MXL V6 Test

Praxis

Eine positive Überraschung im Feld unserer Testkandidaten

„Plastik-Sound“? Weit gefehlt! Das MXL V6 war sicherlich das Mikro innerhalb unseres Vergleichstests, das uns am meisten überrascht hat – und zwar im positiven Sinne. Das Mikrofon klingt in sich sehr gut abgestimmt und ausgewogen. Mit seinen leicht warmen Mitten und den silbrigen Höhen ist der Vergleich zum „berühmten“ Röhrenmikro-Sound gar nicht so abwegig. Die Höhen liefern sehr durchsetzungsfähige und brillante Präsenzen, die aber zu keiner Zeit überrepräsentiert sind. Vielmehr erfährt der Gesamtsound dadurch eine schöne Offenheit nach oben hin. Dieser Klangcharakter harmoniert zum Beispiel sehr gut mit weiblichen Vocals, die mit etwas mehr Luft gesungen werden. Man bekommt so sehr schnell diese Art leicht hauchigen „Sexy-Vocal-Sound“ hin, wie man ihn aus diversen Pop- und Soul-Produktionen der aktuellen Charts kennt. Im Bass-Bereich würde man sich vielleicht hier und da etwas weniger „Fleisch“ wünschen. Es ist zwar nicht unangenehm zu viel, vielmehr so, dass man untenrum ein richtig ordentliches Fundament hat, das teilweise etwas „too much“ ist. Durch ein LowCut-Filter bei etwa 80Hz kann man den Sound aber mühelos wieder in die richtigen Bahnen lenken.

Stets "kameraüberwacht" verliefen unsere Recordings im Studio.
Stets “kameraüberwacht” verliefen unsere Recordings im Studio.

Klanglich könnte man fast eine Röhre im Innern vermuten

Die Mitten, und ganz besonders deren Auflösung, können dann wieder schnell glänzen. Hier klingt es zwar alles andere als neutral, aber das tut ein Röhrenmikrofon ja auch nicht, und schließlich ist das ja auch seine Klang-Vorgabe. Dieser Bereich wird jedenfalls sehr fein aufgelöst, sodass sich auch feinste Nuancen, die sich in diesem Frequenzband abspielen (und das sind nicht wenige – bei den meisten Instrumenten und der Stimme liegen hier die Haupt-Informationen) mühelos nachvollziehen und trennen lassen. In Sachen Dynamik verhält sich das V6 ebenfalls ähnlich seiner mit Glaskolben bestückten Vorbilder: Wenn man das Mikro durch hohe Pegel richtig kitzelt, wird der Sound auf angenehme und dezente Weise dichter und rückt weiter nach vorne, bleibt aber trotzdem noch offen. Ich möchte das Feuer, in das ich nun meine Hand lege, nicht zu stark schüren, aber ich sage ganz klar: Das MXL V6 kann locker mit Mikrofonen mithalten, die das Doppelte kosten.

Hinweis zu den Audio-Files:

Die Aufnahmen wurden im Tonstudio unter professionellen Bedingungen durchgeführt. Um die Eigenschaften genau erkennen zu können, solltest du mit hochwertigen Kopfhörern oder über ein gutes Lautsprechersystem abhören. Das Referenzmikrofon ist ein Neumann TLM-127 bei den weiblichen Vocals bzw. ein Neumann TLM-103 bei den männlichen Vocals – beide Neumann-Mikrofone sind für ihre hohe Qualität und ihren unaufdringlichen Charakter bekannt.

Audio Samples
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weibliche Vocals weibliche Vocals, Referenzmikrofon
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männ. Vocals, 10cm Abstand männ. Vocals, 30cm Abstand männ. Vocals, 10cm Abstand, Referenzmikrofon männ. Vocals, 30cm Abstand, Referenzmikrofon
Kommentieren
Profilbild von Frank

Frank sagt:

#1 - 19.06.2011 um 18:55 Uhr

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Was für ne Sprache soll das sein, in der die Sängerin in den Soundbeispielen singt ? Englisch ? Kann man nicht verstehen.Oder soll das ein besonders "authentischer" britisch/amerikanischer Akzent sein ?

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Ind00r sagt:

#2 - 23.06.2011 um 15:00 Uhr

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lern englisch, dann verstehst du's

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audiophil sagt:

#3 - 25.07.2011 um 14:47 Uhr

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anscheinend versucht die sängerin einen bestimmten "sound" zu erzeugen, die stimme und der style klingen dabei aufgesetzt, das ist schrecklich.. viele sängerinnen machen das. konzentrieren sich zu sehr auf die klangerzeugung und vergesssen dabei richtiges englisch zu singen. wollte mich nicht zu sehr aus dem fenster rauslehnen, aber das klingt echt unauthentisch. vielleicht ist es auch reine geschmackssache.

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Micha sagt:

#4 - 14.12.2013 um 21:50 Uhr

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Ich finde den weibl. Gesang kaum ertragbar. Man hat den Eindruck der Frau ginge es nicht gut.

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