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Ludwig Acrolite 14″ x 5″ Test

PRAXIS

Aluminium gilt im Hinblick auf seine akustischen Eigenschaften allgemein als relativ trocken und weniger aggressiv als beispielsweise Stahl, und der Hörtest bestätigt, dass die Ludwig Acrolite eine typische Vertreterin ihrer Gattung ist. In der hohen Stimmung zeigt sich diese Charakteristik in einer direkten, sensiblen Ansprache mit einem Frequenzspektrum, das im mittelhohen Bereich angesiedelt ist. Das bedeutet, dass nicht ganz die Brillanz eines Stahlkessels erreicht wird, aber eben auch nicht dessen manchmal unangenehme Schärfe. Die Obertöne sind selbst im ungedämpften Zustand nicht zu dominant und verschmelzen harmonisch mit dem Grundton der Trommel. Zur Dämpfung genügt bereits ein halber ausgeschnittener Fellring, der auf das Schlagfell gelegt wird. So erklingt ein leicht zu mikrofonierender Sound, der zwar keinen ausgeprägten eigenständigen Charakter hat, aber gut in den Bereichen Rock/Pop/Funk einsetzbar ist.

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hoch, offen hoch, gedämpft hoch, ohne Teppich hoch, im Set

In mittlerer Stimmung gewinnt der Klang an Fülle und Volumen, wobei die gute Ansprache erhalten bleibt. Offensichtlich fühlt sich die Acrolite in diesem Bereich besonders wohl. Das Frequenzspektrum ist gleichmäßig und ausgewogen, was in einer Klangcharakteristik resultiert, die ich, gegenüber der hohen Stimmung, als wärmer und angenehmer empfinde. Der Sound kommt mir sofort bekannt vor, denn im Prinzip ist dies der Backbeat zahlreicher Aufnahmen aus den 1960er und 70er Jahren. Schließlich wurde und wird derselbe Kessel ja auch für die verchromte Ludwig 400 Supra Phonic verwendet. Und da ich exakt diese Snare besitze, bin ich natürlich neugierig und spiele die beiden im direkten Vergleich an. Erwartungsgemäß klingen sie vom Grundcharakter her auch ähnlich, wobei die Supra Phonic aber etwas mehr Obertöne produziert. Das überrascht mich zunächst, denn ich hätte erwartet, dass der Acrolite-Kessel durch die geringere Anzahl an Böckchen offener klingen würde. Ich gehe davon aus, dass der Klangunterschied mit der relativ dicken Kesselbeschichtung zusammenhängt, die offenbar einen nicht unerheblichen Dämpfungseffekt auf die Kesselschwingung hat.

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mittel, offen mittel, gedämpft mittel, im Set

Geht man mit der Stimmung noch eine Stufe tiefer, sind Dämpfungsmaßnahmen unumgänglich, da ansonsten die Obertöne im Gesamtklang stören. Der trockene, breite Sound verlangt nach speziellen Einsatzgebieten, kann aber in langsamen, balladenartigen Songs oder bei einer Vorliebe für besondere Snaresounds à la Jeff Lynne (ELO, Tom Petty) durchaus goldrichtig sein. Nichtsdestotrotz bewegt man sich aber hier schon in Gefilden, in denen die ebenfalls erhältliche 14” x 6,5”-Version die wahrscheinlich bessere Wahl wäre.

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tief tief, im Set
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