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Moen GEC9 Test

Praxis

Im Praxisteil geht es nun um Klang und die Signaltreue, zwei Parameter, die bei einem Loop-Switcher immens wichtig sind. Die Klangunterschiede sind dabei recht gering, deshalb solltet ihr euch nicht mit Notebook-Lautsprechern abgeben, sondern eher hochwertige Abhörboxen oder Kopfhörer benutzen.
Ich habe die Loops mit einigen Pedalen bestückt und das Moen GEC9 vor den Amp geschnallt, um erst einmal den Fokus auf die einzelnen Schaltvorgänge zu legen. Und die funktionieren absolut knackfrei und geräuschlos, es gibt auch keine Signalaussetzer beim Schalten der unterschiedlichen Presets/Loops. Auch beim Umschalten des Amps über die separaten Loops mit Schaltkontakten gibt es keinerlei Probleme, die Kanalumschaltung meines JCM 800 ließ sich problemlos bewerkstelligen: Bei ausgeschaltetem Loop ist der Normal-Channel aktiviert, wenn der Loop eingeschaltet wird, ist der Boost Channel am Start. Mit einem Y-Kabel (2x Klinke Mono auf Klinke Stereo) können Schaltvorgänge am Amp bewerkstelligt werden, wenn der Fußschalter-Anschluss am Verstärker mit Stereo-Klinke ausgelegt ist. Bei meinem AC15 konnte ich damit Hall und Tremolo separat über zwei Loops schalten.
Jetzt wird die Lupe auf die unterschiedlichen Signale gelegt. Wir starten mit dem Referenzsignal, also der direkten Verbindung von Amp und Gitarre, für die eine SG und ein Marshall Plexi bereitstehen. Der Plexi gibt bei einer Mid-Gain-Einstellung etwaige Pegelunterschiede recht genau durch eine Veränderung des Zerrgrades wieder. Um die Soundqualität auch unter dem Aspekt der Dynamik abzuklopfen, habe ich bei den Beispielen zuerst hart mit dem Pick und dann sanft mit den Fingern angeschlagen.

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Referenz-Signal: Marshall Plexi direkt

Nun kommen die Effekte zum Einsatz, vorerst allesamt ausgeschaltet, denn es geht darum, ob und wie sich der Sound durch die vorgeschalteten Pedale verändert. Es sind fünf Pedale im Einsatz, drei davon mit einer True Bypass-Schaltung (TB). Die Pedale sind selbstverständlich mit hochwertigen Kabeln verbunden. Das sind die Kandidaten: Analogman Astro Fuzz (TB), Boss OD-3, TC Electronic Viscous Vibe (TB), Boss CE-5, TC Electronic Flashback (TB).

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Effektkette von fünf Pedalen direkt vor dem Amp (Effekte deaktiviert)
Die Konzeption mit sechs seriellen und drei komplett unabhängigen Loops bietet einiges an Schaltmöglichkeiten für ein gut steuerbares Setup.

Klanglich gibt es Einbußen im Mittenbereich. Diese sind etwas schwächer als beim Referenzsignal. Der Sound hat etwas weniger Druck.
Nun kommt der Moen GEC9 zum Einsatz. Die Pedale sind an fünf Loops angeschlossen, aber kein Loop ist aktiviert. Im Optimalfall hat der Bypass-Sound des GEC9 eine bessere Signaltreue als die Kette der vorgeschalteten Effekte, deren Sound wir eben gehört haben. Und das bestätigt sich auch, denn der Klang kommt wieder näher an das Referenzsignal heran. Ihr hört nun dasselbe Riff in verschiedenen Schaltungsvarianten, bei dem ich mir noch einmal die Klangqualität bei der Benutzung mit und ohne Buffer sowie die diversen Ausgänge näher angeschaut habe. Bei der Benutzung von neun Loops wird das Signal im Mittenbereich einen Hauch schlechter, was aber in erster Linie der Tatsache geschuldet ist, dass die Loops 7 bis 9 noch einmal mit einzelnen Patchkabeln verbunden werden müssen, wobei etwas Signal auf der Strecke bleibt. Wer in dieser Beziehung das Gras wachsen hört und einen Loop-Switcher für neun Pedale benötigt, dem würde ich den GEC9 aufgrund der zusätzlichen Verkabelung der separaten Loops nicht als erste Wahl ans Herz legen, aber generell kann man unserem Testkandidaten eine sehr gute Klangqualität und Signaltreue bescheinigen.

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Signal mit Input Buffer (BUF In – OUT 1) – GEC9 vor dem Amp (alle Loops ausgeschaltet) Signal ohne Input Buffer (NBUF In – OUT 1) – GEC9 vor dem Amp (alle Loops ausgeschaltet) Signal des Buffer Out (BUF In – BUF OUT) Signal mit allen neun Loops Bypass mit Input Buffer (BUF In – Out 9) Signal mit allen neun Loops Bypass ohne Input Buffer (NBUF In – Out 9)
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