Numark Red Wave Carbon Test

Praxis

Kabel- und Bügelkonstruktion

Die Kabelführung ist einseitig und die Aufnahme des Miniklinkensteckers geschieht ausschließlich unterhalb der linken Muschel. Der Stecker wird einfach von unten in die Buchse geführt und zur Arretierung um 90 Grad gedreht. Das 105 Gramm schwere Spiralkabel ist im Normalzustand 1,2 Meter lang und erreicht in der Endausdehnung eine Länge von etwa drei Metern. Pultseitig mündet der vier Millimeter dicke Kabelschlauch in einer gegossenen 3,5-Millimeter-Winkelklinke, die praxisgerecht geformt ist und aufgrund der implizierten Stabilitätsvermutung Langlebigkeit und Nachhaltigkeit verspricht. Der vergoldete 6,35-Millimeter-Adapter wird auf das Endstück geschraubt, was Verfechter unbedingter Betriebssicherheit einen tiefen Seufzer großen Glücks entlocken wird. 

Fotostrecke: 2 Bilder Beide Seiten lassen sich eindrehen.

Tragekomfort und Handling

Der unter Spannung stehende, innen liegende Metallstreifen des Kopfbügels ist einen Millimeter stark, 24 Millimeter breit und stellt auf beiden Seiten insgesamt 13 Stufen zur Kopfgrößenanpassung bereit, was allemal ausreichen sollte. Die Anpassung an die Form des Kopfes geschieht über ein Doppeldrehgelenk. Ohr und Kopfpolster sind hinsichtlich ihrer Knautschzone sehr gütig, um punktuellen Druckschmerzen effektiv vorzubeugen.
Beim Aufsetzen empfinde ich Red Wave Carbon nach wie vor ein wenig widerspenstig. Das Gefühl aber, was sich einstellt, wenn einem der Testkandidat dann endlich die Rübe ziert, ist nicht unangenehm. Er schirmt Außengeräusche gut ab, ohne dabei allzu großen Druck auf den Kopf auszuüben, sitzt aber dennoch sehr ordentlich. Direkter Druck auf den Lauscher entsteht nicht, denn das ohrumschließende Konzept lässt die Problematik gar nicht erst aufkommen. Das bei den Ohrmuschelpolstern verwendete Kunstleder erweist sich als angenehm und auch auf Dauer kann ich kaum Schweißtreiben feststellen. Das Plastik-Feeling werde ich aber dennoch nicht ganz los. 

Fotostrecke: 2 Bilder Und so kompakt wird er, bevor er..

Klang

Numarks Red Wave Carbon lässt schon beim ersten Hören keinen Zweifel an seiner Herkunft aufkommen und stößt wie so viele andere DJ-Kopfhörer klanglich ins gleiche Horn: ein mächtiger und auch durchaus druckvoller Bass, sehr konkrete und leicht überrepräsentierte Mitten, aber relativ wenig Energie im Hochtonbereich. Und die Höhen, die zu hören sind, reichen für einen transparenten Klang mit Präsenzen und einer guten räumlichen Darstellung nicht aus, was zum einen auf die rein auf Leistung ausgelegte Gesamtkonzeption zurückzuführen ist, aber auch aufgrund der geschlossenen Kapsel vor allem prinzipbedingt ist.
Kurzum: Numarks Red Wave Carbon klingt, wie ein DJ-Kopfhörer klingt und auch klingen muss! Wer es hoch aufgelöster haben will, muss bereit sein, das Doppelte auszugeben und auch einen Blick abseits der DJ-Phones riskieren.
Hinsichtlich seiner Leistungsreserven gibt der Carbon allerdings nicht den leisesten Anlass zu berechtigter Kritik. Selten habe ich Kopfhörer getestet, die dem Rechtsanschlag des Volume-Potis meines Denon-Mixers gewachsen waren. Dieser hier schon. Meine Ohren allerdings nicht. Ich gebe zu: Auf dem letzten Drittel des Lautstärke-Regelbereichs habe ich ihn einfach von meinen Ohren genommen.

Fotostrecke: 2 Bilder So oder so, der …

Test-Setup

CD-Player: TEAC CD-P800NT
AD-Wandler: Denon DA-300
USB Mixer/Preamp: Denon DN-X1600
Kopfhörer-Amp: SPL Phonitor Mini
MP3-Player: Apple iPod Nano 2. Gen.
Smartphone: Apple iPhone 5S

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.