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Paiste PST 7 Cymbals Test

Praxis

Sauber klingende Ride-Becken

Mit den drei Ride-Modellen in 20 Zoll steht eine relativ breite tonale Palette zur Verfügung, wobei das Light Ride eigentlich eher in Medium-Stärke und das Ride in Medium-Heavy-Stärke gehalten ist. Alle drei Becken sprechen schnell an und entwickeln einen silbrig-klaren Ton. Man hört den Instrumenten die Paiste-Familienzugehörigkeit an, die Abstimmung untereinander wirkt durchdacht und präzise umgesetzt. Sowohl das Light Ride als auch das Ride kann ich mir in vielen musikalischen Kontexten vorstellen, beide Becken sind allerdings nicht übermäßig laut. Dennoch sind sie in der Lage, kräftige Crash-Sounds zu produzieren, und vor allem die Light Version eignet sich prima zum Ausrollen fetter Viertel-Teppiche. Das gilt für das wirklich massive Heavy Ride naturgemäß weniger, hier dominieren ein prägnanter Ping und eine penetrant-mittige Kuppe das Geschehen. Das Becken besitzt zwar die trocken-scharfe Aggressivität dicker Paiste Rides, ob es allerdings gegen weit aufgerissene Marshall-Stacks ankommt, sollten die Heavy-Fans unter euch selber ausprobieren. Vielleicht schiebt Paiste ja noch ein 22 Zoll großes Geschwisterchen hinterher? Mit den folgenden Soundfiles könnt ihr euch ein Bild von den akustischen Qualitäten der Rides machen. 

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Alle drei Ride Becken Solo – Light Ride, Ride, Heavy Ride

Alle Hi-Hats sind gute Allrounder

Bei den Hi-Hats geht das Konzept der unterschiedlichen Gewichtseinteilungen ebenfalls auf. Ein präziser Stockanschlag, gepaart mit einem relativ mittigen Grundsound, ist allen drei Versionen gemein. Die Light Version fühlt sich eher in moderat lauten Kontexten wohl und entwickelt einen Klangcharakter, den ich als sauber, aber weich bezeichnen würde. Das gilt auch für die Hi-Hat, allerdings hat sie mehr „Fleisch“ und komprimiert bei kräftigen Treffern deutlich später. Bezüglich der Lautstärke kann auch hier die Heavy Hi-Hat nicht nennenswert drauflegen, allerdings addiert sie in den Mitten aggressivere Frequenzen, mit denen sich der Rock- und Metaldrummer auch gegen aufdringliche Gitarristen durchsetzen kann. Getreten würde ich mir ein bisschen mehr „Cut“ bei allen Modellen wünschen.

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Light Hi-Hat Solo, dann im Groove Hi-Hat Solo, dann im Groove Heavy Hi-Hat Solo, dann im Groove
Fotostrecke: 3 Bilder Sieben mal Crash – alle Modelle der PST 7 Serie versammeln sich auf einem Bild.

Sehr gut abgestimmte Crash-Becken

Bereits mit den beiden größeren Thin Crashes dürften die meisten musikalischen Situationen gut zu meistern sein. Schnelle Ansprache wird hier verbunden mit einer recht feinen Auflösung, und das silbrige Sustain verklingt zügig. Eher als großes Splash ist das 14er Thin Crash zu betrachten, zu dessen Stärken schnelle, kurze Akzente zählen. Mit den Medium-Versionen, deren klarer Charakter dem der Thin Crashes entspricht, bekommt ihr ein bisschen mehr Druck und Dynamik. Kehliger und durchsetzungsstärker fallen die Heavy-Varianten aus, die allerdings auch nachdrücklicher rangenommen werden wollen. Sanfte Anschläge klingen eher unschön und metallisch. 
Ein Vorteil der insgesamt sieben PST 7 Crash-Becken ist ihre problemlose Kombinierbarkeit. Hier zeigt sich wieder jene typische Paiste-Eigenschaft, die bei keinem anderen Beckenhersteller zu finden ist: Becken eines Typs klingen praktisch identisch, Ausreißer kommen selten vor. So funktioniert das 16er Thin Crash auch mit dem 18er Heavy-Modell und auch alle drei 18er passen im Set gespielt gut zusammen. Gerade deswegen könnte ich mir auch bei den Crash-Becken noch eine Größe oberhalb von 18 Zoll gut vorstellen.

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16″ Crashes im Groove, Thin Crash, Crash, Heavy Crash 18″ Crashes im Groove, Thin Crash, Crash, Heavy Crash 14″ Crash im Groove

Charakteristische Sounds bei den Effektbecken

Keine klanglichen Überraschungen gibt es bei den Effekt-Modellen der PST 7 Serie. Das 14 Zoll große China-Becken faucht beim Anschlag kehlig los und verklingt sehr schnell. Dieses Becken eignet sich dementsprechend eher für kurze Akzente, während der 18 Zoll große Bruder schon ein ziemliches Statement abgeben kann und beispielsweise bei rockigen Vierteln auch ein wirkliches Fundament liefert. Beide Becken machen allerdings eher „Käng“ als „Ksch“, was man beim aufgerufenen Preis allerdings nicht wirklich kritisieren kann. Mit dem Splash wird die Paiste PST 7 Serie nach unten abgerundet. Es klingt typisch splashig, ist dabei allerdings nicht sonderlich brillant, sondern klingt eher bedeckt. 

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Beide Chinas im Groove, 18″ dann 14″ 10″ Splash Solo, dann im Groove

Die drei Gewichtsklassen im Set

Damit ihr die Unterschiede der drei Gewichtsklassen effektiv und schnell vergleichen könnt, habe ich sie in den folgenden Klangbeispielen im Set gespielt. Zu hören sind jeweils die Hi-Hats, das 16er und 18er Crash-Becken sowie das jeweilige Ride-Becken. 
Die Light-Versionen sprechen schnell an und lösen am feinsten auf. Das Medium-Set ist ein guter Kompromiss zwischen zügiger Ansprache und Durchsetzungsfähigkeit auch in rockigen Stilen. Entscheidet ihr euch für Heavy-Varianten, gibt es noch einmal deutlich gesteigerte Power, sie fordern allerdings auch eine kräftigere Bearbeitung. Und so klingt das ganze:

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PST7 Light Set PST7 Medium Set PST7 Heavy Set
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