die mit insgesamt 10 Spuren und einer großzügigen Soundlibrary keine Wünsche offen lässt. Wer keine Lust auf Factorysounds hat, darf auch gerne selbst samplen! Jeder Kanal bietet dafür eine neue Sample-Record-Funktion, mit der sich im Handumdrehen das gewünschte Sample aufnehmen, bearbeiten und direkt in ReDrum integrieren lässt.

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Kong
Gänzlich neu im Instrumentenpool ist der Kong Drum Designer. Er orientiert sich an den nicht mehr wegzudenkenden MPC-Pads und bietet für jedes Pad, neben einem integrierten NN-Nano Sampler (eine abgespeckte Version des NN-XT Samplers) und dem Nurse Rex Loop Player, auch mehrere Drum-Synthesizer.

Neben drei Physical-Modelling-Algorithmen für Bassdrum, Snare und Tom, gibt es auch vier  Analog-Modelling-Synths  für Bass & Snare-Drum, Toms und HiHat. Sie ermöglichen eine mehr als umfangreiche Programmierung von Drumsounds aus dem Nichts. Toll, wenn man mal keine Lust auf Drum-Samples hat!

Jedes Modul bietet zwei Effektslots, die mit Klassikern wie EQ, Compressor, Distortion, und Filtern aufwarten, aber auch moderne Effekte wie einen Transientendesigner und einen Resonator beherbergen. Zusätzlich stehen in jedem Kanal ein Buss FX-Send nebst zugehörigem, globalem Effektslot parat sowie zwei Aux-Wege, die zwei Stereo-Ausgänge auf der Rückseite von Kong beliefern. Abgerundet wird das Ganze von einem finalen Insert-Slot, und der befindet sich, wie sollte es anders sein, im Master.

Propellerheads hatte beim Entwickeln aber nicht nur den Studiofuchs im Hinterkopf, sondern auch den Live-Musiker. So lässt sich Kong mit jedem handelsüblichen Drumpad-Controller sehr gut fernsteuern, und die Quick-Edit-Modes sorgen mit Pad-Setting, Pad-Groupsound und Drum-Assignment auch auf der Bühne für Übersichtlichkeit und erlauben darüber hinaus auch schnelle Änderungen während einer Performance.

Subtractor
Ein Urgestein des Reason-Klangerzeugerpools ist der Subtractor Synthesizer. Ausgestattet mit zwei Oszillatoren und vier verschiedenen Wellenformen, eignet er sich hervorragend für jede erdenkliche Art von Bass-, Pad- oder Lead-Sounds. Besonders hervorzuheben ist auch die Möglichkeit, beide Oszillatoren in ihrer Phasenlage gegeneinander zu verschieben, wodurch sich äußerst interessante Effekte erzeugen lassen.

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Audio Samples
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Subtractor – Dead Souls Subtractor – Aphex Glass Subtractor – Feed Ache

Malström
Ebenfalls von Anfang an fest im Klangsortiment verankert, bedient sich der Malström Synthesizer der eher selten anzutreffenden Granularsynthese. Dabei wird das Ausgangssample in winzige akustische Teilchen – so genannte Grains – zerlegt, die dann als Ausgangspunkt der Modulation dienen. Die zwei enthaltenen Oszillatoren nutzen dann die daraus entstandenen „Grains“ zur Klangformung. Ohne große Mühe lassen sich dem Malström extrem verrückte Sounds entlocken – aber auch Wavetablesynthese wurde mit integriert.

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Audio Samples
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Malström – Backwards Dream Malström – Malpreggiator Malström – Sound On Sound

Thor
Thor ist auch nicht ganz so neu und schon seit Version 4 mit dabei. Auch er erlangte innerhalb kürzester Zeit Kultstatus und ist der umfangreichste aller Reason-Synths: Insgesamt drei Oszillatoren und sechs Modulatoren für Noise, FM, Multi OSC, Wavetable, Analog und Phasenmodulation stehen zur Klangformung bereit. Zwei Filtertypen und zwei LFOs, die sich auch zum Tempo synchronisieren lassen, gehören ebenfalls zur luxuriösen Ausstattung. Wem das immer noch nicht ausreicht, der kann seine Sounds im  Anschluss auch noch gerne durch die internen Effekten wie Waveshaper, Chorus und Delay schleifen.

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Audio Samples
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Thor – German Engineering Thor – Thoric Acid Thor – Modular Funk Machine

NN-19 Sampler
Der NN-19 war damals der erste Sampler, der in Reason verbaut wurde. Seine Oberfläche orientiert sich stark an Akai´s S-Serie. Durch den Einsatz von Pitchshifting und Timestretching kann das Ausgangsmaterial hin und her transponiert und zusätzlich durch Filter, Amp oder LFO gejagt werden. Auch Multisamples frisst der NN-19 ohne Probleme.

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NN-XT Sampler
Der NN-XT ist der offizielle Nachfolger des NN-19, was sich in einem moderneren Interface und dem erweiterten Funktionsvielfalt zeigt. Das größere Display macht das Mapping einzelner Samples weitaus komfortabler. Zwei LFOs, MOD Envelope, Pitch, Filter und AMP Envelope stehen zur Klangformung parat, während intelligente Features, wie z.B. Velocity-Switches, das Klangbild weitaus natürlicher gestalten.
Besitzer von alten Akai S1000/S3000 Samples werden sich zudem freuen, dass Propellerheads den registrierten Benutzern mit „Reload“ ein kostenloses Tool bereitstellt, um diese in das NNXT-Format zu wandeln.

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Audio Samples
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NN-XT – Grand Piano NN-XT – Old Grand

Dr. OctoRex
Mit den Rex-Loops etablierte Propellerheads ein proprietäres Loop-Format, welches auch bei Drittanbietern sehr beliebt und weit verbreitet ist. Dabei wird ein vorrangig perkussives Loop in seine Einzelteile zerlegt und wieder zusammengesetzt, um Tempoänderungen über einen großen Bereich artefaktfrei zu realisieren – die Transienten bilden dabei die Schnittpunkte. Eine Vielzahl von Sample-Libraries bedient sich mittlerweile dieser Technologie – auch außerhalb der Reason-Welt.

Der Dr. Rex-Player musste zwar dem Nachfolger Dr. OctoRex weichen, seine Funktionalität wurde aber integriert. Der neue Rex-Player bietet nicht nur die Möglichkeit, bis zu acht Rex-Loops auf einmal abzufeuern, sondern kann diese via Slice-Tool auch komfortabel bearbeiten. Sofern mehre Loops verwendet werden, können diese nun auch direkt per Button temposynchron gestartet werden.

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Effekte
Um sämtlichen Klängen anschließend im Mix das gewisse Etwas zu verliehen, bietet Reason von Haus aus eine Vielzahl von Effekten, die an jeder Stelle des Signalflusses integriert werden können. Neben kompositorischen MIDI-Helferlein, wie dem RPG-8  Arpeggiator oder dem Matrix-Stepsequenzer, zählen dazu auch klassische Studioeffekte wie EQ, Kompressor und Hall.

Fast schon legendär ist der RV7000-Hall, der sich vor allem im Drum&Bass- und Jungle-Sektor größter Beliebtheit erfreut. Er überzeugt nicht nur durch eine Vielzahl an nützlichen Presets, sondern verleiht dem Sound auch eine gewisse Vintage-Note.

Mit dem BV512 befindet sich ein äußerst flexibler Vocoder an Bord, der nicht nur durch einfache Handhabung, sondern auch sehr gutem Grundklang punkten kann.

Die MClass Mastering Suite versorgt den Nutzer prinzipiell mit allen nötigen Mix- und Mastering-Tools, um Dynamik, Pegel und Frequenz professionell in den Griff zu bekommen, wozu ein eigener EQ, Stereo-Imager, Compressor und auch ein Maximizer gehört. Durch die  etwas limitierte Auswahl an Effekten wird sich jeder, der sonst prall gefüllte VST-Ordner sein Eigen nennt, aber ein wenig eingeschränkt fühlen.

Zahlreiche kleinere Effekte, wie Chorus, Delay, Distortion, Filter, Phaser, etc. runden das Effektpaket ab, erscheinen mittlerweile aber ein wenig betagt. Etwas speziellere Plug-Ins, wie z.B. ein Bitcrusher oder eine Glitch-Machine, würden Reason sicherlich auch ganz gut stehen. Aber auch ein zweiter Reverb – eventuell sogar einen auf Faltungsbasis – vermisse ich noch. Für viele Anwendungsfälle geht Gebotenes jedoch völlig in Ordnung – vor allem in Anbetracht des Preises!

Reason unterstützt noch immer keine Drittanbieter-Plugins – leider. Auf der einen Seite mag das zwar wie ein Nachteil klingen, bedenkt man aber, dass Systemabstürze und hoher Ressourcenverbrauch fast immer auf externe Softwareerweiterungen zurückzuführen sind, so lässt sich dieser Sachverhalt auch aus einem ganz anderen Licht betrachten.

Als Slave und externer Klangerzeuger macht Reason hingegen in fast jeder anderen DAW eine gute Figur. Möglich macht es das von Propellerheads entwickelte Rewire-Protokoll. Möchte man von diesem Feature Gebrauch machen, so muss zunächst die jeweilige Host-Software (Logic, Ableton, Pro Tools, etc.) gestartet werden und im Anschluss daran Reason, welches so im Slave-Modus agiert. MIDI-Daten aus der Host-Software können dann Reason-Instrumente ohne weiteres ansteuern, wobei sich deren Outputs wiederum problemlos in den Host zurück routen lassen.

Auch hinsichtlich der Performance sammelt Reason nach wie vor wichtige Punkte. Dabei ist es egal, ob es Standalone oder per Rewire genutzt wird, denn stets kann stabil und ressourcenschonend gearbeitet werden. Somit eignet es sich auch hervorragend für den Live-Einsatz oder für die mobile Nutzung auf dem Laptop. Das von mir verwendete Testsystem, bestehend aus einem MacBook mit 2 x 2,4 GHz und 2 GB Arbeitsspeicher, verkraftete ohne Probleme auch sehr komplexe Arrangements, die mit vielen Instrumenten, Effekten und Co beladen waren. Dafür Daumen hoch!

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The Qube sagt:

#1 - 16.06.2011 um 15:00 Uhr

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das reason 5 ist ja nun ein knaller !
aber was das laden von samples angeht das öffnen von song datein muss noch daran gearbeitet werden .das ganze läuft sowas von langsam ! Record ist weitaus umfassender und vedrlangt mehr power vom cpu ist aber um weiten schneller als reson 5 .
Ich habe zu propheads gexhrieben aber ausser einen neuen update Reason 5.1 genannt wissen die auch nichts besseres .ich habe das ding intalliert und immer das selbe langsam langsa langsam.....
alles in allem super musik standalone sofrware
aber 5.0 mit unschönen macken ...
Gruss : Michael_The Qube_
http://cockroachestheqube.b...
http://www.youtube.com/watc...

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