Novation Nocturn Test

Praxis

Mit Automap geht Novation mittlerweile schon in die dritte Runde und bietet neben den kostenlosen Features auch einige aufpreispflichtige Funktionen in der Pro-Version. Die Installation und Einrichtung in der Hostsoftware – in meinem Fall Ableton Live 8 – stellte sich als sehr einfach dar und dauerte auch nicht lange.

Unter Ableton sollte das Ganze in etwa so aussehen.
Unter Ableton sollte das Ganze in etwa so aussehen.

Nachdem bei der Installation die Automap-Software die Plug-Ins gescannt hat, spendiert sie diesen eine schöne Umrahmung und eine zusätzliche Kontrollleiste am unteren Rand. In der Hostsoftware finden sich danach alle modifizierten Plug-Ins doppelt wieder: einmal unverändert und einmal mit Automap im Namen und mit besagten Rahmen.

Die "doppelten" Plug-Ins dank Automap
Die “doppelten” Plug-Ins dank Automap

Automap generiert zusätzlich eine Art Standardbelegung für das jeweilige Plug-In, was in der Regel auch sehr sinnvoll ist. Natürlich steht es jedem frei, diese Controllerbelegung nach Herzenslust abzuändern. So kann jeder Benutzer den Nocturn an seine eigene Arbeitsweise anpassen, ohne dabei unnötig viel Zeit mit Neuprogrammieren zu verschwenden. Alle Modifikationen sind selbstverständlich speicherbar.

Automap selbst überzeugt durch jede Menge Leistung und Funktionalität in einer grundsätzlich sehr überschaubaren Software. Einer der raren Kritikpunkte ist das ständige Aufblitzenden des Fensters, obwohl es frei skalierbar ist, was gerade beim Arbeiten auf kleinen Monitoren nervt. Ich bin mir aber sicher, dass man diesen Punkt an großen Bildschirmen vernachlässigen kann.

Insgesamt erwies sich der Controller nach einer längeren Testphase als sehr hilfreich. Obwohl aus Kostengründen auf ein zusätzliches Display am Gerät verzichtet wurde, bleibt der Nocturn auch bei dunklen Umgebungen übersichtlich, wobei die LED-Kränze eine entscheidende Rolle spielen.

Die Potis reagieren ein wenig langsam, was aber nicht allzu stark ins Gewicht fällt, und auch der Crossfader könnte ein wenig leichter laufen. Aber all das fällt eher in die Kategorie Peanuts oder Geschmackssache und soll deshalb fairerweise auch bei der Bewertung keine Rolle spielen.

Der stark umworbene „Speed Dial“ ist eine sehr nette Sache: Dieses Feature wird vor allem im Livebereich Sinn machen, wenn schnelle Cut-Offs, Modulationen jeglicher Art oder Panoramaeinstellungen spontan zum Einsatz kommen sollen. Jedoch ist der Einsatz dieses Reglers am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, da er im Prinzip nichts anderes ist als eine Art zweite Maus.

Da sich der Mauszeiger während der Benutzung des Speed Dials bewegt, müssen die Finger auch immer dort bleiben – Stichwort berührungsempfindlich! Sonst kann es nämlich passieren, dass er anschließend auf einen anderen Parameter zeigt, was zu Verwirrungen führen kann.

Sehr intuitiv ist die Arbeit mit der Lernfunktion. Einfacher hätte man es wirklich nicht lösen können. Will man einen bestimmten Parameter auf eines der Potis legen, so genügt es, die Lerntaste am Controller zu drücken und durch eine simple Berührung das gewünschte Poti zuzuweisen. Der als letztes mit der Maus betätigte Parameter in der Software wird nun vom Nocturn ferngesteuert.

Ebenso einfach verhält es sich mit der Zuweisung von Mixingfunktionen. Will man beispielsweise den Panoramaregler oder die Kanalauswahl auf ein Poti oder einen Taster legen, so ist dies über die softwareinterne MIDI-Zuweisung der jeweiligen DAW problemlos möglich.

Vorgefertigte Maps bringt Automap derzeit noch nicht für alle Workstations mit, aber Updates zu diesem Thema sollten selbstverständlich auf der Novation Seite abrufbar sein.

midimode

Die Möglichkeit, Funktionen verschiedenen Pages des Controllers zuzuweisen, macht es recht einfach, auch ein komplexes Mixing-Setup mit dem Nocturn zu steuern. Das mag am Anfang wegen des fehlenden Displays einige Orientierungsprobleme mit sich bringen, wird jedoch nach kurzer Zeit zu einer rein intuitiven Angelegenheit.

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Alex sagt:

#1 - 17.08.2011 um 00:25 Uhr

0

Ingesammt ein guter controller mit tollen möglichkeiten, nur mich persönlich spricht die optik reingarnicht an erinnert mich total an ein Spielzeug ist aber geschmackssache.

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