Music Man Bongo 5 HH Fuchsia Sparkle Test

Praxis

Linde zählt bekanntlich zu den leichteren Holzarten, deshalb wundert es mich nicht, dass der Bongo 5 gewichtsmäßig absolut im grünen Bereich liegt. Mein Testexemplar bringt angenehme 4,2 kg auf die Waage und hängt zudem sehr gut ausbalanciert am Gurt.
Ich bin zugegebenermaßen sogar etwas überrascht, wie komfortabel und leicht sich der Bongo spielen lässt: Auch wenn das Design auf den ersten Blick extrem wirken mag – aus ergonomischer Sicht macht einfach alles am Bongo Sinn! Durch die heftigen Shapings fühlt sich der ohnehin schon relativ kleine Korpus noch eine Spur kompakter an und es gibt keinerlei Ecken oder Kanten, die beim Spielen stören könnten. Alle Lagen sind vollkommen mühelos zu erreichen, sodass der Bass auch über längere Zeitdistanzen absolut ermüdungsfrei und ohne Verspannungen im linken Arm gespielt werden kann.

Durch das geringe Gewicht und die üppigen Shapings spielt sich der Bongo buchstäblich wie Butter!
Durch das geringe Gewicht und die üppigen Shapings spielt sich der Bongo buchstäblich wie Butter!

Einzig Fans von unbehandelten Hälsen könnten sich eventuell an der dicken Polyester-Lackierung auf dem Halsrücken des Bongos stören. Ich empfand dieses Finish allerdings in keiner Weise als hinderlich und habe mich auf dem Hals auf Anhieb wohlgefühlt. Das flache Profil liegt außerdem sehr angenehm in der Hand und lässt sich extrem komfortabel spielen.
Die Saitenabstände sind beim Bongo 5 mit 18 mm an der Brücke etwas enger als bei den meisten Fünfsaitern – der Standard hierfür liegt bei 19 mm – was ich persönlich als sehr angenehm empfinde. Die Wege für die rechte Hand sind spürbar kürzer, und trotzdem lassen sich noch alle Spieltechniken problemlos umsetzen – in meinen Augen ein perfekter Kompromiss!

Auch der letzte der 24 Bünde ist noch gut zu erreichen!
Auch der letzte der 24 Bünde ist noch gut zu erreichen!

Nun wollen wir mal anhand einiger Audio-Beispiele hören, ob der Music Man Bongo 5 beim Thema “Sound” gleichermaßen überzeugend abliefern kann.

Audio Samples
0:00
Beide Pickups, Flat-Einstellung Neck-Pickup, Flat-Einstellung Bridge-Pickup, Flat-Einstellung

Schon bei den ersten Audiobeispielen mit neutraler EQ-Einstellung wird klar, dass die Stärke des Bongos im Bereich der cleaneren Sounds liegt. Mit beiden Tonabnehmern auf gleicher Lautstärke liefert der Fünfsaiter bereits einen sehr klaren und ausgewogenen Sound, der in vielen Musikrichtungen, bei denen kein spezieller Charaktersound gefragt ist, eingesetzt werden kann.
Der Bongo funktioniert zudem auch wunderbar mit Effekten jeglicher Art, weil sich sein ebenmäßiges Frequenzbild ausgesprochen gut kontrollieren lässt. Kein Wunder, dass viele Bassisten aus dem Prog/Metal-Genre den Bongo sehr gerne in Verbindung mit Verzerrern einsetzen! Mein Testkandidat spricht außerdem blitzschnell schnell an und besitzt ein klares Attack, sodass gerade virtuose Spielarten sehr präzise und gut artikuliert abgebildet werden.

Der Music Man Bongo Bass ist vor allem in härteren Genres sehr beliebt!
Der Music Man Bongo Bass ist vor allem in härteren Genres sehr beliebt!

Für Tieftöner, denen der HiFi-mäßige Sound des Bongos zu farblos ist, bietet der Vierband-Equalizer eine ganze Reihe von Variationsmöglichkeiten. Für das nächste Audiobeispiel habe ich die Hochmitten und die Höhen deutlich angehoben, damit die bissige und aggressive Seite des Bongos deutlicher zum Vorschein kommt:

Audio Samples
0:00
Beide Pickups, HiMid: 100%, Treble-Boost

Slapsounds funktionieren ja in der Regel bestens mit klar und clean klingenden Bässen. Der Bongo bildet hier kein Ausnahme, wie man im nächsten Clip hören kann. Für die Aufnahme habe ich mit dem Equalizer einen klassischen Scoop-Sound geformt: Bässe und Höhen sind stark geboostet, die Hochmitten wurden leicht reduziert.

Audio Samples
0:00
Beide Pickups, Bass-Boost, Treble-Boost, HiMid-Cut, Slapping
Liebe zum kleinsten Detail findet sich überall auf diesem Bass!
Liebe zum kleinsten Detail findet sich überall auf diesem Bass!

Im letzten Beispiel hört ihr den Bongo mit einer noch extremeren EQ-Einstellung: Obwohl ich die Höhen komplett zurückgedreht und gleichzeitig alle tiefen Frequenzen stark angehoben habe, bleibt der Bongo voll in der Spur und liefert immer noch ausreichend Definition für den Bandeinsatz. Ein ausgezeichneter Sound für Dub-Styles oder R&B-Grooves, wie ich finde!

Audio Samples
0:00
Neck-PU, Bass-Boost, LoMid-Boost, Treble-Cut
Einer der Gründerväter der Firma Music Man war der selige Leo Fender!
Einer der Gründerväter der Firma Music Man war der selige Leo Fender!
Kommentieren
Profilbild von Armin Pecher

Armin Pecher sagt:

#1 - 03.12.2019 um 11:42 Uhr

0
Profilbild von lars.bonedo

lars.bonedo sagt:

#2 - 04.12.2019 um 10:01 Uhr

0

Hi Armin!Ein Wort - eine Wahrheit! ;-) Wir haben den Schreibfehler korrigiert, danke für den Hinweis!Viele Grüße, Lars

Profilbild von Ray Mahogany

Ray Mahogany sagt:

#3 - 20.02.2020 um 15:35 Uhr

0

Leider fehlte hier das Testen mit dem Tiefmittenregler, da zeigt sich nämlich, dass der Bongo auch richtig gut 'oldschool' kann ;)
Ich habe das Vergnügen gehabt, den Bass (auch in der HH-Bestückung) in meiner Southern Rock Band eine Probe lang testen zu dürfen (Verstärkung: Mywatt 200 an FMC 2153 CL) und war begeistert!
Tolle Ergonomie, leichte Bespielbarkeit und Soundvielfalt mit dem 4Bd. EQ sind schon ein geiles Paket.
Hätte ich nicht schon einen Big Al 5 SSS, der mich glückklich macht, wäre es ein Bongo geworden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.