Presonus Monitor Station Test

Wer es noch nicht weiß, soll es spätestens jetzt erfahren: Mit Talkback bezeichnet man den Rück-Kommunikationsweg von der Regie in den Aufnahmeraum. Während der Musiker normalerweise über die Hauptmikros aus dem Aufnahmeraum zu hören ist, verhindern es die hohen Arbeitspegel in der Regie oftmals, ein Mikrofon für den Rückweg direkt anzuschließen, weil dadurch unter Umständen Feedback provoziert wird. Nicht nur in der Monitorstation sorgt deshalb der Talk-Taster neben dem Zuschalten des Talkback-Mikros auch für eine Pegelreduktion (Dim) im Main- und Cue-Bus. Das Ganze funktioniert hier allerdings sehr unkompliziert und ist mit den verschiedenen Levelanpassungen auch recht komfortabel gelöst.

Die Qualität des eingebauten Talkbackmikros geht in Ordnung, darf aber nicht allzu hohen Erwartungen begegnen. Schließt man an den externen Eingang ein etwas besseres “Standard-Mikro” an, wertet man das System spürbar auf.
Andere, in unserem Testmarathon geprüfte Controller, konnten erst gar keinen zusätzlichen externen Talkback-Anschluss vorweisen, weshalb der „dude on the couch“ oftmals außen vor bleibt. Ein definitiver Pluspunkt also für die Presonus Monitorstation – aber hört lieber selbst!

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Referenz Mikro Eingebauter Talkback Vergleich 1 Vergleich 2 Vergleich 3 Vergleich 4

Die Einstellung bzw. Umstellung der „Advanced Modes“ zum Um- bzw. An-/Ausschalten der Eingänge ist nicht unbedingt leicht gelöst, aber durchaus praxistauglich. Anfangs braucht man zwar definitiv das Handbuch, hat man sich aber erst einmal eingegroovt, bleibt es meist bei einem Setup. Das betrifft sowohl den Modus zur Summierung (Input Sum) oder Umschaltung (Input Toggle) der Cue- und Mix-Sources als auch das Verhalten der Speaker-Selection.

Nochmal: Es kann hier zwischen Umschalten (toggle) und Zuschalten (combo) gewählt werden. Der dritte Misch-Modus (toggle a/b, combo c) ist dabei speziell für den Anschluss eines Subs gedacht. Toggle erlaubt also die Aktivierung eines Speakers  A, B oder C, im Spezialfall aber auch die Aktiverung von Speaker A oder B und die Zuschaltung von C (Combo), an dem dann idealerweise der Sub angeschlossen wird. Es können also zwei Stereosysteme mit ein und demselben Sub betrieben werden. Nicht schlecht, der Presonus-Controller wird so also auch zum aktiven Signalsplitter.

Apropos Splitting: Dank der drei unabhängigen Lautstärkeregler für die Ausgänge im Direktzugriff ist die Monitorstation auch als Raumverteilungssystem zu gebrauchen. Bis zu drei unabhängige Stereozonen würden sich mit ihr realisieren lassen. Man muss ja nicht immer alle Lautsprecher in einen Raum stellen…

Die Audioqualität der Monitorstation ist akzeptabel, aber nicht frei von Färbung. Eine Beeinflussung ist definitiv vorhanden und auch gut anhand der Noise-Files sowie der phasengedrehten und anschließend summierten Testfiles zu hören. Den Link zu den High-Quality-Files gibt es hier!

Für die meisten Projektstudios und Proberäume ist das Gebotene aber vollkommen ausreichend, zumal der Controller normalerweise nicht im Aufnahmeweg landet. In ein Mastering-Studio würde man sicherlich andere Controller integrieren.Nicht unbedingt transparent, aber präzise: Die Monitorstation zeigt sich im Vergleich hingegen als einer der beständigsten Controller, was den Gleichlauf des linken und rechten Kanals bei Pegeländerungen anbetrifft. Das finde ich persönlich viel wichtiger.Rein optisch gefiel mir von allen Controllern dieses Gerät am besten: Gerade die einfache grau-silberne Oberfläche in Verbindung mit den blau eloxierten Potis und der logische optische Aufbau konnten mich überzeugen. Nur den Positionen der Headphone-Outs kann ich partout nichts abgewinnen. Via Cue-Out kann man aber externe Kopfhörerverstärker einbinden, sodass man sich nicht unbedingt an den herausstehenden Kabeln stören mus

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Bass – unbearbeitet Bass – Monitorstation Drums – unbearbeitet Drums – Monitorstation Song – unbearbeitet Song – Monitorstation Vocals – unbearbeitet Vocals – Monitorstation Nylon – unbearbeitet Nylon- Monitorstation
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