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Mesa Boogie Mark Five:25 Test

Praxis

Eine Sache gleich vorweg: Der Mark Five:25 ist absolut bühnentauglich! Die Cleanreserven sind ausreichend, um sich in einer Band Gehör zu verschaffen, bei den Zerrsounds ist das sowieso kein Problem. Durch die niedrige Leistung fährt unser Testkandidat schon recht früh, nämlich bei entspannter Proberaumlautstärke, in die Endstufensättigung, liefert einen schmatzigen Ton und erzeugt ein angenehmes Spielgefühl. Wir beginnen nun mit der nüchternen Bestandsaufnahme, alle Regler werden in der Mitte geparkt und wir hören uns die unterschiedlichen Grundsounds an. Es geht los mit Channel 1.

GitarreGainTrebleMidBassPresenceMasterMode
Strat121212121212Clean Fat Crunch
Audio Samples
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Clean-Sound mit Strat Fat-Sound mit Strat Crunch-Sound mit Strat

Richtig unverzerrt bleibt es im Clean Mode bei einer Gain-Einstellung bis ca. 10 Uhr, wenn man den Amp mit einer Singlecoil-Gitarre befeuert. Bei höheren Einstellungen wird es langsam rotziger und mit größeren Gain-Settings geht es bis zu einer amtlichen Übersteuerung. Wer einen drahtigen Cleansound mit glockigen Strat-Klängen haben möchte, sollte folgende Einstellung wählen.

GitarreGainTrebleMidBassPresenceMasterMode
Strat10119,5111614Clean
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Clean Chords mit Strat

Der Fat Mode macht seinem Namen alle Ehre und erzeugt einen warmen Clean-Ton, vom Zerrgrad ist er dem Clean-Mode entsprechend, hat aber wesentlich mehr tiefe Mitten. Hier können schlanke Singlecoil-Gitarren für Jazz-Sounds angedickt werden, in einer eher dezenten Einstellung des EQs passt das auch für warme Semiakustik-Sounds.

GitarreGainTrebleMidBassPresenceMasterMode
ES 335101111101014Fat
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Fat Jazz Sound mit ES 335 Gitarre

Der Crunch Mode beginnt recht früh zu zerren, hier erzeugt man die typischen Blues-Rock Sounds.

GitarreGainTrebleMidBassPresenceMasterMode
Tele10131191514Crunch
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Crunch Sound mit Tele

Wer sehr gezielt ins Frequenzgeschehen eingreifen möchte, nimmt den EQ zu Hilfe, um zum Beispiel einer Singlecoilgitarre ein paar Muskeln zu verleihen. Für das nächsten Beispiel wurde die vorherige Einstellung übernommen und der untere Mittenbereich bei 240 und 750 Hz geboostet.

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Crunch Sound mit Mittenboost, Tele

Mit einer Humbuckergitarre und Vollgain bietet der erste Kanal ein sehr stattliches Rockbrett.

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SG171312101412Crunch
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Crunch Sound mit maximalem Gain, SG-Gitarre

Hier ist das Rauschverhalten allerdings schon etwas erhöht und in einem solchen Setting sieht es auch schlechter mit der Dynamik aus. Mein Favorit ist der Clean Mode, der von den Dreien am offensten klingt, den man mit einer Humbuckergitarre aber auch bei vollem Gain richtig satt zum Zerren bringen kann – AC/DC lässt grüßen.

GitarreGainTrebleMidBassPresenceMasterMode
SG121212121212MKIIC + MKIV Xtreme
Von der kompakten Größe darf man sich nicht täuschen lassen - der "kleine" Boogie teilt ordentlich aus
Von der kompakten Größe darf man sich nicht täuschen lassen – der “kleine” Boogie teilt ordentlich aus

Jetzt wird auf Kanal 2 umgeschwenkt, und auch der muss sich zuallererst einer Bestandsaufnahme bei mittlerer Reglereinstellung unterziehen. Diesmal ist eine SG vor dem Amp, damit der kleine Kasten auch mit entsprechendem Pegel versorgt wird.

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SG Gitarre im MKIIC+ Mode SG Gitarre im MKIV Mode SG Gitarre im Xtreme Mode

Ehrlich gesagt erweist sich der zweite Kanal damit noch nicht als mein Freund. Mir persönlich klingt er in diesem Setting etwas zu verwaschen, aber das muss noch gar nichts heißen, denn an der Klangregelung kann ja noch geschraubt werden, und davon wird jetzt reger Gebrauch gemacht. Auf jeden Fall sind die klanglichen Unterschiede der drei Modes im zweiten Kanal nicht so drastisch wie bei Channel 1.
Hier kommt ein Beispiel, wie weit man mit dem Volume-Regler an der Gitarre agieren kann. Der Zerrgrad geht nicht so weit hinunter wie bei manch anderen Amps, hier ist eher ein klares Zerrbrett angesagt. Ihr hört eine Les Paul mit dem Volume an der Gitarre zuerst auf 3, dann auf 10.

GitarreGainTrebleMidBassPresenceMasterMode
Les Paul131515131312MKIIC+
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LP Gitarrenriff im MKIIC+ Mode

Nun ein Leadsound. Ansprache und Übertragung der Pinch Harmonics funktionieren recht gut und man kann seine Leadsounds ordentlich singen lassen, denn Sustain gibt es im zweiten Kanal reichlich.

GitarreGainTrebleMidBassPresenceMasterMode
Les Paul151511101412MKIV
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LP Gitarre Leadsound im MKIV Mode

Kein Boogie-Test ohne den typischen modernen High Gain Boogie Sound mit Xtreme-Mode und einer V-Kurve am aktivierten EQ. Und das klingt auch sehr vielversprechend und vor allem kraftvoll. In dieser Kategorie lässt sich mit dem sehr wirkungsvollen EQ einiges veranstalten und sich der Sound in alle Richtungen biegen.

GitarreGainTrebleMidBassPresenceMasterMode
SG151711121312Xtreme
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SG Gitarre im Xtreme Mode mit EQ V-Kurve

Auch eine kleine Kostprobe des Federhalls im ersten Kanal darf nicht fehlen. Der kann sehr gut für authentische Blues-Sounds genutzt werden, denn er ist kein Schönfärber, sondern hat Stil und Charakter. Er ist deutlich hörbar, nimmt aber dem Direktsignal nichts an Ton weg. So klingt der Reverb bei mittlerer Einstellung (12 Uhr):

GitarreGainTrebleMidBassPresenceMasterMode
Strat13141311914Clean
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Strat Sound Clean mit Federhall

Zum Abschluss hören wir uns noch an, wie authentisch sich der CabClone schlägt, die integrierte Speaker-Simulation aus dem Hause Mesa Boogie. Bisher wurden alle Aufnahmen mit dem üblichen Testbesteck realisiert, also einer alten Marshall Box (Greenbacks) und einem Neumann TLM-103. Die folgenden Aufnahmen werden mit den vorherigen Einstellungen über den CabClone direkt in das Audio-Interface eingespielt, und der Sound kann sich hören lassen. Die Simulation klingt zwar etwas dünner als die Aufnahme mit Box und Mikrofon, aber da könnte auch noch mit dem EQ am Amp etwas nachgeholfen werden. Für Recording-Sessions zu später Stunde ist der Amp auf jeden Fall geeignet.

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Strat Sound mit CabClone Lautsprechersimulation
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Neuro sagt:

#1 - 23.12.2014 um 02:19 Uhr

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Hi, ich hab gerade so ein schickes Stück zum testen hier. Da ich ihn auch leise teste viel mir auf das der aktive Lüfter (zumindest mir) sehr laut vorkommt. War das bei eurem Testgerät ebenfalls so oder ist das evtl. nur bei meinem Modell der Fall?

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