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Pearl Joey Jordison Signature JJ1365 Test

Praxis

Nicht sonderlich groß gewachsene und eine niedrige Snare spielende Trommler wie ich können sich darauf einstellen, mit den Maßen der Jordison (13” x 6,5”) an die Grenzen ihres Snareständers zu stoßen. Hat dieser nicht die Möglichkeit, die Spitzen seiner Arme gesondert anzuwinkeln, erhält man eine minimale Höhe, die ähnlich wie die einer 8”-Snare ist: Um das im Vergleich zum Standardmaß fehlende Zoll auszugleichen, muss der Korb weiter zusammengedreht und somit ein wenig höher ausgerichtet werden.

Die Verarbeitung ist bei Pearl heutzutage kein wichtiges Thema mehr, denn sie ist eigentlich nie problematisch (das war beim ersten Pearl-Set, dass ich vor vielen, vielen Jahren kennengelernt hatte, wirklich anders). Die Snare ist – zumindest was die optische und haptische Überprüfung angeht – erstklassig gefertigt. Geht es ans Stimmen, fällt jedoch auf, dass es zwei Problemchen gibt. Das eine davon ist der relativ geringe Tonhöhenbereich, in dem sich die Snare bewegen kann. Tiefe Stimmungen sind mit dem Instrument eigentich nicht sinnvoll zu realisieren, was nicht nur auf den geringeren Durchmesser zurückzuführen ist. Um die Snare im Standard-Tuning annehmbar klingen zu lassen, bedarf es einiger Anstrengung – allerdings scheint sie sich dann auch nicht richtig “wohlzufühlen“. Bei Stimmungen, bei denen man ein Spielgefühl wie auf einer Küchenarbeitsplatte erhält, wird deutlich, dass die Pearl genau dafür optimiert wurde. Hier klingt das Instrument nicht schneidend oder tot wie so manch anderes Modell, sondern bringt die umgebende Luft zum Schwingen – und das in hoher Qualität. Sie ist breit genug, reich an Charakter und in jedem Sinne professionell – aber eben alles eine Lage höher als üblich. Wer genau das von einer Snare verlangt, der kann mit der Jordison durchaus glücklich werden. Wer einen Allrounder sucht, kann das eher nicht.

Audio Samples
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High Mid Low Dyna No Snares Side-Stick

Außerdem ist das Instrument verhältnismäßig unsensibel. Selbst das nach einer ausgewachsenen Stimmorgie gefundene Optimum hinkt dem anderer Snares der Signature-Serie Pearls deutlich hinterher. Wird der 5B-Stock aus einem Zentimeter Höhe auf das Fell fallengelassen, bequemt sich Herr Snareteppich noch lange nicht zu irgendeiner Form von Reaktion. Erst bei einem deutlichen Schlag quittiert er den Erhalt einer Luftbewegung über das Fell mit einem verhaltenen Rappeln – da kann man Fell- und Teppichspannung variieren, wie man möchte. In den Files werdet ihr bemerken, dass die Ghostnotes oft irgendwie unvollständig klingen, obwohl der Signalanteil des Bottom-Mikrofons recht hoch ist! Allerdings bekommt man bei einem fetten Wumms in die Fellmitte des Signature-Instruments auch eine entsprechend heftige akustische Rückmeldung. Und Joey Jordison ist schließlich kein Barpianist für den sonntäglichen Tanztee im Café Schmitz um die Ecke. Ein weiterer Aspekt ist mir diesbezüglich aufgefallen, der allerdings nicht so wahnsinnig stark ins Gewicht fällt: Die Snare zeigt je nach Stimmung schnell eine etwas schwimmende Pitch, wenn man nicht ganz genau den gleichen Spot auf dem Fell trifft. 14er sind da etwas gelassener und verlangen nicht so eine hohe Disziplin.

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