MIDI-Controller Check-up Teil 1 von 3

Details

Das digitale DJ-Säulensystem
Zum Grundaufbau eines MIDI-gesteuerten portablen DJ-Sets gehört selbstverständlich ein Laptop, eine DJ-Software und, falls nicht direkt im Controller integriert, ein externes Sound-Interface. Die Auswahl der Stücke, das Abspielen der Musik, Klangregelung und Steuern von Zusatzfeatures geschieht von der Controller-Hardware aus.

DJ Setup
DJ Setup

Die Qual der Wahl
DJ-Applikationen sind im Grunde sehr genügsam, ein Mittelklasse-Rechner reicht in der Regel aus. Hier ist ein Notebook spätestens dann von Vorteil, wenn der DJ den heimischen „Bedroom“-Status hinter sich gelassen hat und hinaus in die Clublandschaft zieht. Er muss sich zwischen Mac und PC-Plattform entscheiden. Den DJ-Programmen ist dies meist gleich. Nur wenige laufen nicht auf beiden Systemarchitekturen. Ein Prozessortakt von zwei GHz aufwärts kombiniert mit einem Arbeitsspeicher von mindestens zwei GB bietet genug Rechenpower für kreative Freiräume und eine stabile Performance.

Hat der DJ beschlossen, sein CD-Archiv im verlustfreien WAV-Format zu digitalisieren, schlägt jede Album-CD mit durchschnittlichen 650 MB zu Buche, 100 Silberlinge dementsprechend mit 65 GB. Hinzu kommen eventuelle Online-Einkäufe. Wer alle 14 Tage mit zehn WAV-Tracks zuschlägt, kommt auf weitere 1,5 GB im Monat. Eine ausreichend große interne oder externe Festplatte versteht sich da von selbst.

Als Standardschnittstelle für Audio-Interfaces hat sich USB durchgesetzt, was   demnächst in der Version 3.0 erscheinen wird. Firewire spielt heute eher eine untergeordnete Rolle, kann aber als Alternative dienen. Je nach ausgewählter Soundkarten-Controller-Kombination sollten zwei bis drei USB-Buchsen eingeplant werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Firewireinterface Scratchamp

Aktuelle Notebooks verfügen zwar über recht leistungsfähige interne Soundchips, DJ-Software benötigt jedoch geringe Latenzen um die fünf Millisekunden, dazu ein Interface mit mindestens zwei separaten Stereo-Ausgängen. Diese werden benötigt, um entweder zwei externe Mixer-Kanäle zu speisen oder Monitoring und Masterbus aus der DJ-Applikation zu führen. Wer einen Controller mit eingebautem Interface auswählt und Schallplatten digitalisieren oder sonstige externe Audioquellen aufzeichnen will, benötigt mindestens einen schaltbaren Phono-/Line-Input. Moderatoren werden einen zusätzlichen Mikrofoneingang zu schätzen wissen. Wer den DJ-Controller ausschließlich als Effekt und Loop-Maschine benutzt und die Abspielsteuerung über Timecode-Vinyls realisiert, benötigt in jedem Fall zwei phonotaugliche Eingänge. Auch die Qualität der eingebauten AD/DA-Wandler spielt eine sehr wichtige Rolle, schließlich soll der Sound ja fett und transparent genug sein, um eine Party zu rocken. Der Kopfhörerausgang muss über genügend Leistungsreserven verfügen, um im Club zu bestehen. Besitzt der Controller bereits ein Audio-Interface, wird ein USB-Port und ein -Kabel weniger benötigt. Wer sich für einen audiolosen Vertreter entscheidet, hat da schon mehr Spielraum. Kleine Karten mit zwei Ausgängen reichen bereits für ein Standard DJ-Setup (z. B. Audio2DJ – 130 g Gewicht – Cirrus-Logic Wandler).

Fotostrecke: 2 Bilder Native Instruments Audio 2 DJ

Natürlich gehört auch eine dem Gusto entsprechende Software dazu. Der designierte Controllerist sollte im Vorfeld klären, welche Features er tatsächlich benötigt. Reichen zwei Decks mit einem einfachen Mixer aus, oder soll es eine ausgefeilte Klangregelung mit Killswitches, Effekten und vier Laufwerken sein? Muss die Applikation vielleicht externe Signale durchschleifen? Fast jeder Controller kommt mit einer beigelegten funktionsreduzierten DJ-Software, mit der erste Gehversuche unternommen werden können und die im Bedarfsfall aufgerüstet wird. Soft- und Hardware sollten bei dieser Betrachtung eine möglichst homogene Einheit bilden. Ein ideales Layout gibt es hier nicht. Die Praxistauglichkeit setzt sich vielmehr aus vielen kleinen Einzelkomponenten zusammen. – Willkommen zum ersten Teil des insgesamt 15 Geräte umfassenden Controller Check-ups.

Ordnung muss sein
Hier kurz die „Spielregeln“:
Die Teilnehmer müssen sich in zwölf unterschiedlichen Teilbereichen behaupten. Der jeweils Letzte einer Kategorie erhält einen Punkt, jede höhere Plazierung einen Zähler mehr. Ist ein Rang doppelt belegt, bekommen die ebenbürtigen Kandidaten die gleiche Punktzahl.

Beispiel 1: A ist Letzter und bekommt einen Punkt, B ist vorletzter und bekommt zwei Punkte, C und D sind Sieger und bekommen jeweils drei Punkte.

Folgt ein weiterer Rang nach einem Unentschieden, wird der nachfolgende Teilnehmer nicht dafür „bestraft“.

Beispiel 2: A ist Letzter und bekommt einen Punkt, B und C sind vorletzte und bekommen je zwei Punkte. D ist Sieger und bekommt vier Zähler gutgeschrieben.

Nur wenn eine Disziplin überhaupt nicht erfüllt werden kann, gibt es keinen Punkt. Beispiel 3: A kommt ohne eine beigelegte Mix-Applikation – dann bekommt er in der Kategorie mitgelieferte DJ-Software auch keinen Punkt.

Der Artikel ist in drei Teile gegliedert:

Teil 1:   MIDI-Konsolen ohne Interface bis 350 Euro
Teil 2:   MIDI-Konsolen mit Interface bis 350 Euro
Teil 3:   MIDI-Konsolen mit Interface von 351 bis 850 Euro

Da Vestax VCI-100 zum momentanen Zeitpunkt der einzige Controller ohne Interface jenseits der 350 Euro Grenze ist, verweise ich an dieser Stelle auf den Einzeltest. Dies gilt ebenso für Numarks Edelkonsole NS7, die preislich bei etwa bei 1.800,- € rangiert.

Möge der Beat mit euch sein!
In dieser Preisklasse bis 350 Euro treten gegeneinander an:

1. Hercules Control Steel
2. Stanton SCS3D „DaScratch“
3. Numark Stealth Control
4. Faderfox DJ2

Fotostrecke: 4 Bilder Hercules Control Steel
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