PreSonus StudioLive 16.0.2 und 24.4.2 Test

PreSonus StudioLive 24.4.2
Der größere Bruder des 16.0.2 heißt PreSonus StudioLive 24.4.2. Er hat 24 reale XLR-Mic-Eingänge, die per Klinkenbuchse auch als Lineweg genutzt werden können. Zusätzlich gibt es für jeden dieser Eingänge einen schaltbaren digitalen FireWire-Eingang. Hier kann man individuell 24 digitale Signale von einem Aufnahmemedium zurückführen. 10 Aux-Sends, vier Subgruppen und einen Stereobus bietet das PreSonus als Ausspielmöglichkeiten. Die zehn Aux-Monowege lassen sich auch in fünf Stereowege umschalten. Über einen FireWire-Anschluss ist ein Recording aller 24 Eingangssignale einzeln und auch des Summensignals möglich. Auf MIDI-Schnittstellen wurde beim großen Bruder verzichtet.
Auf einer größeren Oberfläche als beim kleineren Bruder sind 29 100mm-Fader für die 24 Eingänge, die Subgruppen und den Master nebeneinander platziert. Sie haben keine Motoren und müssen wie beim 16.0.2 über die Locate-Funktion im Fat Channel in ihrer mechanischen Stellung manuell korrigiert werden.
Darüber liegen große und beleuchtete Select-, Solo- und Mute-Taster für jeden Kanal. Der Select-Taster wird zusätzlich durch eine numerische Anzeige unterstützt. Der Fat Channel besitzt 24 LED-Ketten, zur Parametereinstellung dienen 24 Endlosdrehregler. Hier lassen sich die Eingangs- oder Ausgangssignale sowie alle anderen Parameter darstellen, die über fünf Taster im Summenmodul aktiviert werden. Die Equalizer für alle Ein- und Ausgänge sind als 4-Band parametrisch ausgeführt, Bass- und Höhenbereich lassen sich auch als Peak- oder Shelf-Charakter umschalten. Die einzelnen Bänder besitzen zusätzlich Ein- und Ausschalter. Auch ein Hochpassfilter steht in jedem Kanal zur Verfügung. Kompressoren und Noisegates verfügen im PreSonus 24.4.2 über jeweils fünf Regler, die Attack- und die Releasezeit lassen sich zusätzlich individuell verändern. Große beleuchtete Routingschalter schicken die Eingangssignale auf die vier Subgruppen und auf den Master.

Die 10 Aux-Send Ausspielwege liegen über dem Fat Channel und sind alle einzeln pre oder post schaltbar. Mit einem Mix-Schalter kann man individuell über die Drehregler im Fat Channel die Pegel für die einzelnen Sends einstellen. So können auch zwei interne Effektwege mit vielen interessanten Sounds angesprochen werden.
Ganz oben über den Kanälen findet man wie beim kleinen Bruder 24 Gainregler, die für den Mic- oder den Line-Eingang gemeinsam arbeiten. Alle Kanäle sind mit den hochwertigen XMAX Class A Vorverstärkern von PreSonus bestückt. Über ein kleines integriertes Display über dem Summenmodul hat man Zugriff auf die Systemeinstellungen des Mixers und auf die Speicherplätze für 80 Pultszenen, 99 Equalizereinstellungen sowie 99 Effekteinstellungen.
Für die Subgruppen und den Masterausgang stehen über dem Display acht weitere 15-stellige LED-Ketten als Ausgangspegelanzeige der Subgruppen permanent zur Verfügung. Zwei Ketten davon übernehmen die Anzeige des Eingangspegels und der Gain-Reduction, die durch die Verwendung eines Kompressors im Kanal Verwendung findet. Diese Anzeige der Gain-Reduzierung beim 24.4.2 funktioniert auch für die Ausspielwege.
Über eine Copy-, Load- und Save-Tasten kann man alle Einstellungen eines Weges auf einen andern Kanal übertragen. Im PreSonus 24.4.2 Mischpult gibt es acht 31-Band Grafik-Equalizer, die nach Bedarf in die verschiedenen Summen eingeschliffen werden können. Auch Ihre Einstellungen werden bei einer Szenenspeicherung im Mischpult mit abgelegt.
Als interessante Sonderfunktion kann die FireWire-Schnittstelle auch zum Kaskadieren von zwei PreSonus 24.4.2 Pulten genutzt werden. So stehen dem Anwender bei der Benutzung von zwei Pulten 48 Eingangswege zu Verfügung. Untergebracht ist die Hardware in einem stabilen Pultgehäuse aus Metall und besitzt die gleiche farbliche Gestaltung und Beschriftung wie der kleine Bruder. 
Als kostenlose Zugabe zum Mischpult gibt es hier natürlich auch die drei Softwares. Eine PreSonus VSL („Virtual StudioLive“) Editor-Software zum Fernsteuern der Parameter per externem Computer, die 26-Spur Recordingsoftware Capture für das schnelle Aufnehmen über den FireWire-Port und die Standalone PreSonus Studio One Software, ebenfalls zum Aufnehmen, Editieren und Mastern von jeglichem Audiomaterial.
Eine Fernsteuerung aller Parameter des Mischpultes über ein iPad oder ein iPhone ist beim PreSouns 24.4.2 ebenfalls per WLAN möglich. Die Bedienungsanleitung ist super geschrieben und erklärt anschaulich vieles aus der Peripherie der Audiowelt. Man könnte auch sie als kleines Audiohandbuch bezeichnen. 

Facts
  • 24 Mono Mic/Line (XLR und sym. 6,3 mm Klinke) Inputs
  • Eingangspegel Mic max. +16dBu / Eingangspegel Line max. +22dBu
  • 24 analoge Inserts (6,3 mm Klinke)
  • 24 digitale Inserts (3 Sub-D 25 pol. Buchsen)
  • Separate Phantomspeisung pro Mic Kanal
  • Ultra-rauscharme Class A XMAX Pre-Amps
  • 100 mm Präzisionsfader
  • 4 Aux Inputs
  • 2 Cinch Inputs (Tape)
  • 2 Cinch Outputs (Tape)
  • 3 Main Outputs analog (XLR) max. +24dBu
  • 2 Main Outputs analog (Klinke) max. +18dBu
  • 1 Main Outputs digital (Cinch) SPDIF
  • 2 Monitor Outputs (Klinke) max. +18dBu
  • 1 Kopfhörerausgang
  • 10 Aux Wege
  • 10 Aux Outputs (Klinke) max. +18dBu
  • 4 Subgruppen
  • 4 Sub Outputs (Klinke) max. +18dBu
  • 2 interne Effekte Busse
  • 2 Stereo 32-bit Effektprozessoren
  • Fat Channel auf allen Kanälen und Bussen mit 24 LED Ketten
  • 6 patchbare 31-Band Stereo Graphik EQ
  • 2 FireWire 400 Schnittstellen
  • Integriertes FireWire Audiointerface (16-in/16-out 24-bit / 48 kHz)
  • Hochauflösende Digitalwandler mit 118 dB Dynamikumfang
  • Umfangreiche Software für Mac und PC (Studio One Artist, Capture, Universal Control)
  • Größe: 56,8 x 64,7 x 17,4cm
  • Gewicht 23,14 kg
  • Preis: 3695,00 Euro (UVP)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sehr kompakte Bauweise
  • Sehr gute Soundqualität
  • mitgeliefert Controller, Recording und Editorsoftware
  • mitgeliefertes FW-Kabel
  • Preis/Leistungs-Verhältnis
Contra
  • keine Motorfader
  • lauter Einschaltknacks
Artikelbild
PreSonus StudioLive 16.0.2 und 24.4.2 Test
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Harmonisch vereint, die beiden PreSonus StudioLive-Pulte

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Profilbild von Wolf Klein

Wolf Klein sagt:

#1 - 15.06.2023 um 11:03 Uhr

0

Eigentlich sind Berichte und Tests völlig uninteressant, wenn nicht das Datum klar ersichtlich ist von wann der Beitrag stammt. Bei Geräten die es viele Jahre auf dem Markt gibt und Veränderungen stattgefunden haben ist ein Beitrag ohne Datumsangabe nicht sinnvoll.

    Profilbild von Nick Mavridis

    Nick Mavridis sagt:

    #1.1 - 15.06.2023 um 15:40 Uhr

    0

    Hallo Wolf, das Datum steht in der Zeile unter der Überschrift. Zumindest ist das bei Safari auf aktuellem mac OS und iOS der Fall. Sollte das bei Deiner Konfiguration nicht angezeigt werden, melde uns das bitte, dann geben wir das an die Technik weiter. Beste Grüße Nick Mavridis (Redaktion Recording)

    Antwort auf #1 von Wolf Klein

    Antworten Melden Empfehlen
Profilbild von Peter Sohr

Peter Sohr sagt:

#2 - 26.09.2023 um 12:38 Uhr

0

Aktuell wird ja die Presonus StudioLive 16.0.2 USB-Variante vertrieben. Es machen sich bei mir so einige Fragen auf: Worin besteht der Unterschied zwischen der Firewire- und der USB-Variante? Sind die Geräte bis auf die Schnittstelle identisch? Was haben bisherige Firmware-Updates bewirkt? Kann ich an den XLR-Eingängen auch Line-Signale einspeisen? Wie sind die XLR-Eingänge symmetriert? Gibt es eine Galvanische Trennung oder ist diese komplett konventionell Bestückt? einen OV- scheint es ja dank eigener Schaltungsgestaltung nicht zu geben. Weshalb sind die Hi-Passfilter zwar vorbildlich durchstimmbar, aber "nur" mit -6dB pro Oktave Flankensteilheit versehen. Reicht etwa in Verbindung mit dem jeweiligem Kanalzug-EQ eine eventuelle akustische Rückkopplung im Tieftonbereich aus? Oder muss man hier letztlich mit dem 32-Band Master EQ im unteren Frequenzbereich rigoros das Gesamtsignal "kastrieren"? Wie erfolgt das Routen eines Signales auf die jeweiligen AUX-Kanäle? Wie kann ich wahlweise entscheiden, welches Signal Pre und welches Signal Post ausgekoppelt werden kann. Sind die AUX-Ausgänge symmetrisch? Für eine Beantwortung wäre ich sehr dankbar. Leider kann man nirgends ein ausführliches deutsches Handbuch downloaden.

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