Modal CRAFTsynth v2.0 und Skulpt Test

Praxis

Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe

Der kleine Craft 2.0 ist eine witzige Kiste, die viele Möglichkeiten und interessante Sounds für kleines Geld liefert. Da kann man nichts sagen, speziell FX, Dronen und kaputte Soundscapes liefert er überzeugend ab, auch komplexe Bässe und Leads kann er – allerdings klingt mir das Filter nicht fett genug und die Sounds manchmal etwas unsauber, digital. Das kann allerdings eine Ästhetik sein, die man sucht. Nach Plugin klingt es jedenfalls nicht.

Audio Samples
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CRAFT2.0 – FM/Wavetable Scanner CRAFT2.0 – Weird Arp CRAFT2.0 – Alarm CRAFT2.0 – Delayed CRAFT2.0 – Filter & Delay CRAFT2.0 – Looped CRAFT2.0 – Pan Brothers

Doppelmoppel-Shift-Party

Die Shift-Taste und ihre resultierenden Sekundär-Befehle haben mich hin und wieder auch gestört. Man muss Modal aber zugutehalten, dass man bei solch kompakten Kisten nun eben Abstriche machen muss. Immerhin gibt es eine Latch-Option. Soll heißen: Tippt man Shift kurz an, ist Shift aktiviert, bis abermals gedrückt wird. Hält man Shift jedoch, während man seine Eingabe macht, und lässt dann wieder los, ist der Shift-Befehl auch gleich wieder deaktiviert. 

Trotzdem: Die Standard- und Shift-Belegungen sind teilweise merkwürdig verteilt. Zwei Parameter, an den man klanggestalterisch schrauben möchte, liegen oft einen Shift-Befehl entfernt. Der „richtige“ Shift-Taster beim Skulpt gefällt mir deshalb deutlich besser als das Folien-Pendant des Craft. 

Cool ist nicht immer praktisch… Gerade im dunklen Club.
Cool ist nicht immer praktisch… Gerade im dunklen Club.

Das Layout ist mir etwas zu sperrig, auch wenn es aus Kreativdesign-Sicht Sinn ergibt, die Nacht-Club-feindliche Beschriftung missfällt mir ebenfalls. Wenn man sich eingearbeitet hat, geht‘s trotzdem, außerdem kann man ja das Plugin nutzen, was wiederum sehr übersichtlich gestaltet ist. Es lässt sich sogar beliebig größer ziehen – und auch das sollte man tun, weil die Fonts sonst etwas schlecht lesbar sind. Und nochmal zur Sicherheit: Audio gibt es via USB nicht, das Plugin ist nur zur Steuerung gedacht, auch wenn es sich als Instrument-Plugin in die DAW einnistet.

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USB-Störgeräusche

Noch was: Verband ich den Craft 2.0 mit USB, hatte ich in einigen Konstellationen Störgeräusche am Audioausgang des Crafts bei der Benutzung mit meinem Mac Pro. Mit einem separaten USB-Netzteil bzw. mit Y-Kabel gab es keine Probleme. Wissen sollte man in dem Zusammenhang, dass das Controller-Plugin zwingend USB-MIDI benötigt. Der Skulpt hatte indes keinerlei Probleme mit dem USB-Strom und deshalb auch in keiner Konstellation bei mir Störgeräuschen von sich gegeben.

Audio Samples
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SKULPT – Dark Rise SKULPT – Lead to Bass SKULPT – Bassliner SKULTP – Spectrum Arp SKULTP – Super Mario Drums SKULTP – One Finger Acrobat
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Profilbild von Stefan aus Wien

Stefan aus Wien sagt:

#1 - 23.03.2020 um 09:56 Uhr

0

Hallo,der Synth klingt toll!
Ich hätte aber eine andere Frage. Bin mir nicht sicher ob die Seite die richtige ist, da es ja um den Craft geht.
Ihr hab mit dem folgenden Equipment aufgenommen mit: UA x16 und meinen Electrodyne 501Es gibt so viele Meinungen, wie der Synth am besten aufgenommen werden soll. Direkt mit der Soundkarte, mit DI, mit Preamp, mit DI und Preamp, DAT, Bandmaschine...
Dann gibt es ja Strymon deco, JHS Colour Box und andere MinenWas sind da die Erfahrungen/Meinungen?LG Stefan

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #1.1 - 23.03.2020 um 11:27 Uhr

    0

    Servus Stefan, meiner Erfahrung nach ist der Einfluss von Preamps auf Line-Quellen äußerst marginal. Ich würde den sehr guten Line-In des X16 nutzen und gut. Klar – mit nem richtig guten Preamps kann man noch etwas Flavour rauskitzeln, aber einen 1500EUR Preamp an ein 300EUR Synth zu hängen erscheint mir etwas unnötig. LG, Felix

    Antwort auf #1 von Stefan aus Wien

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